Draußen wartet die Welt
den Telefonhörer zwischen meine Schulter und mein Ohr, um die Hände frei zu haben. »Was machst du?«, fragte Josh.
»Ich quilte«, antwortete ich.
Ich konnte das Grinsen in seiner Stimme förmlich hören, als er sagte: »Das gibt es doch nicht!«
»Wenn wir uns das nächste Mal sehen, zeige ich’s dir«, erwiderte ich und wühlte durch die Stoffe, um zu sehen, wie viele Grundfarben ich hatte.
»Wie wär’s nächsten Samstag? Meine zwei Wochen sind dann um.«
»Wenn das keine guten Neuigkeiten sind«, sagte ich und schnappte mir ein paar rosafarbene Quadrate. Sie würden sehr hübsch in meinem Tulpenmuster aussehen, aber ich brauchte noch ein helles Grün für die Blätter. Josh sagte irgendetwas, aber ich hörte ihm gar nicht zu. Ich war mir sicher, dass ich grünen Stoff eingepackt hatte. Ich musste mich bis zum Boden der Tüte durchwühlen, bis ich ihn fand.
»Hallo?«, hörte ich Josh.
»Ich bin noch dran«, sagte ich und legte die rosa und grünen Stoffe beiseite, mit denen ich später arbeiten wollte. »Also, nächstes Wochenende dann, ja?« Ich versuchte, nicht abgelenkt zu klingen, aber das Tulpenmuster ist eines der komplizierteren.
»Ja«, erwiderte Josh. »Und, Eliza?« Ich wartete. Seine Stimme klang hoffnungsvoll. »Ich schulde dir ein schönes Wochenende.« Ich legte die Sachen weg, um ihm aufmerksamer zuzuhören. »Ich schätze, es gibt ein paar Dinge, über die wir reden müssen, wenn wir uns sehen.«
»Ich glaube auch.«
Ich legte auf und begann, nach einem Stoff zu suchen, der sich gut als Rückseite für die Decke eignete. Der Abend verstrich wie im Flug, und ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es sich anfühlte, sich zu langweilen.
Ich verbrachte auch die folgende Woche mit Quilten und fühlte mich richtig gestärkt und belebt, als ich meine getane Arbeit betrachtete. Ich hatte ganz vergessen, wie befriedigend es war, ein Quadrat fertig zu nähen, sich zurückzulehnen und das hübsche Farbenspiel zu betrachten oder sich über die präzisen, winzigen Stiche zu freuen, die einzelnen Quadrate nebeneinander zu platzieren und sich vorzustellen, wie der Quilt aussehen würde, wenn er fertig war.
Am Sonntag nahm ich meine Quiltsachen mit zu Tante Beth, und nach dem Abendessen stickten wir gemeinsam und unterhielten uns angeregt über Farben und Muster, während sich unsere Nadeln hoben und senkten. An den späten Nachmittagen, wenn Janie mit ihren Hausaufgaben fertig war, half ich ihr dabei, die Formen abzumessen und aufzumalen, bevor wir sie sorgfältig ausschnitten, damit die Ränder gerade waren.
Meine Quiltsachen warteten jeden Tag bereits auf mich, wenn Ben und Janie in der Schule waren und ich sämtliche Aufgaben auf meiner täglichen Hausarbeitenliste abgehakt hatte oder nachdem die Kinder abends ins Bett gegangen waren. Als das Wochenende kam, war ich mit den zwölf Quadraten fertig, die ich für die Vorderseite des Quilts benötigte. Am Samstag fuhr Tante Beth mit mir in einen Quiltladen, wo ich Füllwatte kaufte, die das weiche Innenleben des Quilts zwischen den Quadraten und der Rückseite bilden würde. Mit Josh war ich später am Abend verabredet. Ich war überrascht, als mir bewusst wurde, wie schnell die Zeit verstrichen war, die wir getrennt voneinander verbracht hatten.
Unser gemeinsamer Abend durfte nicht viel kosten, hatte Josh mir erklärt, also gingen wir nur auf ein Getränk und ein Dessert ins Bean Scene. Ich trug Jeans und einen rosa Pullover und ließ mein Haar offen über meine Schultern fallen. Als ich die Haustür öffnete, stand Josh mit einem etwas schüchtern wirkenden Lächeln im Gesicht vor mir. Seine Umarmung fühlte sich warm und innig an, genau wie immer, und ich spürte seine Wärme ganz tief in mir. Ich war noch immer wütend auf ihn, aber ein Teil meiner Wut war bereits verflogen. Sie loderte längst nicht mehr so heftig wie noch vor zwei Wochen.
Wir schlenderten Hand in Hand zum Bean Scene und die kühle, duftende Luft des Oktoberabends legte sich wie ein Mantel um uns. Josh erzählte mir von seinen Zusatzschichten bei der Arbeit und meinte, dass sie eigentlich gar nicht so schlimm gewesen waren, weil er viel über die neuen Produkte gelernt hatte. Als wir das Café erreichten, setzten wir uns an einen Tisch in der Ecke, jeder mit einer dampfenden Tasse Tee und einem großen Keks. Er erzählte mir vom Geschichtsunterricht und sagte, er sei sich sicher, dass Mr Rozey mehr Hausaufgaben aufgab als der andere Geschichtslehrer der
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