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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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angeheitert.«
    »Ich fürchte, da hast du recht«, erwiderte ich. »Fühlt ihr euch inzwischen besser?«
    »Ja«, antwortete Carly. »Aber der Sonntag war nicht ganz so angenehm. Und bei dir?«
    »Mir geht’s gut«, versicherte ich und senkte den Blick. Jedes Mal, wenn ich an Samstagnacht dachte, spürte ich ein Stechen.
    »Ich nehme an, du hast zum ersten Mal was getrunken«, sagte Valerie.
    »Und zum letzten Mal.«
    »Das haben wir alle gesagt«, erwiderte Jill und kicherte. »Aber anscheinend haben wir nichts aus unseren Fehlern gelernt.«
    Sie lachten alle und ich versuchte einzustimmen. Als sie sich wieder beruhigt hatten, wandte sich Valerie an mich: »Okay, wie auch immer, ich würde dich gern mal was fragen.« Ich wartete. »Ich meine, was hast du dir eigentlich dabei gedacht?«
    »Wie bitte?«
    »Warum hast du Josh gezwungen, dich nach Hause zu fahren? Der einzige Grund, warum wir die Übernachtungsparty geplant haben, war, dass niemand mehr fahren musste. Und jetzt haben wir alle Ärger gekriegt.«
    »Ihr auch?«, fragte ich und spürte, wie sich die Scham wieder in mir meldete.
    »Ja«, fuhr Valerie fort. »Nach dem, was mit dir und Josh passiert ist, wissen alle Eltern, dass wir was getrunken haben. Ich muss wieder ganz früh zu Hause sein. Oscar hat Hausarrest. Alex darf einen Monat lang nicht fahren.«
    Mein ganzes Gesicht begann zu glühen. »Es tut mir leid, aber ich habe mich nicht wohlgefühlt.«
    »Du hattest einen Kater«, entgegnete Valerie. »Wie wir alle. Aber sonst ist keiner von uns nach Hause gegangen.«
    Ich hatte das Gefühl, in ein Loch zu fallen.
    »Entspann dich, Valerie«, sagte Carly. »Das ist doch nicht Elizas Schuld. Sie hat ja noch nicht mal gewusst, dass wir trinken würden.« Ich schaute Carly dankbar an. »Und sie hat auch nicht gewusst, dass alle auf der Party übernachten würden. Weißt du noch? Wir haben ihr gesagt, dass es nur die Mädchen sein würden.«
    Ich richtete mich wieder auf und erinnerte mich daran, wie verwirrt ich gewesen war, als ich erfahren hatte, dass die Jungen ebenfalls auf der Party übernachten würden. Ich sah Valerie an, die Carly wütend anfunkelte.
    »Wirklich nett, Carly«, mischte sich Jill ein. »Das sollte ein Geheimnis bleiben.« Carly zuckte mit den Schultern.
    Ich wandte mich an Valerie. »Dann haben es also alle außer mir gewusst?«
    »Ja«, sagte Valerie. »Und wenn du es genau wissen willst, dein Freund war der Grund, warum dir keiner die Wahrheit über die Übernachtungsparty erzählt hat. Josh wollte, dass ich dir sage, es seien nur die Mädchen.«
    »Und warum?«, fragte ich, und mein Herz klopfte wie wild.
    Valerie zuckte mit den Schultern. »Was denkst du wohl? Er hatte Angst, dass du nicht über Nacht bleiben würdest, wenn du Bescheid wüsstest. Du weißt schon, wegen dieser Amisch-Sache.«
    Sie starrten mich alle an und warteten darauf, dass ich etwas erwiderte, aber in mir wirbelten zu viele Gefühle auf einmal herum. Außerdem wirkte Valerie ein wenig zu erfreut darüber, dass sie mir diese Neuigkeit über Josh hatte mitteilen können.
    Ich bemühte mich, die richtigen Worte zu wählen. »Tja«, sagte ich zögernd, »zumindest mit einer Sache hatte Josh recht.« Ich wartete einen Moment und sah Valerie direkt an. »Er hat mich davor gewarnt, dir jemals ein Geheimnis anzuvertrauen. Ich schätze, er hätte wohl seinen eigenen Rat befolgen sollen.«
    Valerie kniff die Augenbrauen zusammen. Sie öffnete den Mund, so als wolle sie etwas sagen, schloss ihn dann aber wieder. Carly brach in schallendes Gelächter aus. »Touché!«, sagte sie, als ihr Lachen wieder verklungen war. Ich war mir nicht sicher, was sie damit meinte. Aber Carly grinste mich sehr zufrieden an, und ich hatte das Gefühl, einen winzigen Sieg errungen zu haben. Ich sah auf die Uhr. »Ich muss die Kinder abholen«, sagte ich. Dann wandte ich mich noch einmal an Valerie. »Es tut mir leid, dass ich am nächsten Morgen nicht da war, um beim Aufräumen zu helfen. Muss ein ziemliches Chaos gewesen sein.«
    »Ja, war es auch«, erwiderte sie. »Und ist es immer noch.«
    Am folgenden Tag erhielt ich einen Brief von Kate. Es tut mir so leid, dass Du nach dem Ball solchen Ärger hattest, schrieb sie. Wenn Du zu Hause wärst, würde ich Dir einen Glücksteig vorbeibringen, und wir könnten Freundschaftsbrot backen, damit Du Dich besser fühlst. Ich lächelte und erinnerte mich an die vielen Sonntage, an denen ich gemeinsam mit meiner Schwester die Zutaten

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