Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
brechen, und die Folgen daraus sind mir egal.«
»Er will mich dabei provozieren«, stellte der Elfenmagier fest. »Weil ich zuvor seine Bestrafung verlangt hatte.«
»Ich weiÃ.« Ruorim lachte. »Goren, du bist ein guter Junge, aber du musst noch viel lernen. Du kannst die Welt nicht so einfach in Schwarz und Weià trennen und glauben, dass deine Entscheidung oder auch nur dein Tod verhindern würde, was kommt. Oder auch nur irgendetwas besser machen könnte.«
»Du verkennst die Lage, junger Drakhim«, fügte Nadel hinzu. »Diese Welt steht kurz vor einem Krieg. Einem Weltkrieg. Alle Völker rüsten auf und stecken bereits neue Grenzen. Der Verlauf der Geschichte wiederholt sich, und das liegt nicht nur an den Klirrenden, deren negative Energie aus den Felsen durch den Ãther geströmt ist und nach und nach alles vergiftet hat. Ruorim und ich sind die Einzigen, die den endgültigen Untergang verhindern können. Denn wir haben die Zeichen rechtzeitig erkannt und viele Jahre vorausgeplant. Wir sind vorbereitet â sogar darauf, die befreiten Klirrenden aufzuspüren und zu stellen.«
Ruorim nickte. »Dreyra wird dir alles erklären und dir raten, dass du deine Pflicht erfüllen wirst, um Blaeja zu retten.«
Goren sank in sich zusammen. »Ich glaube, ihr täuscht euch«, flüsterte er mit dem letzten Rest Widerstand, den er noch besaÃ. »Ihr werdet eine gewaltige Ãberraschung erleben â und schon bald, da bin ich sicher.«
»Ah, schick den Jungen auf sein Zimmer, er verdirbt mir nur wieder die gute Laune«, verlangte Nadel und goss sich Wein nach.Â
Ruorims Augen glühten auf vor Zorn. »Niemand wird kommen und dir helfen, Sohn«, sagte er leise. Er winkte den Wachen. »Du bist ganz allein, selbst Dreyra kann nichts tun, denn ich bin der Herr von Drakenhort, und Nadel steht unter meinem Schutz. Und jetzt geh! Ich habe heute ebenfalls genug von dir.«
41.
Lauschers Stunde
»Ach, Marela, was sollen wir denn nur tun.« Joreb saà niedergeschlagen in der kleinen Kammer, in der sich die weise Frau mit ihrem Sohn seit der Ãbernahme versteckt hielt. Der Gardist durfte sich überall frei bewegen, und Ruorim schien sich nicht daran zu stören, dass einige Drakhim verschwunden waren, seitdem er eingezogen war. Er gab sich sehr selbstsicher, und das war vielleicht nicht einmal die schlechteste Taktik. Hätte er die Drakhim zur Treue oder Unterwerfung gezwungen, hätte er kaum Gelegenheit bekommen, sich auf den Thron zu setzen. Aber so nahm er sie an die lockere Leine, appellierte an die Einigkeit und den Stolz des Volkes, und traf damit genau den richtigen Nerv. »Sag mir, meint er das auch wirklich so, dass wir ein freies Volk bleiben? Wird er uns nicht trotzdem verkaufen?«
»Jeden Anderen, aber keinen Drakhim. Er hat sich ein Leben lang darauf vorbereitet, und der Ehrenkodex der Drachenblütigen bedeutet ihm viel. Noch .«
»Und danach? Vorausgesetzt, er wird siegen, und alles ist wie vorher, still und friedlich â was wird dann sein?«
»Gut erkannt.« Marela nickte. »Er wird für einige Tage ein guter Herrscher sein, und dann wird er zu alten Gewohnheiten zurückkehren. Willkür, keinen Widerspruch duldend, streng und unerbittlich. Das wird sich schlieÃlich, je länger er den Thron innehat, auch auf die Drakhim auswirken. Er wird sich der Aufsässigen erinnern, die ihm keine Gefolgschaft geleistet haben, und sie hinrichten lassen, oder irgendetwas mit seinen magischen Kräften mit ihnen anstellen. Und seine Leute werden anfangen, über die Stränge zu schlagen. Die Drakhim werden sich entzweien.«
Joreb machte ein erschrockenes Gesicht. »So schnell? Ohne Gnade?«
Marela bekräftigte schonungslos: »Ruorim ist ein guter Kriegsherr, aber für den Frieden nicht geeignet. Eines Tages wird er Goren töten müssen, weil er ganz anders ist als sein Vater, und niemals auf seiner Seite sein wird. Momentan ergibt er sich noch romantischen Träumereien, und es gefällt ihm, Goren als Erbe zu sehen. Er genieÃt seine Rolle als groÃzügiger Vater und Herrscher. Aber das alles wird sich ändern, je länger Frieden herrschen wird und Goren Widerstand leistet. Letztendlich wird Ruorim sogar Dreyra umbringen. Sobald er fest und sicher auf dem Thron sitzt, wird er als Nächstes anstreben, die Macht von Blutfinder zu erhalten. Drakenhort
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