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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Reisende halten sich nur noch kurz auf, erledigen ihre Geschäfte und ziehen dann sofort weiter.«
    Â»Derzeit ist es in Blaeja nirgendwo sicher«, meinte Hag. »Ich hoffe allerdings, wir können in Ruhe schlafen.«
    Â»Gewiss, hier oben wird Euch niemand belästigen. Euer Bad ist gleich bereit. Einen schönen Aufenthalt!« Der Diener polterte eilig die schmale, wacklige Holztreppe hinunter, als sein Herr wütend nach ihm schrie. 
    Hag wandte sich Weylin zu. »Ich möchte erst den Staub in meiner Kehle mit einem Bier wegspülen, dabei kann ich mich auch ein wenig umhören. Genieße du dein Bad, ich nehme meines später.«
    Â»In Ordnung«, stimmte sie zu.
    Hag lud sein Gepäck ab, versteckte den Großteil des Geldes und ging nur mit ein paar Kupferstücken im Beutel wieder hinunter in die Gaststube. Die Luft stellte sich ihm dort wie eine Mauer in den Weg – schwer von Rauch aus Kesselfeuern, Fackeln und Kerzen, vermischt mit würzigem Tabak, obendrauf der Gestank von Schweiß und dem schon lange an ungewaschener Haut haftenden Schmutz. Aber Hag wagte sich trotzdem tapfer hinein, quetschte sich irgendwo an einem Tisch dazu und orderte ein Bier. Schon nach dem ersten Schluck fiel ihm die schlechte Luft überhaupt nicht mehr auf, und ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus. Er bekam Speck und Brot vorgesetzt, und bald darauf einen Teller Eintopf. Er war völlig ausgehungert und freute sich auf diese ordentliche Mahlzeit. Mit sich und der Welt zufrieden, füllte er seinen Magen und lauschte den Gesprächsfetzen, die durch den Raum schwirrten. Wie überall drehten sich die Unterhaltungen hauptsächlich um schlechte Ernten, gestiegene Preise, untreue, schlampige oder zänkische Ehefrauen und zu hohe Steuern. Wenn die Rede auf Kämpfe kam, horchte Hag auf. Wie es schien, kam es in letzter Zeit häufiger zu Scharmützeln an den Grenzen entlang, und viele Händler schlossen sich zu Karawanen mit bewaffneter Begleitung zusammen. Manch einer vermutete, dass Vorberg wegen seiner strategischen Lage trotz aller gepriesenen Neutralität demnächst Austragungsort einer Schlacht zwischen den Völkern werden könne. Wie es schien, rüsteten die Elfen auf, aber auch die Orks.
    Der Mann, der ihm gegenüber saß, hob den Krug und prostete Hag zu. »Bist nicht von hier, Junge«, stellte er fest; er war grauhaarig und mochte gut in den Fünfzigern sein.
    Hag nickte und gab den Gruß zurück. »Aus den Nordbergen.«
    Â»Alter Adel, hm?«
    Â»Schneeadler.«
    Â»Ah! Stolze Leute. Hatte mal einen Freund vom Clan, vor langer Zeit ... na, sicher vor deiner Geburt. Lebte einige Zeit bei ihm in der Nähe von Weserberg. Raues Land, kein solcher Hitzeofen wie dieser Kessel hier.«
    Hag konnte dem nur zustimmen. Vorberg lag in einer Senke, wo sich alle heißen Winde, von den Steppen aus Südosten und den Wüsten aus dem Westen trafen und zusammenzuballen schienen und den Menschen auch noch den letzten Rest Feuchtigkeit aus den Gliedern zogen. Kein Wunder, dass das Gasthaus so voll war, wobei das schnell schal werdende Bier auch nicht allzu viel Abkühlung bot. »Ich bin auf dem Weg nach Hause.«
    Â»Dann musst du ja von weit aus dem Süden kommen.«
    Â»Ich habe die Elfe begleitet.«
    Â»Ah, wie galant. Nun, da hast du jedenfalls einen weiten, harten Weg vor dir. Mutiger Junge.« Der Mann ließ sich den nächsten Krug vorsetzen. 
    Ebenso Hag, dessen Kopf zusehends leichter wurde. Sie prosteten sich zu. Der erste Schluck aus dem kellerkühlen Krug schmeckte immer noch am besten. »Ich finde mich schon zurecht.« Für ihn war an sich der Weg schon das Ziel. Er hatte keine Eile.
    Â»Wann hast du deine Familie zum letzten Mal gesehen?«
    Â»Vor gut einem Jahr. Oder zwei.«
    Â»Dann wünsche ich dir, dass du alles noch so vorfindest wie bei deiner Abreise«, meinte sein Zechkumpan mit düsterem Gesicht. »Heutzutage muss man immer mit Veränderungen rechnen.«
    Hag dachte an Goren und die Anderen. Er war immer noch im Zwiespalt, ob er richtig entschieden hatte. Einerseits fühlte er sich schuldig, weil er seine Freunde, allen voran Goren, im Stich ließ, denn die Auseinandersetzung mit Ruorim dem Schlächter war noch nicht zu Ende. Aber Goren war erwachsen geworden, er konnte inzwischen selbst auf sich aufpassen. Er war ein großer, mutiger Bursche, von seiner Mutter

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