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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Portal, unter den wachsamen Blicken der Bogenschützen. Niemand regte sich, nicht einmal von den Brauen herabtropfender Schweiß wurde weggewischt.
    Einige Zeit später wurde das große, schwere Tor geöffnet, und Darmos Eisenhand und Fugin traten ins Freie.

    Ruorim nahm den Drachenhelm ab, als Darmos auf ihn zukam. Der Herr von Drakenhort sah die weißen Fäden im schwarzen Haar des Mannes, der beinahe sein Schwiegersohn geworden wäre, und seine zerstörte rechte Gesichtshälfte. Der dunkle Drakhim trug seine hässliche Seele nun offen, nicht mehr hinter einer schönen Fassade verborgen. Allerdings wirkte er noch größer und schwerer als damals, was an der Rüstung und dem langen schwarzroten Umhang liegen mochte.
    Ruorim wies neben sich auf den hochgewachsenen, hageren Mann mit den kalten Augen und dem dünnen blonden Haar. »Enart Beidhand, mein Stellvertreter.«
    Darmos stellte Fugin vor und sah die Formalitäten damit als beendet an. Sein Blick glitt prüfend über die Hundertschaft hinter Ruorim. Er hatte sie wohl gut im Griff, denn es rührte sich tatsächlich keiner. Nicht einmal die Pferde waren unruhig. Allerdings hatten sie auch einen langen, anstrengenden Weg hinter sich und waren wahrscheinlich froh über die Rast. Die Rüstungen waren staubig, das Metall blind, die Pferde schweißnass und mager. Wahrscheinlich sehnten sich alle nach kühlem Schatten und viel Wasser.
    Â»Ich freue mich, dich wiederzusehen, alter Freund«, begann Ruorim mit einem offenen Lächeln. »Du hast dich kaum verändert in all den Jahren.«
    Â»Was man von dir nicht behaupten kann«, erwiderte der Herr von Drakenhort. »Sparen wir uns diese albernen Höflichkeitsfloskeln. Was willst du?«
    Â»Freies Geleit in die Burg, Unterkunft und Verpflegung für meine Leute ...«
    Â»Und den Schlüssel zu allem wohl noch dazu?«
    Enart Beidhand schob sich nach vorn. »Rede nicht so ungebührlich respektlos mit deinem Herrn!«, fuhr er Darmos an. Im selben Moment hatte Ruorim ihn mit einem blitzschnellen Hieb zu Boden geschlagen. Der Mann rieb sich verblüfft das schmerzende Kinn, aus seiner Nase tropfte Blut. »Verdammt, was soll das?«
    Â»Darmos Eisenhand ist ein Drakhim edler und reinblütiger Abstammung«, antwortete Ruorim kalt. »Du nicht. Sei froh, dass ich dich nicht auf der Stelle getötet habe für dieses unverzeihliche Betragen! Und vor allem misch dich nie wieder in eine Unterhaltung unter Führern ein.«
    Langsam, mit wütendem Gesicht, erhob sich der Drachenreiter wieder.
    Ruorim machte eine unwirsche Kopfbewegung. »Einen Schritt hinter mich, und nicht mehr mit einem Muskel gezuckt, bis ich es dir erlaube.«
    Enart Beidhand zog sich schweigend zurück. Sein Gesicht war rot vor Zorn, doch es stand auch Angst darauf.
    Ruorim wandte sich wieder dem Fürsten zu. »Ich bitte um Verzeihung, das ist ein schlechter Beginn für eine bedeutende Unterredung.«
    Darmos wurde allmählich ungeduldig. »Was hat das alles zu bedeuten? Wovon schwatzt dieser hirnlose Idiot?«
    Â»Nun, er ist dünnblütig, frech und dumm, aber er hat die Wahrheit gesagt.« Ruorim lächelte fein. »Drakenhort gehört mir.«
    Darmos merkte, wie sich Fugin neben ihm anspannte. »Drakenhort«, sagte er langsam, »gehört eines Tages Goren, deinem Sohn – meinem Enkel. Du, der Mörder meiner Tochter, hast hier keinerlei Rechte. Übertrittst du jemals die Schwelle der Burg, ist dein Leben verwirkt, und ich nehme Rache für Derata.«
    Â»Darmos, ich bin enttäuscht.« Ruorims gute Laune schien nicht im mindesten geschmälert. »Ich dachte, du hättest längst nachgeforscht. Haben die Ahnen der Flüstergalerie nicht zu dir gesprochen? Oder willst du es einfach nicht wahrhaben? Goren wird Drakenhort eines Tages vielleicht wirklich erben, aber von mir, nicht von dir. Der Junge hat sich zwar bisher nicht sehr freundlich seinem Vater gegenüber verhalten, aber schließlich ist er jung und mein einziger Nachkomme – ich denke schon, dass ich ihm vergeben werde, wenn er künftig brav ist. Falls du darauf bestehst, können wir sogar schriftlich niederlegen, dass er bei angemessenem Verhalten Drakenhort übernehmen darf. Das mag dir deinen Seelenfrieden erhalten. Gleichzeitig aber werden wir einen anderen Vertrag aufsetzen, in dem du alle Ansprüche auf mich

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