Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
stolpernd den Weg zurück, hinaus aus dem Felsmassiv; er konnte es nicht mehr ertragen. Draußen sank er auf die Knie, nach Luft schnappend, das Buch entglitt seinen Händen und fiel vor ihm in den Sand. Keuchend, mit geschlossenen Augen verharrte Goren und hoffte, dass es vorüberging. Er hatte das Gefühl, als seien ihm sämtliche Kräfte abgesaugt worden, noch schlimmer als unter dem Berge. Er war aschfahl im Gesicht, und seine Hände zitterten.
    Nach einer Weile spürte er Buldr und Sternglanz bei sich, aber er konnte noch nicht sprechen. Vornübergebeugt begann er zu würgen, doch sein leerer Magen konnte nichts mehr hergeben.
    Â»Verdammt sollen sie sein«, hörte er Buldrs leise Stimme. »Wie konnte das geschehen? Das Ritual war doch nicht vollendet!«
    Â»Ich glaube, ich kann es mir zusammenreimen.« Sternglanz hielt ein Gefäß aus grünlichem Glas, das in eine goldene Fassung eingepasst war. Es war offen und leer. »Nadel wollte ihnen die Kräfte abzapfen, die sonst von den Ketten abgesaugt und ins Nichts abgestoßen werden. Dazu musste er den Bann verändern – also teilweise aufheben, den Abzapfungsvorgang umlenken in dieses Gefäß, und wenn es dann voll gewesen wäre … hätte er den Bann erneuert. Er wollte keinesfalls, dass sie freikommen.«
    Â»Das passt zu seinen letzten Worten, die er mir zurief«, murmelte Goren. »Er warf mir vor, den Untergang herbeigeführt zu haben. Und es sieht ganz danach aus, als habe er recht.«
    Â»Nun … es ist nicht alles verloren«, äußerte Sternglanz. »Er war bereits dabei, ihnen die Kräfte zu nehmen, das Gefäß hätte sich bald gefüllt. Vier der Gefesselten wurden dabei vernichtet. Vielleicht waren sie auch vorher schon tot, ich weiß es nicht. Ich fand ihre Ketten völlig intakt, aber nur noch Abdrücke von ihnen. Allerdings konnte ich spüren, dass sie … dahingegangen sind, denn es war noch ein Rest ihres Atems da, wie … nun, wie der Atem der Götter. Nur nicht mehr nutzbar, sondern ein letzter Hauch Erinnerung, der vergehen wird.«
    Â»Dann hat der Bann also besser gewirkt, als Blutfinder und Dreyra angenommen haben«, bemerkte Buldr dazwischen.
    Â»Zweifelsohne. Diese beiden aber, deren gesprengte Ketten ihr hier seht, die sind erwacht und haben sich befreit, als der Bann nachließ. Wahrscheinlich in dem Moment, als Goren das Ritual unterbrach. Über wie viele Kräfte sie noch verfügen, weiß ich nicht. Aber sie sind frei.«
    Sternglanz kniete neben Goren nieder und legte ihre Hand auf seine glühendheiße Stirn. Dankbar fühlte er ihre kühlende, heilende Berührung. »Geht es wieder?«
    Â»Es wird schon«, stieß er hervor und öffnete die Augen. »Ich – ich weiß nicht, was –«
    Â»Du weißt es«, unterbrach sie ihn ruhig. »Du kannst es spüren.« Dann fügte sie leise hinzu: »Es tut mir leid, Goren. Du solltest das nicht durchmachen müssen. Aber diese Last kann dir niemand nehmen.«
    Â»Das ist auch nicht notwendig.« Goren hob das Grimoire auf und verstaute es in seinem Beutel. Vorsichtig stand er auf, ein wenig schwankend, aber zusehends kräftiger.
    Â»Was tun wir jetzt?«, fragte Buldr. Seine Vorfreude auf ein Bier musste er vorläufig begraben. Sein Gesicht war ernst und besorgt.
    Â»Die Gefesselten sind fort.« Sternglanz ließ ihre Blicke durch die Wüste schweifen. »Wir können sie nicht finden. Ab jetzt ist keiner mehr sicher.«
    Goren wusste, was sie meinte. Von nun an würde nur noch Misstrauen herrschen. Es war nicht mehr unterscheidbar, wer Freund war oder Feind. Die Gefesselten konnten überall sein, andere beeinflussen, vielleicht sogar die Gestalt eines Elfen, Menschen, Zwergen oder was auch immer annehmen. »Es könnte nicht schlimmer sein«, murmelte er. »Dass bereits vier vernichtet sind, ist kein Trost, denn die anderen sind frei. Und es ist meine Schuld.«
    Â»Du konntest es nicht wissen. Du hast das Richtige getan«, versuchte Sternglanz ihn zu beruhigen.
    Â»Dann war also alles umsonst?«, brummte Buldr.
    Sternglanz schüttelte den Kopf. »Wir haben Nadel vorerst ausgeschaltet. Und die Gefesselten …« 
    Â»Die Klirrenden!«, schrie Goren gequält dazwischen.
    Â»â€¦ wurden schon einmal besiegt, als sie noch im Vollbesitz ihrer Kräfte waren«, vollendete Sternglanz

Weitere Kostenlose Bücher