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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Hand berührte, erkannte er, dass nicht sie es gewesen war, die ihm heute Nacht den Kräutertrank gereicht hatte. Doch es war ihm, als würden tausend Ameisen über seinen Körper krabbeln, und auf einmal kehrte Farbe in sein Gesicht zurück.
    Â»Dann verdanke ich dir mein Leben?«, flüsterte er.
    Die Elfe lächelte. »Zuerst verdanke ich dir mein Leben«, versetzte sie. Ihre Stimme war glockenhell und zart.
    Â»Ist er wach? Warum sagt mir denn keiner was?« Jemand schob Weylin und Hag beiseite, ein lang aufgeschossener, hagerer Jüngling mit Sommersprossen, blitzenden grünen Augen und rotbraunem, wirrem kurzem Haarschopf. Er ließ sich neben Goren nieder, wobei seine Kniegelenke bedenklich knackten, und strahlte ihn mit riesigen weißen Zähnen an. »Ich bin Menor der Dünne«, stellte er sich vor, und Goren wunderte sich kein bisschen über den Beinamen. »Wie Hag stamme ich aus den Nordbergen, allerdings von keinem edlen Clan, so wie er, sondern bin einfach ein Herumstreuner und Lebenskünstler.«
    Â»Bei uns nennt man so jemanden Dieb.« Buldr grinste breit.
    Â»Das ist Vergangenheit.« Menor hob die Hände wie zum Schwur und machte ein feierliches Gesicht.
    Goren schüttelte Menors Hand, wobei er darauf achtete, dass anschließend noch alle Finger dran waren. »Wo ist der Andere im Umhang?«, fragte er dann. Das mochte vielleicht unhöflich sein, aber er war brennend neugierig, wem er heute Nacht begegnet war.
    Â»Oh, natürlich!« Weylin Mondauge drehte sich um und winkte. »Nun komm schon, wenigstens für einen Augenblick! Es ist alles in Ordnung.«
    Goren war nahe daran aufzuspringen, so ungeduldig war er. Doch da trat bereits der Letzte der Gruppe in den kleinen Kreis: Bis zur Unkenntlichkeit verhüllt.
    Die Elfe legte behutsam eine Hand auf die Schulter des Verhüllten. »Wir nennen ihn den Schweigsamen«, erklärte sie. »Er kann sprechen, das habe ich selbst schon erlebt – etwa ein- oder zweimal im Jahr redet er ein paar Worte. Aber du solltest nicht unbedingt eine Antwort auf deine Fragen erwarten.«
    Â»Und nun!«, rief Menor der Dünne dazwischen und blickte Goren erwartungsvoll an. »Mit wem haben wir das Vergnügen?«
    Goren wurde sich seiner Unhöflichkeit bewusst, dass er sich immer noch nicht vorgestellt hatte. »Tut mir leid!«, sagte er und lächelte zaghaft. »Ich war so neugierig, vor allem, weil ich endlich wieder bei Verstand bin – mein Name ist Goren. Goren Zweis… Windflüsterer, und ich stamme aus Guldenmarkt.«
    Â»Willkommen zurück im Leben«, sagte Hag der Falke und drückte Gorens Hand erneut.
    Â»Na, dann wollen wir uns mal um etwas zu essen kümmern!«, unterbrach Buldr Rotbart und erhob sich. »Nachdem wir unsere Bäuche mit einer warmen Mahlzeit gefüllt haben, soll jeder seine Geschichte erzählen. Also, verteilen wir die Aufgaben – nein, du nicht, Goren, du erholst dich noch. Lass dich von uns bedienen, das gehört sich so für unseren Retter.«
    Geschäftigkeit brach aus. Goren hielt Menor auf. »Waren wir denn nicht viel mehr?«
    Â»Ja«, antwortete der junge Mann. »Aber die Anderen haben sich längst in alle Winde verstreut. Wir sind irgendwie aneinander hängengeblieben, weil jeder von uns dir zuerst danken will, und außerdem – nach all dem haben wir ein paar Tage Ruhepause verdient, und das geht am besten gemeinsam.«
    Â»Und wo sind wir hier?« Goren sah sich um. Ausgedehntes, hügeliges Grasland in jede Richtung. Nur wenige alte Baumriesen, einige Wäldchen und vereinzelte Büsche. Sie lagerten in einer Senke, in der Nähe murmelte ein kleines Bachrinnsal, das sich in Mäandern von Osten nach Westen zog. Das Gras stand in voller Blüte, ein wahrer Teppich aus Gelb und Rot, mit einigen weißen und violetten Sprenkeln. Der Tag war klar und warm. Der Sommer stand nicht mehr fern.
    Â»Mitten im Grasmeer der Mittellande«, antwortete Menor der Dünne. »Abseits aller bekannten Wege. Wir sind hier sicher, soweit man das in diesen Zeiten überhaupt sagen darf. Entspanne dich, Goren.«

    Am späten Nachmittag versammelten sich alle ums Feuer. Buldr und Hag hatten einen Zweischwänzigen Steppenspringer erlegt, den Weylin fachgerecht ausnahm, mit selbst gesammelten Kräutern füllte, auf einen Spieß steckte und langsam über dem Feuer drehte. Der

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