Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
Stimme.
    Vier Soldaten zerrten vier Gefangene herbei. Einen Zwerg, zwei Menschen und eine Elfe. Sie alle blickten fassungslos, wütend, entgeistert auf den jungen Drakhim, der ihren Blicken gleichgültig begegnete. Er erkannte sie nicht.
    Â»Diese Leute wollten in Euer Zelt vordringen und Euch hinterrücks ermorden, Herr«, sagte einer der Soldaten mit gesenktem Blick. »Dieser da«, er wies auf den jungen Drakhim, »hat sich und sie aber verraten.«
    Ruorims Blick kehrte zu ihm zurück. »Er hat sie verraten?«
    Â»Ja, Herr.«
    Â»Sie wollen mich ermorden, schmieden dafür einen Plan, schaffen es bis hierher, und dann verrät sie einer der ihren?«
    Â»Vielleicht erhielt er besseren Lohn, Herr.«
    Â»Nicht von mir.«
    Schlagartig kehrte die Erinnerung wieder, und er wusste, wer er war. Eine weitere Heimtücke, genau beabsichtigt, damit er nichts von diesem Moment versäumte.
    Goren konnte sich vor Übelkeit kaum mehr auf den Beinen halten. Er wollte seinen Gefährten etwas zurufen, sich rechtfertigen, doch etwas ganz anderes kam wiederum aus seinem Mund, und der Blick seiner Augen blieb auf Ruorim geheftet. »Sei gegrüßt, mein Junge!« , sagte er fröhlich mit der krächzenden Stimme eines alten Mannes. »Gut siehst du aus!«

10.
Kein Ausweg mehr

    Â»Legt sie in Ketten«, befahl Ruorim und wies auf die vier Gefangenen. »Bringt sie in das Zelt dort hinten und bindet sie fest, sie dürfen sich nicht mehr bewegen. Knebelt der Elfe den Mund. Rührt sie aber nicht weiter an, ich werde mich später ausführlich in einem Verhör mit ihnen befassen.«
    Er wandte sich Goren zu. Auf einen Wink hin sprang ein Soldat herbei und fesselte seine Arme auf den Rücken. »In mein Zelt«, befahl Ruorim. »Und dann wünsche ich nicht gestört zu werden.«
    Goren wurde in das Zelt gezerrt, zu Boden gedrückt und an einen Stützpfosten gefesselt. Immerhin saß er weich und trocken; das Zelt war mit roten und schwarzen Teppichen ausgelegt. Truhen, ein mit verschiedenen Waffen bestücktes Gerüst, ein bequem ausgestattetes Bett, ein Tisch mit Schreibzeug und ausgebreiteten Karten und einige Stühle vermittelten einen wohnlichen Eindruck. Die Zeltwände waren ebenfalls mit Teppichen ausgekleidet. Licht wurde von Fackeln und großen Kerzen verbreitet.
    Goren spürte, wie der innerliche Druck von ihm wich. Seine Sicht klärte sich, und er konnte willentlich seine Finger bewegen – mehr aber auch nicht in diesen Fesseln. Mit schonungsloser Gewalt wurde ihm bewusst, was geschehen war, was er getan hatte. Er musste sich zusammennehmen, um nicht laut zu schreien. Die Verzweiflung zerschnitt mit scharfen Messern sein Herz in Streifen und warf die blutenden Stücke auf den Boden, um sie im Staub zu zerstampfen.
    Goren blinzelte, als er Ruorim hereinkommen und die Zeltbahnen sorgfältig verschließen sah. Er ging zu einem Stuhl, öffnete den Umhang und warf ihn darüber, zog die Handschuhe aus. Dann kam er zu Goren, ging vor ihm in die Hocke, legte eine Hand unter sein Kinn und hob das Gesicht zu sich an. Prüfend musterte er den jungen Drakhim, drehte das Gesicht im Fackelschein.
    Â»Du hast ihre Augen«, sagte er schließlich. »Nicht die Farbe, aber die Form, der Ausdruck, diese ... Tiefe. Dein Mund weckt bittersüße Erinnerungen. Es freut mich, dass du auch viel von mir hast, was unverkennbar ist. Weißt du, wer ich bin?«
    Goren spürte seine Augen feucht werden. »Der Mörder meiner Mutter«, stieß er zitternd hervor.
    Â»Ah«, machte Ruorim. Er erhob sich, ging zu seinem Tisch und goss sich Wein aus einer Karaffe in einen Becher. »Du warst also tatsächlich dort? Wir fanden einen zusammengestürzten Geheimgang nach der Säuberung und vermuteten, dass Darwin und der alte Alchemistennarr durch ihn entkommen sind. Wenn ich nur geahnt hätte, dass du dabei warst ...« Er lehnte sich an den Tisch und trank in bedächtigen Schlucken, Goren nicht aus den Augen lassend. »Dann bist du also deswegen zu mir gekommen – um Rache zu nehmen?«
    Â»Was glaubst du?«, erwiderte Goren. Seine Stimme war heiser vor Hass.
    Â»Ich bedaure den Tod deiner Mutter«, versetzte Ruorim. »Glaube mir oder nicht, aber sie hat mir viel bedeutet, vom ersten Moment an, als ich sie erblickte. Was ich tat, war nicht zu ändern, denn sie stellte sich gegen mich. Sie hätte mir

Weitere Kostenlose Bücher