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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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durchhalten. Vor allem musste er ihnen einen kleinen Trost bieten in dieser finsteren Stunde, bevor sie sich selbst aufgaben. Und dann hätte Ruorim endgültig gesiegt.
    Mittags legten sie nur eine kurze Pause ein. Darwin und Altar waren so erschöpft, dass sie nichts essen wollten, aber immerhin tranken sie reichlich. Die Sonne erhellte golden den wolkenlosen Himmel und schickte frühlingshafte Wärme. Immerhin bot das wogende grüne Blätterdach Schutz vor den starken Strahlen und zauberte durch sanft schaukelnde Bewegungen sich ständig verändernde Licht- und Schattenbilder auf den Boden. Ein Anblick, den die drei Flüchtenden unter normalen Umständen sehr genossen hätten. Doch niemandem schien heute nach Ausgelassenheit zumute zu sein, selbst das unentwegte Hochzeitslied der Vögel war nahezu verstummt, nur zwischendurch piepste es leise. Das lag wahrscheinlich an dem leichten Geruch nach Rauch in der Luft, und für feiner entwickelte Sinne lag noch mehr darin – Angst und Leid.
    Obwohl Goren zu einer längeren Pause riet, wollten Darwin und Altar weiter, sie schienen bereits jenseits der Erschöpfung und Schmerzen zu sein. Also setzten sie den Marsch durch die Laubwälder fort, spürten manchmal dankbar dicke Moosteppiche unter den Füßen, die die Schritte dämpften und federnd nachgaben, oder raschelten durch das Laub vergangener Jahre, das angenehm nach Erde und Pilzen roch.
    Bis zum Nachmittag wanderten sie ungestört. Guldenmarkts rauchende Trümmer lagen nun schon weit hinter ihnen. Goren wünschte sich, er hätte auch die Erinnerungen dort zurücklassen können, um unbeschwerter in die Zukunft zu schauen.
    Als er merkte, dass Altar beinahe im Gehen einschlief, lief er rasch voraus und suchte nach einem guten Lagerplatz. Er fand tatsächlich unweit eine kleine Senke, umgeben von mächtigen alten Bäumen, deren Blätterdach guten Schutz vor dem Wetter von oben bot. Um dorthin zu gelangen, musste man sich durch trockenes Dickicht kämpfen, das kein Angreifer ungehört passieren konnte. In der Mitte konnte Goren eine Kuhle für eine Feuerstelle ausheben, und wenn er es geschickt anstellte, konnte er die Flammen klein halten und den Rauch möglichst gering. Er kehrte zurück und berichtete den beiden Männern, dass er einen guten Platz gefunden habe – und dass es heute Abend frisches Wildbret geben würde. »Unter den Wurzeln solch großer, alter Bäume haben die Langlöffler oft ihre Bauten. Sicher kann ich einen erlegen.«
    Sie gaben es nicht zu, aber Altar und Darwin waren heilfroh, endlich ausruhen zu dürfen, noch dazu an einem geschützten Platz, und womöglich noch am Feuer. Die Sonne hatte ihre Kleidung zwar längst getrocknet und sie hinreichend gewärmt, aber bald würde wieder die feuchte Kühle der Nacht hereinbrechen.
    Â»Da können wir uns bestens erholen.« Magister Altar seufzte, ließ sich einfach auf den Boden plumpsen und streckte alle Viere von sich. »Mit einer warmen Mahlzeit im Bauch und einer ruhigen Nacht kommen wir morgen bestimmt schneller voran, nicht wahr?«
    Â»Vor allem du, alter Zausel«, stellte Darwin Silberhaar fest. »Du musst heute eine Menge essen, deine Knochen werden doch nur noch von deiner alten Haut zusammengehalten.«
    Aber der alte Magier hörte ihn gar nicht mehr, er war schon eingeschlafen.
    Goren verteilte die Decken, holte ein wenig Moos als Unterlage und gab Darwin den Vorratsbeutel. »Feuer machen wir erst, wenn ich zurück bin«, sagte er. »Noch ist es warm genug. Verhaltet Euch ruhig. Ich bin bald zurück.«

    Goren fand einen kleinen Tümpel, aus dem er vorsichtig Wasser schöpfte, und dann hielt er Ausschau nach einem Langlöffler-Bau. Seine Mutter hatte ihn, als er Dreizehn war, öfter mit einem Jäger losgeschickt, damit er die Geheimnisse des Waldes kennenlernte. Das kam ihm nun zugute.
    Ja, sie hat immer an alles gedacht , überlegte er und verspürte einen kurzen schmerzhaften Stich in der Brust, den er sofort energisch verdrängte.
    Er legte eine Falle aus und sich selbst auf die Lauer. Und tatsächlich, nach einer Weile erschien eine schnuppernde, lebhafte Nase am Eingang des Baus. Kurz darauf folgte ein kugeliger, runder Körper mit kräftigen Hinterfüßen und einem steil aufgerichteten Ringelschwanz. Der Langlöffler klappte seine riesigen Ohren nach oben, stellte sich auf die

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