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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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reagieren bei Bruch des Treuegelöbnisses ziemlich ungehalten.«
    Â»Nichts dergleichen!«, antwortete Weylin empört, und Hag fuhr fort: »Wir sind lediglich Reisepartner mit demselben Ziel. Das ist heutzutage sicherer, als allein zu reisen.«
    Der Mann grinste mit lückenhaftem Gebiss; er glaubte ihnen kein Wort, wollte sich aber auch kein Geschäft verderben, also unterließ er weitere Bemerkungen in dieser Richtung. »Trotzdem braucht Ihr Geld.«
    Â»Dreißig Silberstücke, wenn’s genehm wäre«, meinte Hag der Falke.
    Der Stallmeister stieß ein prustendes Gelächter aus. »Seid Ihr noch bei Trost? Ich könnte das als Beleidigung auffassen!«
    Der junge Mann ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Das Pferd ist jung und verlässlich. Es scheut nicht und tut, was man ihm sagt. Es ist gepflegt und gesund. Sattel und Zaumzeug gebe ich mit dazu, und allein das ist schon mehr als die Hälfte des geforderten Preises wert.«
    Der Stallmeister begutachtete nun den Braunen, prüfte die Zähne, Augen und Nüstern, hielt das Ohr an die Seiten, untersuchte die Hufe und Sehnen. Schließlich nickte er und sagte: »Zehn Silberstücke, und wir sind uns einig.«
    Nun war es an Hag, trocken zu lachen, und das Feilschen begann. Nach zähem Ringen fanden sie schließlich doch einen Preis, bei dem jeder sein Gesicht wahren konnte. Das Pferd wechselte den Besitzer, und Hag füllte seinen Beutel mit klimpernden Münzen, wobei er Weylin die Hälfte abgab. Nun winkte er dem wartenden Stalljungen, drückte ihm die Zügel und zwei Kupferstücke in die Hand und sagte: »Sorge dafür, dass es ein gutes Lager, ausreichend Heu und Wasser bekommt, striegle es und kratze die Hufe aus. Wenn ich morgen früh zufrieden bin und Sattel und Zaumzeug noch vorfinde, bekommst du ein weiteres Kupferstück.«
    Der Junge strahlte. »Danke, Herr! Ihr könnt Euch auf mich verlassen!« Er band das Pferd los und brachte es in den Stall.
    Weylin stand mit verschränkten Armen da. »Können wir endlich nach einem Zimmer fragen?«, fragte sie ungeduldig. »Ich will den Staub loswerden und baden!«
    Â»Wie es Euch beliebt, Mylady.« Hag hielt ihr galant den Arm hin. Sie knuffte ihn und ging voran in das Gasthaus Grüner Drache .
    Die Gaststube war voll lärmenden Volkes, und sie brauchten eine Weile, bis sie den Wirt, einen voluminösen Mann, gefunden hatten. »Da habt Ihr Glück!«, dröhnte er. »Dies ist das beste Haus in ganz Vorberg – ich habe sogar Einzelzimmer, und zwei sind gerade frei geworden, in der obersten Etage! Und das Beste dabei: Die beiden Zimmer haben einen eigenen Baderaum!«
    Â»Ist es hier denn auch sauber?«, fragte Weylin misstrauisch, während sie sich mit leicht gerümpfter Nase umsah. Ein bestes Haus am Platz hatte sie sich wohl anders vorgestellt. Decken und Wände waren schwarz und fleckig von Ruß und Fett, und der Boden sah so aus, als wäre er vor langer Zeit zum letzten Mal gewischt worden.
    Der Wirt maß Weylin mit einem empörten Blick. »Natürlich ist das Wasser sauber, von niemandem benutzt! Und ich habe sogar Bettwäsche, die ich jede Woche wechseln lasse!«
    Hag holte in weiser Vorausschau Luft, denn ihm war klar, dass ihm bei dieser Anpreisung eine erneute zähe Verhandlung über die Summe bevorstand. Der Wirt war zäh, gab sich aber schließlich geschlagen; offensichtlich hatte er derzeit nicht viele Übernachtungsgäste und wollte diese beiden nicht auch noch verlieren.
    Als Hag für sich und Weylin bezahlen wollte, gab sie dem Wirt bereits ihren Anteil. »Es ist nett, dass du galant sein willst, Hag«, sagte sie und schulterte ihren Reisebeutel, »aber ich bin frei und komme für mich selbst auf.«
    Ein Schankdiener brachte sie hinauf in den dritten Stock, wo sich direkt unter dem Dach zwei winzige Kammern befanden, verbunden durch das Bad.
    Â»Warum übernachten hier so wenige Leute?«, wollte die Elfe unterwegs wissen. »Ich dachte, in einer Grenzstadt wäre immer viel los.« 
    Vorberg befand sich an einer Drei-Länder-Grenze. Dementsprechend fand sich hier auf zumeist friedliche Weise ein Schmelztiegel der Völker, und es wurde reger Handel getrieben. Vorberg galt seit Jahrhunderten als neutral und hatte alle Kriege gut überstanden.
    Â»Es sind unruhige Zeiten«, antwortete der Schankdiener. »Viele

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