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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Herzschlags alle waffenfähigen Drakhim gleichzeitig auf den Wehrgängen, Türmen, Balkonen und Zinnen erschienen, in voller, in der Sonne glänzender Rüstung, und mit erhobenen Schwertern, Speeren, Bögen, Armbrüsten und Äxten. Das hätte er nicht geglaubt. Denn Herzog Olerich war hier, um Drakenhort zu befreien, nicht um es zu erobern. Doch das begriff sicherlich nicht jeder Drakhim, vor allem, wenn Ruorim ihnen gegenüber seine Stimmkraft und Wortgewalt anwandte.
    Â»Ich werte dies als Ablehnung«, erscholl die Stimme des Fahnenträgers. »So muss ich Euch antworten, Herr, dass Herzog Olerich und seine Verbündeten es nicht dulden werden, dass Drakenhort über ein derart großes Heer verfügt. Die Herrscher der Mittellande fürchten, dass ein Marsch gegen sie geplant wird und werden deshalb vorsorglich die Grenzen sichern. Außerdem wird die Freilassung Darmos Eisenhands gefordert. Er soll mit seinen Getreuen und seinem Enkel Goren Windflüsterer sicheren Abzug erhalten, um ins Exil zu gehen.«
    Â»Ich langweile mich«, gab Ruorim zurück. »Verschwinde, Bote, solange du noch kannst! Sag Herzog Olerich, die Steppe ist groß, er kann sich gern zu Dornkralle da drüben gesellen, wenn er möchte. Der Winter naht bereits, dann wünsche ich euch viel Vergnügen da draußen.«
    Damit drehte er sich um. Goren sah ihm verwirrt nach, das Herz schlug ihm bis zum Hals. Der Herzog hatte auch ihn selbst erwähnen lassen! War das Schattenwanderer zu verdanken? Wen kannte der Fürst der Nyxar denn nun alles, wie viele schuldeten ihm einen Gefallen, selbst mächtige Herrscher? Mit fiebrigem Blick sah er dem Boten nach, der ungehindert den Weg zurückgaloppierte, den er gekommen war. Er hätte erwartet, dass Ruorim oder Nadel ihn hätten töten lassen, aber die beiden schienen sich völlig sicher zu fühlen. Warum nur? Goren wusste natürlich nicht, wie groß Herzog Olerichs Heer war, doch diese Androhung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
    Â»Die Schlacht ist nicht mehr fern«, flüsterte er. »Und dabei hast du von einer Erneuerung des Bundes geträumt, Mutter. Es tut mir leid.«

    Marela wartete schon einige Tage auf ein Zeichen, das sie in einer fernen Vision erblickt hatte. Nach wie vor hielt sie sich mit ihrem Sohn Lauscher in der Flüstergalerie verborgen, in einer geheimen Kammer hinter der Bibliothek. Ein früherer Fürst hatte sie nachträglich einbauen lassen, um wenigstens für einige Stunden Ruhe vor seiner zänkischen Ehefrau zu bekommen. Ein wohlbehütetes Geheimnis, bis Lauscher eines Tages den Riegel dazu fand und stolz seiner Mutter zeigte. Marela erzählte nie jemandem davon; denn eines Tages, so ahnte sie bereits damals, konnte das von großem Nutzen sein.
    Irgendein Drakhim stellte in der Bibliothek abends etwas zu essen und zu trinken ab, das sich die beiden tief in der Nacht holten; dann konnten sie es auch wagen, ein wenig frischere Luft zu schnuppern.
    Danach zogen sie sich wieder zurück und lauschten der flüsternden Zwiesprache der Ahnen, die meistens nur wirren Unsinn von sich gaben. Die magischen Strömungen in Drakenhort waren in Unordnung geraten; es gab zu viele: Dreyra, Ruorim, auch Goren, ohne dass er sich dessen bewusst war.
    Bis eines Tages, endlich, Dreyras Wispern erklang, nur wie ein zarter Hauch.
    Â»Marela ...«
    Lauscher, der seinen Namen nicht umsonst trug, weckte hastig seine Mutter und bedeutete ihr, still zu horchen.
    Der Dunkle Drache wiederholte: »Marela.«
    Â»Ich bin hier«, flüsterte die weise Frau. Sie suchte nach einem Luftzug in der Kammer und stellte sich hinein. »Kannst du mich hören?«
    Â»Es ist soweit, Marela. Schattenwanderer und Wolfur unternehmen mit einer Truppe Orks ein Ablenkungsmanöver. Schick deinen Sohn hinunter, zu dem Tor, durch das einst Derata in der Sturmnacht geflohen ist. Er soll es für Freunde öffnen.«
    Â»In Ordnung, Dreyra. Dann bereiten wir uns alle vor? Auch du?«
    Â»Ja. Auch ich. Doch ich kann nichts tun, bis ihr Ruorim ausgeschaltet habt, das weißt du.«
    Â»Natürlich. Sei unbesorgt.«
    Marela blickte zu ihrem großen, plumpen Sohn auf, der den Verstand eines Kindes hatte. »Du weißt, was du zu tun hast?«
    Der Stumme nickte. Seine Augen glitzerten feucht, und er fuhr sich mit dem Handrücken unter der Nase hindurch.
    Â»Ich weiß«, sagte

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