Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
ungerührt den Satz. »Es kann uns wieder gelingen. Blutfinder ist dahin, aber Dreyra ist noch da. Und ⦠du , Goren, Blutfinders Erbe. Wir wissen, worauf wir achten müssen. Und wir werden sicher einen Weg finden, wie man sie erkennen kann. Ich wiederhole: Sie sind frei, aber sicher nicht in alter Stärke. Sie werden Zeit brauchen. Also müssen wir sie vorher aufspüren und ausschalten. Vergesst nicht: Sie sind zwar mächtiger als unsere Götter, aber sie sind fremd in unserer Welt.«
Goren riss sich zusammen und nickte, was blieb ihm schon anderes übrig. Er wollte vor Sternglanz nicht wie ein selbstmitleidiger Jammerlappen dastehen. »Ja, das ist der einzige Weg. Wir sollten als Erstes ...« Er sprach den Satz nicht zu Ende, denn ein Wind kam auf.
Goren spürte sofort das Flüstern und Wispern. Hier, an der Zackenklinge, wo die magischen Strömungen stark waren, brauchte er keine besondere Konzentration. Der Wind suchte ihn, um ihm etwas mitzuteilen.
Goren überlegte und betrachtete den Felsen. »Wartet kurz«, bat er dann seine Gefährten. Er lieà den Schild und seinen Beutel bei ihnen und kletterte einen Felsen hinauf, bis zur ersten Anhöhe. Es war nicht schwer, das Gestein hatte viele Vorsprünge und Kerben, und es war nicht allzu steil.
Goren stellte sich auf den Ãberhang und blickte über die Wüste, die in der gewohnten flirrenden Hitze erstarrt war.
Goren atmetet seufzend aus. Dann öffnete er seinen Geist.
Sternglanz und Buldr sahen ihm unruhig und erwartungsvoll entgegen, als Goren wieder zu ihnen herabkam. Sein Gesichtsausdruck war düster, die Haut bleich.
»Was sonst könnte es sein als schlechte Kunde, dass die Winde dich aufsuchen?«, bemerkte Buldr nervös. »Kann es denn noch schrecklicher kommen?«
Goren nickte. Sein Atem ging schwer. Langsam sagte er: »Ruorim und ein unheimliches, riesiges Wesen namens der Unbesiegbare sind mit einem groÃen Heer gegen die Festung meines GroÃvaters gezogen. Es gab eine blutige Schlacht, nach deren Ende sie die Sieger waren.
Drakenhort ist gefallen.«
Buch 3
Kampf um Drakenhort
Es waren glorreiche Zeiten, sagen diejenigen, die danach geboren wurden. Doch ich sage euch: Es waren grausame Zeiten.Â
Heldentum? Pah! Sprecht zu mir von groÃartigen Kämpfen und Siegen, wenn ihr selbst dabei gewesen seid, anstatt die romantischen Lieder der Barden nachzugrölen. Ihr bringt euch im Wirtshaus damit in Stimmung und prahlt mit Geschichten, die ihr niemals erlebt habt. Dankbar solltet ihr dafür sein, und auÃerdem hoffen, dass ihr sie nie erleben werdet!
Ihr habt keine Ahnung, wie es ist, in die Schlacht zu ziehen. Da gibt es nichts, was edel und hehr ist, und mit der Ehre ist es auch nicht mehr weit bestellt. Ihr kämpft um euer Leben und das des Soldaten neben euch. Ihr schlagt Köpfe ein, trennt Glieder ab und watet in Blut. Dabei müsst ihr eure Ohren vor den Klagen verschlieÃen, vor dem Wehgeschrei und dem Betteln um Gnade. Vielleicht von jemandem, der einst euer Freund war! Kein Krieg ist gut, nein, jeder Krieg ist vielmehr schmutzig, blutig, grausam und sinnloses Morden. Wer sich gedankenlos an Schlachten erfreut, ohne selbst daran teilgenommen zu haben, hat keinen Respekt vor dem Leben.
Eines immerhin ist wahr, das kann ich bestätigen: Im Kampf sind wir alle gleich, egal ob Zwerg, Elf oder Mensch, Nyxar, Ork oder Troll. Wir töten und wir bluten, und wir haben Angst.
31.
Die Forderung
»Hältst du Ausschau nach deinem Enkelsohn, alter Freund?« Fugin kam an die Seite von Darmos Eisenhand, der seit Stunden auf der höchsten Mauerzinne stand und ins Land spähte.
»Unsinn«, brummte der Herr von Drakenhort. »Goren ist erst vor fünfzehn Tagen aufgebrochen, es ist unmöglich, dass er schon auf dem Rückweg ist.«
»Dann lass mich anders ausdrücken, was ich meine: Du machst dir Sorgen und versuchst, die Entfernung zu deinem Enkel zu überlisten, indem du besonders lange auf die fernen Berge starrst. Vielleicht willst du Löcher hindurchbrennen, bis du zu Goren durchgedrungen bist?« Der ergrauende Späher grinste, als Darmos ihm einen halb belustigten, halb gereizten Blick zuwarf.
»Jeden Tag will ich zu Dreyra gehen und sie fragen, was ihre hellsichtigen Augen sehen, aber ich wage es nicht«, antwortete Darmos schlieÃlich. »Die Zeichen, die ich mit meinen alten Menschenaugen erfassen kann,
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