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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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vor Anspannung.
    Â»Knie nieder vor deinem Herrn«, sagte Ruorim ruhig. »Auf Aufsässigkeit folgt Strafe, kleine Elfe, das wirst du schnell lernen. Du bist Heilerin, nicht wahr?« Er beugte sich, griff in ihre Haare und riss ihren Kopf hoch. Weylin stöhnte auf. »Ja. Starke Lebensmagie, ich kann es deutlich spüren. Du wirst mir sehr nützlich sein.«
    Â»Nein ...«, flüsterte sie.
    Ruorim lächelte. »Freiwillig oder nicht, du wirst heilen.« Er ließ sie los und ordnete an: »Bringt sie ins Haus und gebt ihr zu essen. Dann lasst sie ein paar Stunden schlafen. Sie wird all ihre Kräfte brauchen.«
    Hag wollte etwas sagen, aber er verschluckte die Worte. Er wollte nicht, dass es wie ein Abschied klang. Eine düstere Ahnung sagte ihm, dass er Weylin nicht mehr wiedersehen würde.

    Allmählich kehrte wieder Ruhe in Vorberg ein, wie Ruorim es zugesichert hatte. Nach und nach fingen die Leute an, sich aus ihren Häusern zu wagen und nahmen ihre gewohnten Betätigungen auf. Sie hatten keine Wahl, sie mussten für ihren Lebensunterhalt sorgen. Märkte wurden aufgebaut, Handwerker stellten ihre Auslagen auf die Straße; das Südtor wurde geöffnet und Händlerkarren nach sorgfältiger Überprüfung aus der Stadt gelassen. Am Ende der Straße schaukelte bereits die erste Karawane heran. Bald würde nach außen hin alles sein wie immer, nur dass statt der Vorberg-Garde überall Soldaten mit Ruorims Banner patrouillierten.
    Ruorim überließ Enart Beidhand die Stadt. Er selbst widmete sich anderen Dingen; dazu brauchte er das Bürgermeisterhaus vorerst nicht mehr zu verlassen.
    Das Gesinde huschte geduckt und ängstlich durch die Gänge und befolgte augenblicklich jeden Befehl. Auch Lanrig der Schreiber kam demütig gebeugt in Ruorims Gemächer, wo er von einer Wache in einen Nebenraum geführt wurde, den der Bürgermeister speziell für Verhöre hergerichtet hatte.
    Â»Eine praktische Angelegenheit, findest du nicht?«, bemerkte Ruorim lächelnd, als er hereinkam und sich die Tür hinter ihm schloss. »So muss ich keine weiten Wege zurücklegen und kann zwischendurch bequem eine Pause machen. Euer Bürgermeister muss ziemlich gewieft gewesen sein. Fehlt er dir?«
    Â»N-nein, Herr.« Lanrig faltete die Hände, um das Zittern zu unterdrücken, aber vergeblich. Mit dem gehetzten Blick eines Rehs blickte er sich um.
    Der Raum war klein und im Gegensatz zu den anderen Gemächern sehr schlicht gestaltet – keine Dekoration an den Wänden, nur ein Tisch und ein Stuhl, und gegenüber ebenfalls ein Stuhl mit Ketten, und ein Gestell, um den Delinquenten im Stehen zu fesseln. Es gab kein Fenster, und Fackeln verbreiteten ein rußiges Licht. Die Steinwände und der Boden waren kalt und feucht.
    Â»Aber du kennst sicher diesen Raum? Vermutlich musstest du die Aussagen der Delinquenten aufschreiben«, fuhr Ruorim leutselig fort, während er Lanrig bedeutete, sich auf den Stuhl zu setzen. Langsam befestigte er die Hand- und Fußfesseln an seinen Gelenken.
    Â»Ja, Herr, ab und zu wurde ich hergerufen, wenn der Amtsschreiber unabkömmlich war«, flüsterte der arme Mann. »Aber ich hatte nie ein Vergnügen dabei.«
    Ruorim grinste. »Immerhin hattest du den Vorteil, auf der anderen Seite des Tisches und ohne Fesseln zu sitzen, das war also das kleinere Übel, nicht wahr? Die bessere Wahl.«
    Â»A-allerdings. I-ich weiß nicht, wie ich Euch ...«
    Â»Sch-scht, beruhige dich erst einmal. Du stehst ja noch unter Schock wegen des kleinen Jungen, scheint mir. Aber mach dir keine Gedanken, der Kleine ist dadurch vor einem weitaus grässlicheren Schicksal bewahrt worden. Enart Beidhand hat eine Vorliebe für so hübsche kleine Knaben. Du willst dir nicht vorstellen, was er mit ihnen anstellt.«
    Lanrig schlotterte am ganzen Körper; ihm war deutlich anzusehen, dass er diese Dinge nicht hören, diese scheinbar harmlose Unterhaltung nicht führen wollte.
    Ruorim ließ sich auf dem Stuhl hinter dem Tisch nieder und legte die langen Beine darauf. »Nun, Lanrig der Schreiber«, fing er an. »Der Amts schreiber. Ich lasse dir diese kleine Lüge durchgehen, aber jetzt wollen wir doch offen miteinander umgehen. Kannst du dir denken, was ich von dir wissen will?«
    Der magere, bleiche Mann schüttelte den Kopf so nachdrücklich, dass man seine Nackenwirbel knacken

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