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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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waren. »Aber ... aber ...«, stammelte er.
    Der Schweigsame gestikulierte einladend, und die vier schlossen die Lücken um das Feuer.
    Â»Ja, weißt du, Junge, wir haben einen ganz schönen Schreck bekommen, als du heute früh plötzlich weg warst«, erklärte der Zwerg und zupfte an einem Bartzopf. »Haust einfach ab, ohne ein Wort des Abschieds, und ohne uns um unsere Meinung zu fragen!«
    Â»Ich hielt es für das Beste«, sagte Goren leise. »Ich bringe doch nur alle in Schwierigkeiten, und außerdem bin ich –«
    Â»Ein Drakhim, ja, das wissen wir«, unterbrach Hag. Seine Augen leuchteten wie der Abendhimmel im Feuer. »Goren, du kannst uns nicht verdenken, dass uns deine Eröffnungen verwirrt haben, und dass wir darüber nachdenken mussten. Aber hast du im Ernst geglaubt, dass wir dich im Stich lassen würden?«
    Â»Ich – ich«, stotterte Goren völlig entgeistert. »Aber ihr könnt mir doch nicht trauen ...«
    Â»Dir nicht trauen?« Menor der Dünne prustete amüsiert. »Du trägst dein Herz auf deinem Gesicht, Freund. Und vergiss nicht, was wir alle miteinander durchgemacht haben. Ich meine, wo sollten wir denn hin? Diese Welt ist kaputt, keiner weiß mehr, wer die Guten und wer die Bösen sind. In welches Leben sollen wir zurückkehren? Für den Einen oder Anderen von uns mag das möglich sein, aber das gilt nicht für mich. Ich habe sowieso nichts anderes zu tun, als Hierhin und Dorthin zu wandern.«
    Â»Ich habe Furcht, meiner Familie in Dornblüte unter die Augen zu treten«, sagte Weylin mit ihrer sanften Stimme. »Die Sitten meines Volkes sind sehr streng. Sie könnten mir die Schuld daran geben, dass wir die Grenzen unseres Reiches verlassen haben und in den Tod gegangen sind.«
    Â»Dein Vater hatte doch den Wunsch, seine Schwester zu besuchen«, wandte Menor verwundert ein.
    Â»Aber ich habe überlebt«, erwiderte Weylin. »Das ist alles kompliziert …«
    Buldr kehrte zum Thema zurück und sah Goren an: »Ich mag dich, Junge, ich sehe Großes in dir, denn du hast eine Mission«, dröhnte er. »Du brauchst eine gute Axt an deiner Seite, und einen wortgewandten, erfahrenen Zwerg umso mehr. Ob ich nun tote Ware bewache oder dich – wenn es darum geht, dem Schlächter ans Leder zu gehen, bin ich dabei.«
    Â»Das ist auch mein Anliegen«, erklärte Hag. »Ruorim hat viele meines Clans auf dem Gewissen, darunter Verwandte. Ich habe allen Grund, jemandem zu helfen, der den wahnwitzigen Mut hat, gegen Ruorim zu ziehen. Und außerdem – kann ich nicht vergessen, was uns beide verbindet, Goren. Die Wand einer Zelle.«
    Gorens Augen wurden feucht. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll ...«
    Â»Das Schicksal hat uns zusammengeführt«, sagte Buldr. »Es kann kein Zufall sein, dass ausgerechnet wir sechs gemeinsam fliehen. Wir sind Gezeichnete und durch die Ketten der Sklaverei aneinander gebunden. Ich halte dein Ziel für sehr ehrenwert, Goren, wenn auch ziemlich verrückt. Es besteht keine Aussicht, dass wir Ruorim erfolgreich stellen können. Aber du bist eisern dazu entschlossen, und ich sehe gar nicht ein, warum ich dir den ganzen Ruhm überlassen soll. Ein Weg ist so gut wie der andere in dieser Welt, die bald endgültig im Krieg versinken wird. Ich werde dir also helfen, soweit ich es vermag. Schon allein deswegen, weil ich dir mein Leben schulde, wie wir alle übrigens. Das ist meine Entscheidung, und darüber waren wir uns heute früh alle nach kurzer Beratung einig. Abgesehen von unserem Schweigsamen da drüben, der schon längst über alle Berge war und dir auf den Fersen.«
    Menor strahlte. »Wir sind jetzt der Bund der Sechs! Menschen, Zwerge, Elfen und Irgendjemand! Ist das nicht ein großer historischer Moment?«
    Goren wusste nicht, was er sagen sollte. Wonach er sich sein Leben lang gesehnt hatte, wurde ihm nun erfüllt: Er hatte Freunde, die aufrichtig zu ihm standen. Und das trotz aller Makel.
    Sein Herz war voll des Glücks. Aber sein Verstand war dunkel. Denn jetzt wagte er es weniger denn je, sein letztes Geheimnis zu offenbaren.

8.
Blutfinders Warnung

    Â»Ich warne dich, mein Junge.«
    Goren blinzelte. »Wo bin ich?«
    Er fand sich in einem Nebelreich wieder. Alles war davon bedeckt, Boden und Himmel, nichts sonst schien es zu geben. Der Nebel selbst schien ein diffuses Licht zu

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