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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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wetteiferten, mir von ihren Erlebnissen in den Tagen ohne mich zu berichten. Bens Blick wanderte ans andere Ende des Zimmers und blieb an meiner Mutter hängen. Ich folgte seinem Blick.
    »Siehst du auch so aus, wenn du zu Hause bist?«, wollte er wissen.
    »Ja und nein«, antwortete ich. »Ich trage auch solche Kleider wie meine Mom jetzt, aber ich sehe nie so ordentlich aus wie sie. Auf meiner Schürze sind normalerweise jede Menge Flecken, je nachdem, was ich gerade gekocht habe, und meine Kapp rutscht mir auch immer vom Kopf.«
    Ben zuckte mit den Schultern. »Vielleicht solltest du dich dann lieber nicht so anziehen«, bemerkte er nüchtern.
    »Nein, vielleicht nicht«, flüsterte ich.
    Die Haustür öffnete und schloss sich wieder, als der nächste Gast eintraf. Als ich Joshs Stimme hörte, sprang ich von der Couch auf, und mein Herz begann zu rasen. Als ich die Haustür erreichte, war er bereits eingetreten und wurde mit einer Umarmung von Beth und einem Handschlag von John begrüßt. Unsere Blicke trafen sich, und ich konnte sehen, dass er genauso nervös war wie ich. Seine Haltung wirkte, als trage er ein zu sehr gestärktes Hemd. Ich fasste ihn sanft am Arm und führte ihn zu meiner Mutter hinüber, die sich gerade mit Rachel unterhielt. »Mom«, sagte ich und konnte die Atemlosigkeit in meiner Stimme nicht unterdrücken, »das ist Josh.«
    Ich sah zu, wie meine Mutter und Josh sich musterten. Er streckte seine Hand aus und sagte: »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mrs Miller.« Sie schüttelte seine Hand und ein leises Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
    »Ich freue mich auch, dich kennenzulernen«, erwiderte sie. Ihre Stimme klang herzlich, genauso, wie wenn sie bei den Fremdenabenden die Gäste begrüßte. Sie wandte sich jedoch nicht von Josh ab, wie sie es bei den Besuchern zu Hause immer tat. Stattdessen wanderte ihr Blick von Joshs zerzaustem dunklem Haar über sein blaues Hemd und seine Kakihose bis zu seinen Turnschuhen hinunter. Dann wanderte er wieder zu seinem rechten Ohrläppchen hinauf, in dem ein kleiner silberner Ohrring glitzerte. Ich hatte mich inzwischen schon so daran gewöhnt, dass er mir gar nicht mehr auffiel, aber am Anfang hatte ich immer wieder aufs Neue über ihn gestaunt.
    Es klingelte an der Tür, und meine Mutter sagte: »Ich schätze, Beth möchte mich noch den anderen Gästen vorstellen. Aber ich hoffe, dass wir heute Abend noch Gelegenheit haben, uns besser kennenzulernen.«
    Josh nickte. Ich hatte ihn noch nie zuvor so schüchtern erlebt. Als meine Mutter uns verließ, um sich mit Beths Quilt-Freundinnen bekannt zu machen, legte ich meinen Arm um seine Taille und lehnte mich an ihn. Seine Wärme umfing mich, und mir wurde bewusst, wie sehr ich ihn in den vergangenen Tagen vermisst hatte.
    Die folgende Stunde bestand für mich vor allem aus Begrüßungen und unvollendeten Unterhaltungen, während ich von einem Gast zum anderen oder von einer Aufgabe zur nächsten wanderte. Ich hatte Johns Familie bereits bei einem unserer sonntäglichen Abendessen kennengelernt, und sie begrüßten mich sehr warmherzig, als sie eintrafen. Beth hieß sie sehr herzlich willkommen, und mir wurde bewusst, dass sie mit ihren Schwiegereltern einen fast genauso großen Teil ihres Lebens verbracht hatte wie mit ihren eigenen Eltern.
    Johns Schwester Barbara fasste meine Mutter an beiden Händen, so als seien sie alte Freundinnen. »Es kommt mir vor, als würden wir uns schon ewig kennen«, sagte sie. »Beth hat mir schon so viel von dir erzählt.«
    Meine Mutter lächelte. »Sie hat mir auch schon viel von dir erzählt.« Sie unterbrach sich, und ich bemerkte, dass sie nach den richtigen Worten suchte. »Beth hat eine Schwester gebraucht«, sagte sie dann. »Danke.« Barbara schien sich sehr darüber zu freuen.
    Schließlich war es Zeit, sich an den Tisch zu setzen. Ich hatte schon Kopfschmerzen, weil ich versuchte, mich mit all den neuen Bekannten zu unterhalten – und weil ich mir Sorgen wegen meiner Mutter und Josh machte. Ich war erleichtert, als ich mich auf meinen Stuhl setzen und zusehen konnte, wie die anderen Gäste hereinkamen. Als meine Mutter eintrat, unterhielt sie sich noch immer mit Barbara, und ich winkte sie zu dem Platz rechts neben mir.
    Ich drehte mich zu ihr und sagte: »Ich habe ganz vergessen, dich vor Joshs Ohrring zu warnen.«
    Sie lächelte. »Keine Sorge. Josh ist nicht der erste Junge mit Ohrring, den ich treffe. Ich bin nicht so weltfremd, wie du vielleicht

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