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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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zufrieden sein. Hier, du bekommst was Süßes.«
    Magister Altar liebte kandierte Früchte, er hatte immer welche in seinem Turm, und zwar zumeist, wo sie nicht hingehörten und kostbare Schriftstücke verklebten oder das Treppengeländer, am wenigsten auf Tellern oder in  Schalen.
    Â»Danke, Meister, aber ich –« Goren hasste dieses süße Zeug, aber er konnte es nicht vermeiden, dass Altar ihm kurzerhand ein pappiges gelbes Teil in den halb geöffneten Mund steckte. Dann bediente er sich selbst und kaute genüsslich.
    Â»Köstlich, nicht wahr?«
    Gorens Gesichtsausdruck nach hatte er eher auf ein fauliges Stück Fleisch gebissen. »Wunderbar«, stieß er verzweifelt hervor. Als Altar für einen Moment wegsah, spuckte er das Stück hastig auf die Hand und klebte es unter den Stuhl. Ein Stück mehr oder weniger, das fiel ohnehin nicht auf. »Danke, Meister.«
    Â»Keine Ursache, Junge, du hast es dir verdient.« Altar strahlte und tätschelte seine Wange. »Bevor du gehst, bringe bitte diese Wappenkunde nach oben in die dritte Etage, gleich links in den Schrank mit den Bannflüchen.« Altar reichte Goren einen dicken Stapel Papier.
    Der Junge stand auf und stieg die Treppe nach oben. Als er den Stapel ablegte, verrutschte er. Beim Zusammenschieben sah er kurzzeitig etwas aufblitzen, das ihm vertraut vorkam. Er zog das Papier heraus und starrte es eine Weile an.
    Es zeigte einen weißen Drachenkopf auf grünem Grund. Darunter stand: Drakhim .
    Nur ein einziges Wort, aber Goren wühlte es auf, ohne dass er erklären konnte, weshalb; fast war ihm, als höre er wieder das Flüstern in sich, das er seit einiger Zeit verstummt geglaubt hatte. Es war ein wildes, hastiges Flüstern, und er verstand nur ein Wort: Drachenblut .
    Â»Was stehst du da herum?«, rief Magister Altar ungeduldig. »Komm herunter, und dann verschwinde, mit dir ist heute wahrhaftig nichts anzufangen!«
    Goren zuckte zusammen und kehrte in die Wirklichkeit zurück. Er behielt das Papier in Händen und hastete die Treppe wieder hinunter. Dann hielt er es unter Altars Zwicker. »Meister, was ist das?«
    Â»Steht doch da, nicht wahr?«, versetzte der Magister ungehalten. »Das ist das Wappen der Drakhim!«
    Â»Aber ... wer sind die Drakhim?«, fragte Goren.
    Altar blinzelte ihn misstrauisch an. »Eine seltsame Frage, ausgerechnet von dir, Junge«, stellte er fest. »Du und deine Mutter, das sind die Drakhim. Kapiert?«
    Â» Ich? « Goren hatte auf einmal das Gefühl, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Er schwankte und hielt sich mit einer Hand am Tisch fest.
    Â»Hat es dir deine Mutter nie erzählt?«
    Â»Nein ...«
    Â»Nun, dann werde ich es gewiss nicht weiter ausführen.« Altar hob die Hand, als Goren aufbegehren wollte. »Tut mir leid, Söhnchen, nicht wahr, aber das geht mich nichts an. Über eure Art spricht man nicht gern, und wenn deine Mutter dir deine Abstammung verschwiegen hat, wird sie ihre Gründe haben. Ich werde ihr da nicht hineinpfuschen. Am besten, du vergisst gleich alles wieder, und gib mir vor allem das Papier.« Er zerrte die Urkunde aus Gorens Hand und schob sie eilig unter einen anderen Stapel. »Komm, zur Beruhigung noch ein Früchtchen.« 
    Ehe sich Goren versah, hatte er ein weiteres Süßstück am Gaumen kleben. Ihm wurde übel, und das Blut rauschte heiß in seinen Adern.
    Â»Ich muss gehen«, sagte er blass. Er wartete die Erlaubnis des Magisters nicht ab und stürmte nach draußen.

    Goren fand seine Mutter am Eingang der Veste; sie war wohl im Begriff zu einem Erkundungsritt. Doch sein Anliegen duldete keinen Aufschub. »Ich muss dich sprechen«, sagte er atemlos. »Jetzt gleich.«
    Sie runzelte die Stirn, antwortete jedoch: »Also gut.«
    Â»In deiner Kammer, bitte. Es ist sehr wichtig und sehr vertraulich.« Goren lief voraus; am liebsten hätte er Derata mit sich gezogen, damit es schneller ging, aber er wagte es natürlich nicht, seine Mutter so zu behandeln.
    Immerhin folgte sie ihm schweigend, und schweigend beobachtete sie ihn, als er die alte Truhe öffnete, alle Sachen herauswarf und schließlich das Wappenhemd hochhielt.
    Â»Das fand ich vor Jahren, doch ich wagte nie, dich danach zu fragen«, erklärte Goren. Sein Gesicht war gerötet, vor Erregung und auch Zorn. »Heute habe ich das Wappen

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