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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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gestorben, wäre ich den Pakt nicht eingegangen, ohne mein Ziel jemals zu erreichen, also kam es nicht darauf an, ob es in dem Moment geschah oder ein paar Jahre später, wenn die Welt ohnehin unterging.
    Â»Sei dir bewusst, worauf du dich einlässt«, warnte der Dunkle Drache, und dann öffnete er mir eine Pforte zu seinem Bewusstsein. Heute glaube ich, er tat es, um mich darauf vorzubereiten. Damit ich überlebte.
    Also tauchte ich in ihn ein.

    Mein Verstand konnte nicht erfassen, was er da sah. Zu fremd war das Bewusstsein des Drachen. Doch es war nicht erschreckend, wie man meinen mochte. Eher ... voller Licht und Farben, ein stetes Wechselspiel, das für mich keinen Sinn ergab. Aber meine Erfahrung sagte mir, dass ich hier seine Gedanken vor mir ausgebreitet sah. Ich konnte sie nicht annähernd lesen, er brauchte keine Sorge um seine kleinen Geheimnisse zu haben. Es war erstaunlich, wie diese Geschöpfe es überhaupt schafften, sich mit uns zu verständigen. Der Dunkle Drache war fremder als alles, was ich bisher erlebt hatte, und das war auf meinen Forschungsreisen nicht wenig. Die Götter hätten wahrscheinlich nicht fremder sein können.
    Ich glitt immer tiefer in das Bewusstsein des Drachen hinein, das sich ausbreitete wie ein riesiges Meer und im wechselvollen Spiel von Licht und Schatten gebadet war, mit Wellen in jeder Farbe, und keine glich der anderen. Ein leichter Sog war es, der mir den Weg wies, und ich folgte ihm bereitwillig. Ich hatte keine Furcht, mich zu verlieren.

    Ich kam zu mir, als sich mein Körper schmerzhaft bemerkbar machte. Ich war zu Boden gestürzt, nicht weit entfernt von dem halb geöffneten Maul des Drachen, und starrte auf einen gelben, glänzenden Reißzahn, halb so lang wie mein Körper. Ein übler Gestank nach Verwesung drang aus dem Rachen und umhüllte mich mit nebligem Dampf.
    Â»Es kann gelingen ...«, flüsterte ich ergriffen. »Du hast mir den Weg gewiesen. Lass es uns tun!«
    Doch der Dunkle Drache zögerte immer noch. Fürchtete er sich etwa davor, was er von mir erhielt, sobald wir das Blut tauschten?
    Â»Es wird nicht funktionieren«, wiederholte er. »Wir sind zu verschieden.«
    Â»Menschen halten eine Menge aus. Und ich trage den Atem der Götter in mir. Oder hast du Sorge, dass es dich umbringt?«
    Â»Natürlich nicht!«
    Â»Nun also, dann lass uns nicht länger warten.«
    Ich zog meinen Ritualdolch, ein geflammtes Messer, das mit Blut und Stahl in einer vulkanischen Esse geschaffen worden war, und das verziert war mit magischen Kristallen und den Schuppen einer noch nicht geschlüpften Sumpfschlange.
    Ich fügte mir am Unterarm einen tiefen Schnitt zu, und dann stach ich dem Dunklen Drachen in den Hals, zwischen der zweiten und der dritten Ringschuppe, eine der wenigen verletzlichen Stellen, und legte meinen blutenden Arm an seine Wunde.
    Ich spürte augenblicklich, wie das Drachenblut in mich floss, wie es wie glühende Lava durch meinen Körper strömte und sich ausbreitete, von Adern bis zu feinsten Äderchen. Ich merkte, wie Blut aus meinen Augen, Ohren und der Nase rann, wie es unter den Fingerkuppen hervor drang, wie es aus groben Hautporen sickerte.
    Feuer und Asche, es würde mich verbrennen. Wie Säure zerfressen. Vernichten.
    Â»Es ist zu viel«, keuchte ich und sank zu Boden. Fieber ergriff mich, und ich verlor die Kontrolle über meinen Körper. Das Drachenblut war pures Gift, und ich hatte es bereitwillig in mich aufgenommen. Mein Leib zuckte in Krämpfen, Schmerz raste wie eine Springflut hindurch, schlug über mir zusammen und zog sich wieder zurück, bis zur nächsten Woge. Ich stöhnte und heulte und klagte. Es war der schlimmste Schmerz, den man sich vorstellen kann, und aus allen Poren, aus allen Öffnungen rann mein Leben aus mir heraus.
    Â»Beruhige dich.« Der Drache bannte mich mit seinem riesigen gelben Auge, und tatsächlich ließ der Schmerz nach. Aber nur für kurze Zeit. »Was hast du erwartet? Denkst du, eines Drachen Blut ist leichte Kost?«
    Ich konnte nicht antworten, wimmernd und zusammengekrümmt lag ich am Boden und wünschte mir, sterben zu dürfen. Das Blut in mir kochte. Dem Drachen schien es überhaupt nichts auszumachen, im Gegenteil, er breitete seine riesigen Flügel aus, jeder mit fünfzehn Schritten Spannweite, und ein brausender Sturm entstand, als er anfing, damit zu schlagen.

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