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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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und ich will dich nicht auch noch verlieren. Versteh das doch! Ruorim wird uns nicht mehr entkommen, das weiß ich sicher. Und er weiß es auch. Es mag so aussehen, als wolle er nicht aufgeben, aber wo soll er hin? Er hat keinen Ort, wo er sich zurückziehen oder verstecken kann. Niemand kann ihn mehr verteidigen. Er ist ganz allein, und ich bin hinter ihm. Solange es dauert. Eines Tages kann er nicht mehr weiter, und dann werde ich da sein.«
    Goldpfeil wieherte empört und prustete, doch er sah ein, dass sein Herr recht hatte, und fiel in zügigen Trab zurück. Sein Fell war kupferfarben vor Schweiß, aber das Feuer in seinen Augen ungebrochen.
    Der Rappe verschwand mit seinem Reiter soeben in einer Schlucht und war außer Sicht. Goren gestattete Goldpfeil einen langsamen Galopp und betrachtete das Gelände. Er vermutete, dass Ruorim sein Pferd irgendwann stehen lassen würde und sich tief in die Felsen zurückzog. In einer Deckung würde er entweder darauf warten, dass Goren ihn fand, oder dass sein Verfolger aufgab. Bis zur Nacht war es nicht mehr lang, wahrscheinlich würde er erst im Schutz der Dunkelheit weiterfliehen.
    Â»Nein, soweit kommt es nicht«, knurrte Goren. »Es endet hier und jetzt. In dieser Nacht. Du und ich, Ruorim. Ich habe die Zackenklinge überstanden, Blutfinder hat mich nicht bekommen, und nicht einmal der Unbesiegbare konnte mich töten. Denkst du, ich habe immer noch Angst vor dir? Skrupel? Ich bin über alles hinaus. Schau dir an, was du aus mir gemacht hast. Du solltest mit dem Ergebnis eigentlich zufrieden sein.«
    Goldpfeil schnaubte und wurde langsamer. Am Eingang der Schlucht verharrte er, ohne dass Goren parieren musste, reckte den Hals vor und sog geräuschvoll die Luft in die weit geblähten Nüstern. Dann flehmte er. Langsam setzte er sich in Bewegung, die Nase zu Boden gerichtet. Immer wieder verhielt er und flehmte.
    Goren ließ ihn gewähren; die feine Nase des Hengstes konnte die Nähe des Rappen riechen. Er würde rechtzeitig wittern, wenn Gefahr aus dem Hinterhalt drohte. Langsam wanderten sie in die Schlucht hinein. Zerklüftete Felsen aus Sandstein türmten sich wuchtig über ihnen auf, mit vielen Vorsprüngen und Zacken, und sperrten den Himmel bis auf einen schmalen Schacht aus. Hier drin wurde es gleich viel kühler, der Schatten war angenehm. Der sandige Boden dämpfte den Huftritt, dennoch gab es ein leichtes Echo von den Wänden. Der Weg war nicht breit, nicht mehr als zwei Reiter hatten nebeneinander Platz. Zunächst war es einfach, den Spuren auf dem gewundenen Pfad entlang zu folgen, doch dann öffnete sich die Schlucht einer Vielzahl von Abzweigungen und Steilpfaden in die Felsen hinein.
    Goren hielt an und lauschte. Es herrschte nahezu Stille, gelegentlich war ein Knistern zu hören, oder ein leises Zirpen. Hier drin gab es noch Leben, das nicht in der sengenden Hitze aushalten musste. Zwischen den Felsen wuchsen vereinzelt zähes Gras und anspruchslose Gebirgskräuter. Sicher fand sich irgendwo auch Feuchtigkeit, um die Pflanzen und kleine Wüstentiere, vor allem Insekten, am Leben zu erhalten.
    Als Goldpfeil nach einigem Zögern die Witterung wieder aufnahm, überließ Goren ihm die Führung. Der Hengst wich vom Hauptweg ab und kletterte schließlich einen Steilpfad hinauf, der gerade breit genug für seine Hufe war. Der tiefblaue Himmel rückte allmählich näher, doch die Sonne stand bereits zu tief im Westen, hinter den höchsten Felsen. Im Schutz der langen Schatten folgten Goren und Goldpfeil den Spuren des Rappen.
    Schließlich stieg der junge Drakhim ab und führte den Hengst am Zügel. Es ging kreuz und quer, und er fragte sich, ob Ruorim einem bestimmten Plan folgte oder schlicht nicht wusste, wohin er sich wenden sollte. Stundenlang, bis zum Einbruch der Nacht, irrten sie durch die Felsen. Es war nicht leicht, immer auf Deckung zu achten, und Goren rechnete jeden Moment mit einem Hinterhalt oder einer Falle.
    Schließlich war es zu dunkel, um weiterzugehen. Bei diesen Sichtverhältnissen konnte jeder Schritt verhängnisvoll sein. Es hatte keinen Sinn, die Suche fortzusetzen. Goldpfeil schien inzwischen auch die Witterung verloren zu haben, denn er verhielt oft unsicher bei Abzweigungen schmaler Pfade und überließ Goren die Entscheidung.
    Der alte Hengst schien froh zu sein, als Goren schließlich innehielt, um gerade an der

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