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Dramen

Titel: Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Wedekind
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aus mit die Champagnersoupers. – Sag du, hast mein Schatz net g'sehn?
    Saranieff
    Ob ich deinen Schatz nicht gesehen habe? Dein Schatz bin doch ich!
    Simba
    Da könnt a jeder kommen! – Woaßt, i muaß fei Obacht geben, daß er koan Schwips kriagt, sunst engagiert ihn der Marquis net für den neuen Feenpalast.
    Sommersberg kommt zum Vorplatz herein.
    Simba
    Da ist er ja! Wo steckst denn du die ganze Ewigkeit?
    Sommersberg
    Ich habe ein Telegramm an die Zeitungen abgeschickt.
    Saranieff
    Die Gräber tun sich auf! Sommersberg! Und Sie schämen sich nicht, von den Toten aufzuerstehen, um Sekretär dieses Feenpalastes zu werden?!
    Sommersberg
auf Simba deutend
    Dieser Engel hat mich der Welt zurückgegeben.
    Simba
    Geh, sei stad, Schatzerl! – Kommt er und fragt mi, wo mer a Geld kriagt. – Geh halt zum Marquis von Keith, sag i; wann der koans hat, nachher findst in der ganzen Münchner Stadt koan Pfennig net.
    Raspe
in elegantester Gesellschaftstoilette, eine kleine Kette mit Orden auf der Brust, kommt aus dem Spielzimmer
    Simba, das ist einfach skandalös, daß du die ganze Feenpalastgesellschaft auf Käse warten läßt!
    Simba
ergreift die Käseglocke
    Jesus Maria – i komm schon!
    Saranieff
    Bleiben Sie doch bei Ihren alten Schrauben, für die Sie engagiert sind!
    Simba
Raspes Arm nehmend
    Laß mir du das Buberl in Ruh'! Ihr beid' wärt's froh: wann's mitsamt aso guat g'stellt wart as wie der!
    Saranieff
    Simba – du bist eine geborene Dirne!
    Simba
    Was bin i?
    Saranieff
    Du bist eine geborene Dirne!
    Simba
    Sagst das noch amal?
    Saranieff
    Du bist eine geborene Dirne!
    Simba
    Nein, ich bin keine geborene Dirne. Ich bin eine geborene Käsbohrer.
    Mit Raspe ins Spielzimmer ab.
    Sommersberg
    Ich diktiere ihr ja selbst ihre Liebesbriefe.
    Saranieff
    Dann habe ich mich also bei Ihnen für meine zertrümmerten Luftschlösser zu bedanken!
    Sascha kommt mit einer brennenden Laterne aus dem Spielzimmer.
    Saranieff
    Donnerwetter, bist du geschniegelt! Du willst hier wohl auch eine Gräfin heiraten?
    Sascha
    Jetzt geh i das Feuerwerk im Garten abbrennen. Wann i den großen Mörser anzünd', na werden's aber schaun! Der Herr Marquis sagt, der is mit der ganzen Höll' g'laden. –
(Ab in den Garten.)
    Saranieff
    Sein Herr fürchtet, er könnte mit in die Luft fliegen, wenn er seinen Mörser mit dem Feuerwerk drinnen selbst abbrennt! – Das Glück weiß sehr wohl, warum es den nicht aufsitzen läßt! Sobald er im Sattel sitzt, hetzt er das Tier zuschanden, daß ihm keine Faser mehr auf den Rippen bleibt! –
(Da sich die Mitteltür öffnet und die Gäste den Speisesaal verlassen)
Kommen Sie, Sommersberg! jetzt lassen wir uns von unserer Simba ein lukullisches Mahl auftischen!
    Die Gäste strömen in den Salon; voran Raspe zwischen Frau Kommerzienrat Ostermeier und Frau Krenzl; dann v. Keith mit Ostermeier, Krenzl und Grandauer; dann Zamrjaki mit Freifrau v. Rosenkron und Freifrau v. Totleben, zuletzt Scholz und Anna. – Saranieff und Sommersberg nehmen an der Tafel im Speisesaal Platz.
    Raspe
    Darf ich die fürstlichen Hoheiten zu einer Tasse köstlichen Mokkas geleiten?
    Frau Ostermeier
    Nein, a so an liebenswürdigen Kavalier wie Ihnen find't man in ganz Süddeutschland net!
    Frau Krenzl
    An Ihnen könnten sich fein unsere hochadeligen Herren von der königlichen Equitation a Muster nehmen!
    Raspe
    Ich gebe jeden Augenblick mein Ehrenwort darauf, daß dies der seligste Moment meines Lebens ist. –
    Mit den beiden Damen ins Spielzimmer ab.
    Ostermeier
zu v. Keith
    's ist immerhin schön vom alten Casimir, wissen S', daß er a Glückwunschtelegramm g'schickt hat. Aber schaun S', verehrter Freund, der alte Casimir, das is halt an vorsichtiger Mann!
    v. Keith
    Macht nichts! Macht nichts! Bei der ersten Generalversammlung haben wir den alten Casimir in unserer Mitte. – Wollen die Herren eine Tasse Kaffee trinken?
    Ostermeier, Krenzl und Grandauer ins Spielzimmer ab.
    Freifrau v. Rosenkron
zu v. Keith, der den Herren folgen will
    Versprechen Sie mir, Marquis, daß Sie mich für den Feenpalast zur Tänzerin ausbilden lassen!
    Freifrau v. Totleben
    Und daß Sie mich zur Kunstreiterin ausbilden lassen!
    v. Keith
    Ich schwöre Ihnen, meine Göttinnen, daß wir ohne Sie den Feenpalast nicht eröffnen werden! – Was ist denn mit Ihnen, Zamrjaki? Sie sind ja totenbleich…
    Zamrjaki
ein schmächtiger, kleiner Konservatorist mit gescheitelten, langen, schwarzen Locken; spricht mit polnischem Akzent
    Arbeite ich Tag und

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