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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sie war also unausgewogen und schwer zu handhaben. Sie ließ sich bestimmt gut werfen und war zweifellos auch dafür gedacht. Aber wenn Lart seine Waffe schleuderte und ich der Spitze ausweichen konnte, wollte ich ihm lieber das Genick brechen.
    Während wir einander vorsichtig umkreisten, begriff ich, daß mich Hap zum Schwertkampf herausgefordert hatte, weil ich diese Waffe selbst führte. Auch das schien zu den Lebensregeln dieser Männer zu gehören.
    Lart ging zum Angriff über und stach und hieb mit der Lanze wild um sich – wohl in der Hoffnung, mich mit seinem Tempo und seiner Heftigkeit zu erschrecken. Ich sprang geschickt zur Seite, ohne meinen Speer zum Einsatz zu bringen. Plötzlich erfüllte mich die gleiche verzweifelte Eile, die mich schon bei meinem Kampf gegen Hap Loder angetrieben hatte; ich mußte Delia finden und durfte nicht mit einem riesigen rachedürstigen Tölpel Lanzenspiele treiben. Aber ich wollte ihn nicht sinnlos töten. Das zumindest hatten mich die Savanti gelehrt.
    Aber es sollte nicht sein. Mit einem schnellen Hin und Her meiner Bronzeklinge machte ich links eine Finte, wirbelte nach rechts herum und stieß zu, und da stand Lart, einen verblüfften Ausdruck auf dem Gesicht, den Schaft meines Speers umklammernd, der ihm durch den Körper gedrungen war. Rot sickerte es aus der Wunde. Als ich mit heftigem Ruck die Lanze zurückzog, spritzte das Blut.
    »Er hätte mich nicht herausfordern dürfen«, sagte ich.
    »Na«, sagte Hap und schlug mir auf die Schulter. »Eins ist sicher – er ist zu den Ebenen des Nebels eingegangen. Er kann dir jetzt nicht mehr Obi geben.«
    Die anderen lachten über die scherzhafte Bemerkung.
    Ich fiel in das Gelächter nicht ein. Der Narr war selbst schuld; dabei hatte ich mir geschworen, nur zu töten, wenn es keinen anderen Ausweg gab. Doch dann erinnerte ich mich an meine Vorsätze und fragte knapp: »Wenn einer von euch ein Mädchen gesehen hat, das von Fristles entführt wurde, sagt es mir schnell und wahrheitsgemäß.«
    Doch niemand hatte Delia gesehen oder von ihr gehört.
    Ich übernahm Larts Zorca, wie es sich wohl geziemte, und erfuhr auch, daß sein gesamter Besitz mir gehören würde, nachdem die Klanführer ihr Urteil gesprochen hatten. Umgeben von Klansleuten ritt ich zu den Zelten des Klans von Felschraung. Delia schien mir unvorstellbar weit entrückt.

8
     
     
    Ich, Dray Prescot von der Erde, saß bedrückt im Fellzelt eines Mannes, den ich getötet hatte, und litt unter der Wut und Frustration und Qual meiner Reue und meines Kummers.
    Delia war tot.
    Die Klanführer selbst hatten es mir gesagt, die von Kundschaftertrupps unterrichtet worden waren. Die Reiter hatten gesehen, wie die Fristles von »seltsamen Ungeheuern auf noch seltsameren Ungeheuern« – so drückten sie sich aus – überfallen wurden, und es gab keinen Zweifel mehr. Aber es mußte Zweifel geben. Wie konnte Delia tot sein? Der Gedanke war unvorstellbar, unmöglich. Irgend jemand mußte sich irren. Ich befragte die Kundschafter persönlich, unwillig das Pappattu und die gelegentlichen Herausforderungen übergehend. Das ganze Lager wußte, daß Hap Loder, ein Jiktar über tausend Krieger, Dray Prescot Obi erwiesen hatte, und es gab wenige Kämpfe. Ich schickte mich jedoch in die Sitten des Reitervolks und erkannte, wie es möglich war, daß zehntausend Männer zusammenleben konnten, ohne daß es ständig zu Zweikämpfen kam. Bei der ersten Begegnung konnte Obi gegeben oder genommen werden. Danach oblag die Klärung dieser Frage den Weisen und den Klanführern, aber es gab auch bestimmte Riten und Erfordernisse und auch Wahlen, wenn einer der Anführer starb oder im Kampfe fiel. Dies alles erfüllte mich mit Ungeduld. Ich suchte das Lager nach den Kundschaftern ab und stellte ungehindert meine Fragen, nachdem ich die ersten drei getötet und von den übrigen Obi entgegengenommen hatte, von allen sechsundzwanzig. Die Aussagen stimmten überein. Seltsame Wesen, die auf Ungeheuern ritten, hatten die Fristles überfallen, und die ganze Gruppe war erschlagen worden.
    Ich, Dray Prescot von der Erde, saß also in meinem Zelt, umgeben von den Trophäen, die meine Suche mir beschert hatte, und trauerte mit qualvollen Erinnerungen um das Verlorene.
    Aber auch jetzt waren meine Zweifel noch nicht völlig beseitigt. Gewiß war doch kein Mensch so töricht, eine Schönheit wie Delia aus Delphond zu töten? Aber die Angreifer waren keine Menschen gewesen. Ich erschauderte. War Delia

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