Draußen wartet die Welt
Wochen wieder an.«
»In der elften Klasse«, wiederholte meine Mutter. »Müsst ihr da nicht auch eure Aufnahmetests fürs College machen?«
»Ja, stimmt«, antwortete Josh. »Das ist momentan mehr oder weniger das einzige Gesprächsthema. Ich freue mich nicht unbedingt darauf.«
Ich brachte die leere Form zurück in die Küche und kehrte wieder an meinen Platz zurück.
»Was habe ich verpasst?«, wollte ich wissen.
»Lass mich mal überlegen«, antwortete meine Mutter. »Joshs Bruder studiert an der University of Illinois, aber Josh hofft, dass er auf die Northwestern gehen kann, weil sie einen besseren Journalismus-Studiengang hat. Er wird dieses Jahr Sportredakteur der Schülerzeitung, und er mag die Cubs, ist aber nicht so besessen von ihnen wie dein Onkel John.« Sie drehte sich wieder zu Josh um. »Habe ich irgendwas vergessen?«
»Ich glaube nicht.« Er machte eine Pause, bevor er hinzufügte: »Außer dass ich wirklich glücklich bin, dass Sie Ihrer Tochter erlaubt haben, hierherzukommen.«
Meine Kehle fühlte sich ganz warm an und erneut breitete sich atemlose Nervosität in mir aus. Ich blickte zu meiner Mutter, die ihre Gabel ablegte und an mir vorbei Josh ansah.
»Nun«, sagte sie.
Ich wartete angespannt, was sie als Nächstes sagen würde. Die Stille nahm immer mehr Raum ein. Josh starrte auf seinen Teller. Ich fragte mich, ob er seine letzte Bemerkung inzwischen bereute.
»Nun«, wiederholte meine Mutter, »das freut mich.« Josh lächelte und ich schnappte erleichtert nach Luft. Dann fuhr sie fort: »Es freut mich, dass ihr einen so schönen Sommer habt.«
Später standen wir Seite an Seite in der Küche, während ich die Reste von den Tellern kratzte und Josh sie in der Spülmaschine verstaute. Wir hatten uns freiwillig für diese Aufgabe gemeldet, in der Hoffnung, für ein paar Minuten ungestört zu sein.
»Es freut mich, dass ihr einen so schönen Sommer habt«, sagte Josh mit übertrieben hoher Stimme.
»Tja, die Vorlage dazu hast du selbst geliefert«, erwiderte ich.
Josh schüttelte den Kopf. »Ja, ich weiß.«
Ich sah mich um, um sicherzugehen, dass niemand in die Küche kam, bevor ich Josh zu mir heranzog und ihn auf den Mund küsste.
»Wofür war der denn?«, fragte er.
»Der war dafür, dass du so ein guter Freund bist. Ich fand, dass das, was du über mich gesagt hast, wirklich schön war.«
Ich schaltete die Spülmaschine ein und ließ das restliche Geschirr im Spülbecken einweichen. Josh und ich kehrten rechtzeitig ins Wohnzimmer zurück, um uns von den Gästen zu verabschieden. Dann setzten wir uns auf die Couch und sahen zu, wie sich Johns komplette Familie um meine Mutter scharte und sie einer nach dem anderen in den Arm nahm. Anfangs wirkte sie ein wenig überrumpelt, aber nach Barbaras überschwänglicher Umarmung schien sie es zu genießen, von einem zum anderen durchgereicht zu werden. Jeder flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr, auf die sie mit einem Lächeln und einem Kopfnicken antwortete. Während ich die offenen Zuneigungsbekundungen beobachtete, musste ich wieder an die Menschen zu Hause denken, die Beth fortgeschickt hatten. Ich empfand ein warmes Gefühl der Dankbarkeit für diese Menschen, die Beths Familie geworden waren, als ihre eigene Familie zugelassen hatte, dass sie sie verließ.
Als sich die Tür hinter ihnen schloss, wurde es im Haus plötzlich ganz still. »Du hast eine wundervolle Familie, John«, sagte meine Mutter im selben Tonfall, in dem sie auch mit alten Freunden sprach. »Beth kann sich wirklich glücklich schätzen.«
»Das kann ich auch«, erwiderte John und legte einen Arm um meine Tante.
John und Beth sahen zuerst einander an und dann mich. Josh und ich saßen dicht nebeneinander, berührten uns aber nicht. »Gut«, sagte Beth. »John und ich räumen den Rest auf, dann könnt ihr noch ein bisschen plaudern.« Ihre Stimme klang übertrieben fröhlich, so als hätte sie die Worte einstudiert.
Meine Mutter nickte und setzte sich auf den Stuhl, der uns gegenüberstand. Ich wartete und hatte das unbestimmte Gefühl, dass gleich etwas passieren würde.
»Also, Joshua«, begann sie. Josh nickte und setzte sich aufrecht hin. »Ich hatte heute Abend Gelegenheit, mit Rachel zu sprechen, und sie hat nur Gutes über dich und deine Familie berichtet.« Sie machte eine Pause. »Auch meine Schwester spricht voller Hochachtung von dir.«
Josh sah zuerst mich und dann meine Mutter an. »Danke schön.«
Wir warteten. Ich spürte, dass meine
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