Draußen wartet die Welt
Haar strichen, wusste ich, dass ich nirgendwo anders hingehörte als hier zu ihm.
Dann kam Jill mit einer großen durchsichtigen Flasche in der Hand auf uns zu, gefolgt von Oscar, der eine ähnliche Flasche trug. Ein großer Tisch in der Ecke füllte sich allmählich mit weiteren Flaschen, die aus den verschiedenen Reisetaschen geholt wurden. Tja, dachte ich, dann würde ich meine Lüge wohl etwas ausweiten müssen. Trotzdem wollte ich bleiben. Ich hörte die Worte meines Bruders noch einmal in meinem Kopf. Probier alles aus. Mach alles. Das ist die einzige Gelegenheit, die du bekommst.
»Wer schenkt aus?«, fragte Valerie. Oscar hob seine Hand, als sei er in der Schule, und eilte an Valeries Seite. Sie war damit beschäftigt, mehrere Sachen aus einer Kiste zu nehmen und auf den Tisch zu stellen: einen hohen Stapel Plastikbecher, einen langen Löffel und ein paar Flaschen Orangensaft, Cranberrysaft und Cola. Aus einer Nische in einer Ecke des Raumes tauchte Greg mit einer großen Tüte Eiswürfel auf.
»Die Bar ist eröffnet«, verkündete Valerie. Alle versammelten sich um den Tisch und riefen Oscar ihre Bestellungen zu. Josh drehte sich zu mir um. »Was meinst du?«, fragte er. »Ein Getränk?«
Ich war schwer in Versuchung und wollte auch keine Außenseiterin sein. »Okay«, antwortete ich. »Ein Getränk.« Josh lächelte, und ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Er stand von der Couch auf und gesellte sich zu den anderen an den Tisch, wo Oscar die blauen Plastikbecher in einer Reihe aufstellte und in jeden ein paar Eiswürfel hineinfallen ließ. In den nächsten Minuten sah ich von der Couch aus zu, wie Oscar je einen ordentlichen Schluck aus einer der großen Flaschen in einen Becher schenkte, ihn dann mit Saft oder Cola füllte, alles mit dem langen Löffel umrührte und den Becher jemandem in die ausgestreckte Hand reichte. Als Josh an der Reihe war, sagte er: »Zwei Wodka mit Cranberrysaft.« Oscar nickte und mixte die Getränke.
Josh setzte sich wieder neben mich auf die Couch und hielt mir einen der blauen Becher hin. Ich schaute hinein. Das rote Getränk, auf dem mehrere Eiswürfel schwammen, sah süß und lecker aus. Überall um uns herum ließen sich die anderen Pärchen auf Sofas, Stühlen und großen Kissen auf dem Boden nieder, hielten blaue Becher in ihren Händen und betrachteten grinsend deren Inhalt. Greg legte einen Stapel Karten auf den Tisch und sagte: »Wer fängt an?« Ich hatte keine Ahnung, was die Karten mit unseren Getränken zu tun hatten, also wartete ich ab, um zu sehen, was als Nächstes passierte.
»Ich finde, wir sollten den Barkeeper anfangen lassen«, schlug Valerie vor. »Er hat so hart gearbeitet.«
Oscar lächelte, nahm eine Karte, drehte sie um und legte sie so auf den Tisch, dass alle sehen konnten, welche Karte er aufgedeckt hatte. »Vier!«, rief Valerie laut. Oscar setzte seinen Becher an die Lippen, und alle um mich herum zählten laut: »Eins, zwei, drei, vier!« Während wir zählten, trank Oscar mit gierigen Schlucken, und sein Adamsapfel bewegte sich gut sichtbar auf und ab. Bei »vier« senkte er den Becher wieder, wirkte dabei aber etwas zögerlich.
Es waren mehrere Jubelschreie zu hören, bevor Ashley ihre Hand ausstreckte und eine Karte nahm. Sie wirkte enttäuscht darüber, dass sie eine Zwei gezogen hatte. »Eins, zwei!«, brüllten alle, während Ashley zwei kurze Schlucke trank und den Becher wieder absetzte. Als Nächstes war Josh an der Reihe. Er nahm eine Karte und zeigte sie allen: eine Sieben. Er hob seinen Becher und trank, während wir anderen zählten.
»Bist du bereit?«, fragte er mich. Ich nickte und griff nach der obersten Karte. Als ich sie offen auf den Tisch legte und sah, dass ich eine Zehn gezogen hatte, hörte ich aufgeregtes Gemurmel im Raum. Ich wusste, dass ich mehr trinken musste als die anderen vor mir. Ich spürte eine Mischung aus Aufregung und Nervosität, als ich den Becher an meine Lippen führte. Während alle bis zehn zählten, trank ich mit großen Schlucken von der roten Flüssigkeit. Sie schmeckte gleichzeitig süß und säuerlich und nach etwas, was ich nicht genau definieren konnte. Es war ein beißender, scharfer Geschmack, der auch dann noch in meiner Kehle blieb, als die brüllenden Stimmen um mich herum bei zehn angekommen waren und ich den letzten Schluck getrunken hatte. Ich schnappte zitternd nach Luft. »Alles okay?«, fragte Josh. Ich antwortete mit einem Lächeln.
Ich stimmte
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