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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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verströmen, denn es war nicht dunkel. Goren war aber sicher, dass er sich in der Dunkelheit zum Schlaf niedergelegt hatte, und der Himmel war sternenklar gewesen. Nebel war für diese Zeit außergewöhnlich.
    Oder befand er sich etwa … in den Schleiern ?
    Â»Dein Körper ruht, Goren, genau dort, wo du ihn zurückgelassen hast. Aber dein Geist hat sich auf Reise begeben, auf meinen Wunsch hin hierher, damit wir uns in Ruhe unterhalten können, von Ahn zu Nachfahre.« Die Stimme klang tief, ein wenig rau, und sehr lebendig. Dennoch erkannte Goren sie als das Flüstern in seiner Seele wieder.
    Er sah sich um, an sich hinab. Obwohl sein Körper angeblich im Grasland beim Feuer schlief, sah er seine gewohnte Gestalt, sogar die Kleidung stimmte.
    Â»Das ist natürlich die Erinnerung«, bemerkte die Stimme amüsiert. »Du selbst stellst dir deinen eigenen Körper vor, als etwas Vertrautes. Du kannst sogar durch dieses Nebelreich wandern. Probier es aus!«
    Goren versuchte ein paar Schritte. Tatsächlich, er fühlte keinen Unterschied. Der Boden war fest und nachgiebig zugleich.
    Er sah durch den Nebel einen Mann auf sich zukommen. Groß, größer noch als Goren selbst, aber hager, mit langen weißen Haaren und langem weißen Bart. Er trug dunkelblaue, mit Brokat verzierte Gewänder. Seine Hände waren lang und schmal, wirkten aber nicht zerbrechlich. Sein Gesicht wurde von einer mächtigen Hakennase beherrscht, seine Lippen waren dünn, die Mundwinkel leicht nach unten gezogen. Die Augen ähnelten der Farbe dunklen Rauchs. Der Blick war durchbohrend, ein unheilvolles Glühen lag darin. Unwillkürlich wich Goren einen Schritt zurück. Er fürchtete diesen Mann, auch wenn er schon seit Jahrhunderten tot war und nur noch als Seele existierte. 
    Â»Sei gegrüßt, mein Sohn«, sagte Blutfinder.
    Â»Nenn mich nicht so«, zischte Goren. Er wies um sich. »Denkst du, das beeindruckt mich? Wie hast du das bewerkstelligt?«
    Der alte Mann lächelte dünn. »Meine Seele wird stärker, Goren. Dies hier ist nur eine kleine Illusion, kaum der Rede wert.«
    Goren versuchte, nach seinem schlafenden Körper zu tasten. Aber er konnte ihn nicht erreichen. »Rede!«, forderte er den Urahn auf. »Ich muss wieder zurück. Ich fühle mich nicht gut ohne meinen Körper, es ist ein starkes Gefühl des Verlustes.«
    Â»Das geht vorüber«, meinte Blutfinder gelassen.
    Â»Aber erst, wenn ich tot bin«, erwiderte Goren. »Und das willst du doch nicht.«
    Â»Also gut.« Blutfinder ging langsam um Goren herum, als wolle er ein Stück Vieh begutachten. »Es ist falsch, dass du gegen deinen Vater zu Felde ziehen willst. Denn ich brauche ihn und seine magische Kraft, um endgültig erlöst zu werden.«
    Â»Du wirst mich nicht daran hindern«, versetzte Goren kühl.
    Â»Du weißt, dass du Blutschuld auf dich nimmst?«
    Â»Na und? Meinen Vater kümmert es auch nicht. Er hat längst seine Ehre verloren und das Recht darauf, ein Drakhim zu sein.«
    Blutfinder blieb vor Goren stehen und bannte ihn mit dem Blick seiner rauchgrauen Augen. »Es ist kein Zufall, dass meine Seele gerade jetzt erstarkt, ahnungsloses Kind! Ich bin derjenige, der diese Welt retten kann!«
    Goren schüttelte den Kopf. »Nein. Tod und Verderben wirst du bringen.«
    Â»Niemals! Ich wollte immer nur das Beste, und ich werde es dir beweisen! Höre meine Geschichte zu Ende.«

    u

    Der Sieg war errungen, die blutende Welt wieder in eigener Hand. Man feierte mich als den Retter; der Dunkle Drache wollte davon nichts wissen und machte sich davon, zusammen mit seinen Brüdern.
    Ich zog mich allerdings auch bald zurück, denn ich hatte Wichtigeres zu tun. Der weiße Palast war zerstört, und mit ihm möglicherweise all mein mühsam angehäufter Wissensschatz. Aber vielleicht nicht ganz, wie ich hoffte. Ich ging zum Palast und sammelte auf, was ich noch finden konnte, besorgte mir Karren und verstaute darin alles. Ich musste mich auf den Weg zu einem neuen, abgeschiedenen Ort machen, wo ich in Ruhe weiter meine Forschungen betreiben konnte.
    Mein hohes Ziel hatte ich natürlich nicht aus den Augen verloren, aber jetzt war nicht die Zeit, die Herrschaft an mich zu reißen. Ich hatte nämlich die Kraft gar nicht mehr dazu, denn ich hatte in dem Kampf alles gegeben. Drachenblut hin oder her, ich musste erst

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