Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
Rüstungen vernichtet hat â¦Â«
»Diese nicht, das hat er wohl nicht fertiggebracht, weil er selbst daran beteiligt gewesen war.« Buldr öffnete das Buch wieder und blätterte einige Seiten hin und her, hielt es dann hoch und drehte es so, dass jeder die Seite sehen konnte. »Hier drin steht, von Blutfinder selbst aufgezeichnet, dass Ruthart die Rüstung irgendwo an einem geheimen Ort verwahrte. Sie trägt den Namen Silberfeuer und kann der tödlichen Ausstrahlung der Gefesselten widerstehen. Damit kann man sich ihnen nähern!«
Menor schlug mit der flachen Hand klatschend auf den Tisch. »Das bedeutet, wir müssen nach Arkenstein und die Rüstung holen!«
»Augenblick«, dämpfte Goren seinen Enthusiasmus. »Buldr, da ist doch sicher ein Haken dabei, oder?«
»Stimmt«, gab der Zwerg zu. »Abgesehen davon, dass wir keinerlei Ahnung haben, wo sie sich befindet â die Rüstung passt leider nicht jedem, nur einem Auserwählten.«
»Ah«, machte Darmos. »Und steht auch dabei, welche Bedingungen ein Auserwählter erfüllen muss?«
»Nein«, gestand Buldr ein wenig kleinlaut. »Aber«, fuhr er dann deutlich munterer fort, »ich habe mit Dreyra gesprochen, bevor ich zu euch kam â«
»Ihr habt â du hast mit Dreyra gesprochen?«, unterbrachen Darmos und Goren im Chor.
»Einfach so?«, fügte Goren hinzu.
»Ãh â ja«, meinte Buldr verdutzt. »In der Flüstergalerie, da gibt es so eine Verbindung, wie ein Rohr, darüber haben wir uns ausgetauscht. Wieso?« Er winkte ab. »Dreyra glaubt, dass du der Richtige dafür bist, Goren.«
»Natürlich tut sie das«, brummte Goren. Finster blickte er in die Runde. »Das kann sie doch gar nicht wissen, oder? Ohne ihren Bruder zu befragen?«
Kurz trat Schweigen ein. Dann sagte Sternglanz ungewöhnlich vorsichtig: »Aber sagen wir mal so â du bist kein gewöhnlicher Drakhim, und deine Mutter hat dich zu einem der besten Krieger ausgebildet. Du bist Zweiseelen, und in dir lauert eine alte magische Macht.«
»Ja, ich verstehe schon.« Goren stand auf und wanderte um den Tisch, dann blieb er vor einer Säule stehen. »Ihr erwartet alle von mir, dass ich die Rüstung finde, vielleicht mit meinen magischen Sinnen erschnuppere, und dann den Gefesselten den Garaus mache, bevor sich einer, mein Vater oder sonstwer, an die Beschwörung machen kann. Aber so einfach ist das nicht!« Er drehte sich um. »Ich bin noch lange nicht so überzeugt wie ihr, dass ich der Richtige bin! Und auÃerdem will ich Hag und Weylin nicht einfach im Stich lassen; ich kann es nicht, begreift ihr das denn nicht? Das ist zudem etwas, das ich verstehen kann, das für mich fassbar ist â aber fremdartige Wesen, die hinter den Schleiern hervorgekommen sind, die mir selbst gefesselt und im Bannschlaf an Macht tausendfach überlegen sind; das ist einfach zu hoch für mich! Allein schon der Gedanke ist absurd, dass ich schaffen könnte, was nicht einmal Blutfinder und Dreyra zusammen möglich war!«
Menor machte ein verlegenes Gesicht und starrte auf seinen Teller. Buldr schwieg.
Goren griff sich an die Brust und wandte sich ab, sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Als hätte er plötzlich einen Stein statt seines Herzens in der Brust, und in seinem Verstand brauste ein schwarzer Sturm, der ihn zu überwältigen drohte. Ihm wurde schwindlig und übel, und er konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten. Er hoffte, dass die Anderen nicht mitbekamen, dass er gerade mit sich kämpfte, und wagte einen vorsichtigen Blick aus dem Augenwinkel.
Er bemerkte Schattenwanderer nachdenkliches Gesicht und fühlte den Blick seiner brennenden Augen auf sich gerichtet.Â
Dann erhob sich der Kriegerfürst und kam auf ihn zu. Legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Komm, Goren«, sagte er ruhig. »Reden wir.«
Bevor Goren etwas sagen konnte, schob Schattenwanderer ihn vor sich her aus der Halle, den Anderen zurufend: »Bitte um ein wenig Geduld, wir sind gleich wieder zurück«, dann waren sie drauÃen.
»Meine Gastkammer befindet sich gleich hier auf diesem Gang, gehen wir dorthin.« Schattenwanderer wartete Gorens Antwort auch diesmal nicht ab, sondern ging voran in den kleinen Raum, wo sich wie üblich neben dem schmalen Bett auch ein Stuhl und ein kleiner Tisch befanden. »Setz dich,
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