Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
sind vom selben Blut.«
»Das ist mir alles völlig gleich!«, tobte Buldr. »Du hast recht, Menor, wir sind Narren, dass wir einem HeiÃsporn wie Goren gefolgt sind, der völlig unberechenbar ist, wie wir gerade erlebt haben!«
»Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Menor. »Ich habe Angst, wenn Ruorim uns zum Verhör holt! Er wird unvorstellbare Dinge mit uns machen, aus purer Lust am Quälen, auch wenn wir ihm alle Antworten geben, die er haben will. Wobei wir natürlich keine Antworten haben, was er uns nicht glauben wird.«
»Menor, hör endlich auf, zu plappern!«, fauchte Hag. »Das ist einfach unwürdig. Im Augenblick können wir gar nichts unternehmen, denn die Fesseln sitzen fest, Weylins Mund ist geknebelt, ich habe keine magische Kraft, und ihr auch nicht.«
»Ich bin doch noch viel zu jung zum Sterben«, jammerte Menor, ungeachtet Hags Vorwurf. »So darf das nicht enden!«
»Sie hätten ihm das Maul stopfen sollen, anstatt Weylin«, bemerkte Buldr und warf einen Blick zu der Elfe, die still und in sich gekehrt an ihrem Pfosten kauerte.
Sie waren in einem kleinen Vorratszelt untergebracht und an den verschiedenen Stützen festgebunden. War dies schon Folter genug, die Streifen getrockneten Fleisches an Schnüren herabhängend sehen zu müssen, dazu den würzigen Duft von Salamiwürsten. Da standen auch Weinfässer herum, Mehlsäcke, frische Früchte und Gemüse; vermutlich erst heute mit den Händlern gekommen. Oder einer Karawane abgenommen. Kein Wunder, dass Humrig der Kundige lieber unbefestigte Wege in Kauf genommen hatte.
»Was ich merkwürdig finde«, sagte Menor nach einer Weile in die grübelnde Stille. »Der Schweigsame ist als Einziger entkommen. Ich frage mich, wie.«
»Ach, halt den Mund«, brummte Hag.
»Du könntest meine Fesseln lösen, es ist reichlich unbequem!«, verlangte Blutfinder. »AuÃerdem benötigt dieser junge Körper reichlich Nahrung, seine Kräfte schwinden dahin, und ich brauche ihn in bester Verfassung.«
»Es wird alles geschehen, Urahn, sobald ich sicher sein kann, dass du die Oberhand behältst«, versetzte Ruorim. »Lass uns zuerst reden, dann werde ich ausreichende Versorgung veranlassen.«
»Du kommst nach mir, Junge, niemals vertrauen. Ich verzeihe dir.«
Ruorim lächelte. »Ich bin Mitte Fünfzig, Blutfinder. Diese Anrede klingt seltsam für mich.«
»Nun, ich starb weit nach der Lebensspanne eines Menschen, und meine Seele ist noch älter, für mich bist du ein Jungspund«, versetzte der alte Magier. »Also dann, kommen wir zu unseren Plänen. Es ist von Vorteil, dass Goren von selbst zu dir gekommen ist. Er war so getrieben von Rachedurst, dass er es kaum erwarten konnte. Deswegen hat er nicht wahrgenommen, dass seine starken Gefühle mich nährten und mir Kraft gaben.«
»Ihr seid im richtigen Moment eingetroffen«, sagte Ruorim. »Dieser Krieg hier ist völlig unnütz. Ich hätte ihn längst beendet, wäre da nicht die Nadel auf der anderen Seite«
»Hm. Ja. Wir könnten gemeinsam einen Zauber weben, der seine freigesetzten Energien bündelt und auf ihn zurückwirft.« Blutfinder legte grübelnd Gorens Stirn in Falten. »Das wäre schon eine gewaltige Kraftanstrengung, auf die ich mich gut vorbereiten muss. Wir müssen noch heute Nacht die Beschwörung durchführen, damit ich an Gorens Stelle treten kann. Wenn es soweit ist, müssen wir schnell handeln.«
»Wirst du das schaffen?«
»Ich denke schon. Goren ist sehr jung und stark.«
Ruorim strich sich grübelnd über den Bart. Seine entstellte Gesichtshälfte lag in den Schatten, die unversehrte Seite wurde vom sanften Kerzenschein umschmeichelt. »Was wird aus dem Jungen? Ich meine, seiner Seele?«
»Seine Aufgabe ist erfüllt, Ruorim. Weshalb kümmert dich das?«, fragte Blutfinder.
»Er ist mein einziger Sohn, Urvater. Ich habe ihn heute zum ersten Mal gesehen, und er hat etwas an sich ...« Ruorim zögerte.
Blutfinders Stimme nahm einen strengen, unnachsichtigen Ton an. »Verliere dich nicht plötzlich in Gefühlen, Ruorim. Gorens Seele kann diese Beschwörung nicht überstehen. Du kannst froh sein, wenn du es überlebst!« In Blutfinders Augen trat ein eiskaltes Glitzern. »Dies alles hast du vorher gewusst, Junge. Zweifelst du
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