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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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sind schlecht genug und erfüllen mich kaum mit Hoffnung.« Er deutete zum fernen Horizont in nördlicher Richtung, wo ein schwarz wallendes Band die Grenze zwischen Himmel und Land bildete. »Jeden Tag nimmt die Dunkelheit über der Wüste zu und breitet sich mehr und mehr über den Himmel aus. Wir wissen nicht, wo Goren ist, und ob es ihm gelingen wird, rechtzeitig dort einzutreffen.«
    Â»Wir hätten ihn mit mehr Verstärkung ziehen lassen müssen«, murmelte Fugin. »Der Junge … ist noch ein Junge, auch wenn er schon die Erfahrung eines Mannes hat.«
    Der Herr von Drakenhort stieß ein Seufzen aus. »Und wenn wir ganze Heerscharen zur Verfügung hätten, wie sollen sie gegen die Magie der Gefesselten bestehen? Oder überhaupt dieser Magie dort?« Er deutete wieder nach Norden. 
    Â»Dann bleibt uns nichts als Warten«, sagte Fugin nach einer Weile. »Das ist das Schlimmste.«

    Die Nachtbrise brachte kaum Linderung. Die Steinmauern wirkten beengender denn je. Innerhalb der Festung schien es nicht mehr genug Luft zum Atmen zu geben. Darmos Eisenhand warf sich unruhig, von Alpträumen geplagt, auf seinem Lager umher.
    Darmos.
    Wie im Fieber murmelnd, wand sich der alternde Drakhim, sein Gesicht war verzerrt. Seine Hände schlugen in die Luft, als wollten sie böse Feinde abwehren.
    Darmos!
    Der Fürst von Drakenhort fuhr hoch und starrte für einen Moment blind in die Nacht. Durch das offene Fenster fiel weißes Mondlicht herein, spendete jedoch nur trübes Licht. Darmos war schweißgebadet, sein Atem ging keuchend. Still lauschte er.
    Dann vernahm er es, ein leises Wispern und Raunen, das durch die Mauersteine sickerte, die die Ahnen mit Blut und Schweiß errichtet hatten.
    Â»Was wollt ihr von mir?«, flüsterte der Einarmige.
    Du musst dich wappnen, Nachfahre. Der dunkle Drakhim wird kommen und sein Recht fordern.
    Â»Sein Recht? Und wen meint ihr? Etwa Ruorim den Schlächter, den Herrn der Drakhim aus den Nordbergen?« Darmos war versucht, auszuspucken. Wie hatte er einst erwägen können, die Hand seiner Tochter Derata in die dieses Größenwahnsinnigen zu legen? Im Streit war seine Tochter damals von ihm gegangen, weil Darmos engstirnig gewesen war und nicht einsehen konnte, dass Derata den Bewerber richtig eingeschätzt hatte. Sie hatte erkannt, was für eine schwarze Seele in dem Mann mit dem vornehmen Äußeren ruhte.
    Der Einarmige rieb sich die Stirn und drängte den Schmerz zurück. Derata, was habe ich dir angetan! Unversöhnt haben wir uns getrennt, und unversöhnt bist du gestorben, ohne zu ahnen, wie sehr ich bereute und mich nach dir sehnte. Ich hätte mich dir zu Füßen geworfen, wenn du zurückgekehrt wärst. Aber dazu warst du zu stolz. Du hattest recht in allem, damals, als wir das letzte Mal zusammen auf der Mauerzinne standen. Du hast vorausgesehen, welches Leid über das Land kommt, und dass die Drakhim ihre Schuld daran mitzutragen haben. Was für ein Narr war ich!
    Und das bist du noch immer , kicherte es in den Mauern. Unterschätze Ruorim nicht! Er wird alles tun, um sein Recht zu fordern.
    Â»Ich frage euch wieder«, sagte Darmos laut, »was für ein Recht hat der Schlächter?«
    Doch die Ahnen antworteten nicht mehr. Darmos Eisenhand schwang die Beine über den Bettrand und saß vornübergebeugt da, wie ein alter Mann. Die erhitzte Luft in der Kammer lastete schwer auf ihm. Was habe ich übersehen? , fragte er sich.
    Er fuhr zusammen, als eine weitere Stimme durch die Nacht hallte, ein Zischen, das vom Wind getragen durch das Kammerfenster hereindrang. »Darmos, komm endlich zu mir. Wir müssen reden.«
    Â»Dreyra«, murmelte der Herr von Drakenhort. »Schläfst du denn nie?«
    Â»Findest du Ruhe?«, erwiderte die wispernde Stimme des Dunklen Drachen, und Darmos hörte seinen Atem draußen vor dem Fenster. Dreyra hatte ihr Lager verlassen und erwartete ihn oben auf dem Berg. Während alle Anderen schliefen, friedlich und ohne düstere Träume.
    Â»Also gut.« Darmos Eisenhand seufzte. »Ich komme.«

    Der weißhaarige Mann ächzte leise, als er endlich die letzte Stufe genommen hatte. In den letzten Mondwechseln hatte sich das nahende Alter deutlich bemerkbar gemacht; wahrscheinlich durch die schwere Last, die auf seine breiten Schultern drückte.
    Â»Wir hätten uns doch auch durch mein Fenster

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