DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
gewesen wäre. Immer mit dem Gesicht meines Vaters konfrontiert, hätte ich nicht kämpfen können … ich wäre nie damit fertig geworden ihn, selbst wenn es nur sein Äußeres war, zu verletzen.
„Los mach schon, greif endlich an!“, schrie ich in Gedanken und machte ein paar Schritte nach vorne. Meine Kampfbereitschaft schien ihn etwas zu verwirren und er fuhr tatsächlich ein kleines bisschen erschrocken zurück. Leider machte ihn dies ziemlich wütend und er spie orange- rotes Feuer genau in meine Richtung. Es schoss so schnell auf mich zu, dass mir kaum Zeit blieb um auszuweichen. Der Wolf in mir machte meine Gestalt, zum Glück, aber ziemlich flink. Daher schaffte ich es, das meiste von mir, in Sicherheit zu bringen. Das Feuer erwischte dennoch meine rechte Pranke und versenkte mir das Fell bis auf die Haut. Rasend schnell bildeten sich rote Brandblasen. Bevor sich die Flammen weiter ausbreiten konnten, löschte ich sie so schnell es ging. Meine Reflexe funktionierten einwandfrei, was mir wahrscheinlich das Leben rettete.
Nun war ich an der Reihe wütend zu sein. Ich hoffte inständig für ihn, dass mein schönes seidiges Fell wieder nachwachsen würde, ansonsten …! Grrr … ich war stinksauer!
Ich drehte mich ein Stück zur Seite und holte mit meinem Schwanz aus. Ich traf ihn mit voller Wucht, er schwankte und jaulte kurz auf. Das lag zum Teil daran, dass ich ihn genau dort traf, wo er keine schützenden Schuppen besaß. Er hatte sich anders verwandelt als ich … im Gegensatz zu mir hatte er sich mehr in einen Wolf verwandelt, anstatt fast zu gleichen Teilen in beides. Das hatte er nicht ausreichend gut durchdacht, denn so bot er mir eindeutig mehr Angriffsfläche. Vielleicht war er auch ein bisschen aus der Übung, was sich ebenfalls als Vorteil für mich erweisen konnte. Gar nicht gut für mich war allerdings, dass er mehr Erfahrung im kämpfen hatte als ich. Als ich nur ein paar Sekunden lang unaufmerksam gewesen war, sprang er mich so unerwartet an, dass ich rücklings zu Boden ging. Hart schlug ich mit dem Kopf auf einem Felsen auf und drohte kurzzeitig das Bewusstsein zu verlieren. Aber Tabatas ängstlicher Aufschrei gab mir neue Kraft und noch bevor mein Gegner sich auf mich stürzen konnte, rollte ich zur Seite weg und sprang wieder auf alle vier Pfoten. Ganz so leicht würde ich es ihm nicht machen, das hatte ich mir fest vorgenommen. Verbal hatte er mich vielleicht ungeschützt getroffen, aber Schläge konnte ich ebenfalls austeilen.
Mir war danach zu brüllen, aus Leibeskräften, ich wollte meine Wut heraus lassen … doch statt des Schreies kam Feuer aus meiner Schnauze und ich versenkte meinem Onkel das Fell auf dem Kopf. Er wälzte sich auf dem Boden herum, um die Flammen zu löschen. Oh man, wenn er jetzt richtig sauer auf mich war, dann konnte ich das sogar voll und ganz verstehen. Wo in dem einen Moment noch dickes Fell geglänzt hatte, war jetzt nichts mehr … außer einer in rot leuchtende Glatze. Trotz unserer Lage hörte ich leises Gelächter aus dem Schatten hinter mir. Wenigstens hatten meine Freunde ihren Spaß.
Mein Onkel knurrte und bleckte seine Zähne. Seine Fangzähne waren wirklich enorm. In Gedanken schrie er mich an: „Du Bastard! Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, das du jemals eine Chance gegen mich hättest! Ich verarbeite dich zu Katzenfutter!“ Er sprang mich erneut an und schlug sein scharfes Gebiss in meinen Hals.
Ich blutete wie ein angestochenes Schwein. „Das ist mein Ende“, war mein erster Gedanke als ich den stechenden Schmerz des Bisses wahrgenommen hatte. Ich schlug mit meinen Vorderpranken nach ihm und kratzte ihm tiefe Furchen ins Fleisch. Er ließ von meiner Kehle ab, winselte und taumelte zurück. Ich musste meine Krallen tiefer in ihm versenkt haben, als ich dachte. Während seine Wunden noch heftig bluteten, hatten sich meine schon wieder geschlossen. Es gab auch keinerlei Brandblasen mehr auf meinem Körper. War das etwa normal bei einem Dragonwolf? Regenerierten wir uns immer wieder aufs Neue? Dann würde dieser Kampf wohl niemals ein Ende finden. Aber Moment mal … bei meinem Onkel schlossen sich die Wunden nicht so schnell wieder, sie bluteten immer noch ziemlich stark. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass es auch ihm völlig neu war was gerade eben mit mir passiert war. Das gab ihm aber leider nur noch mehr Ansporn um mich noch brutaler zu attackieren. Er biss mich wo immer er die Gelegenheit dazu fand, kratzte mich und versuchte
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