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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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trugen die Sklaven ihre Ketten nicht. Doch hier an der Oberfläche hatte jeder seine Fuß- und Beinfessel. »Gut gemacht, Loku«, sagte ich und fügte hinzu: »Wir Klansmänner von Felschraung werden Loki nicht vergessen.«
    »Diproo mit den schnellen Füßen stehe mir bei!« stöhnte Nath erschrocken. Sein schmächtiger Körper zuckte zurück. Loku versetzte ihm einen leichten Schlag und schob ihn in eine Ecke.
    Ich nahm nicht an, daß uns Nath der Dieb verraten würde.
    Wir warteten unsere sieben Tage in den Steinbrüchen ab, bis wir an die Reihe kamen, die gewaltigen Marmorblöcke in ihren Strohhüllen auf die Lastkähne zu schaffen und in die Stadt zu transportieren. Irgendwo in der Stadt oder auf offener Ebene warteten bereits meine Männer. Sie waren noch nicht wieder gefangengenommen worden. Solche Sklaven erwartete ein unangenehmes Schicksal, sie wurden zur Abschreckung der anderen besonders grausam hingerichtet.
    Die ganze Woche über hatten die Wachen Verstärkung, zusätzliche Doppelposten in der rotgrünen Livree der Stadthüter patrouillierten auf und ab – Männer aus allen Häusern Zenicces, die eine Art Polizeimacht bildeten. Die Rapas gingen mit ihren Peitschen sehr freizügig um. Die Rapasklaven waren außer sich vor Wut, während meine Männer und ich uns musterhaft verhielten.
    Das Blitzen der Marmorsplitter in der Luft, das ewige Klopfen der Frauen, die die Blöcke trimmten, das Klirren der Hämmer auf den Meißeln überall an den Marmorhängen, das tiefe Surren und Quieken der Sägen, die sich, von Vosks angetrieben, inmitten herumfliegender Splitter und aufsteigendem Staub ins Gestein fraßen – all diese Geräusche gingen uns Tag für Tag auf die Nerven; doch wir blieben ruhig, wachsam und friedlich.
    Abwechselnd fütterten wir die Vosks, indem wir die Überreste der Sklavenmahlzeiten in die Tröge schütteten, die zwischen kostbaren Marmorwänden standen. Hier stank es fast so entsetzlich wie unten im Bergwerk. Die Tiere senkten ihre schweineähnlichen Schnauzen und grunzten und schluckten, und der eklige Brei schwappte uns um die Beine und füllte unsere Nasen mit Gestank. Die Männer, die die Tiere sonst füttern mußten und die wir abgelöst hatten, hielten uns für verrückt. Einige Wächter patrouillierten ständig aufmerksam in unserer Nähe; doch kaum jemand kam den Voskgehegen zu nahe, wie sich auch niemand in die Bergwerke wagte. Eine Schicht hatte sich geweigert, den stinkenden schwarzen Marmor emporzuschicken, woraufhin man den Schacht einfach geschlossen hatte, bis die Männer gestorben waren. Als andere Sklaven die Leichen heraufbrachten, ließen die Wächter sie durch den ganzen Marmorbruch schleifen, damit niemand die Lektion verpaßte.
    Langsam verminderten wir die Nahrungsmenge der Vosks.
    Am drittletzten Tag waren die Vosks hungrig; doch wir gaben ihnen ausreichend zu essen, um ihr Magenknurren zu stillen. Am vorletzten Tag jedoch bekamen sie überhaupt nichts mehr, und sie waren so widerspenstig und aufsässig, daß ich schon dachte, ich hätte mich verrechnet. Aber die Vosks sind dumm. Am Abend knurrten und quiekten sie und trotteten hastig zu ihren Gehegen zurück. Wir warfen ihnen ein paar Bissen hin und beruhigten so ihren Aufstand.
    Aber sonst bekamen sie nichts.
    Am letzten Tag waren sie mißgelaunt, unberechenbar und aggressiv, schleppten ihre Lasten und drehten ihre Räder mit trotziger Borniertheit. Sie weckten mein Mitleid wegen der Dinge, die wir ihnen antun mußten. Die Sklaven, die die Tiere antreiben mußten – meistens Jungen und Mädchen –, gingen auf Distanz und brachten sich hastig in Sicherheit, als am Abend die Doppelsonne in goldenem und rotgrünem Schein unterging.
    Wir schleppten die großen Tröge mit dem Fressen für die Vosks zu den Gehegen und schwappten dabei einen Teil des übelriechenden Zeugs zwei Rapawächtern vor die Füße. Ich ließ die gutturalen Schimpfworte und die Peitschenhiebe stumm über mich ergehen, denn gleich darauf gingen die Wächter weiter. Wir schüttelten den ekligen Brei außerhalb der Marmorgehege fort. Die Vosks blieben auch an diesem Abend ungefüttert – ebenso am nächsten Morgen, als wir sie zum letztenmal hätten versorgen müssen, ehe wir unten am Fluß unsere Arbeit bei den Kähnen aufnahmen. Die Tiere grunzten und quiekten, und einige, die den Hunger als Ansporn zu primitiver Betätigung empfanden, begannen mit ihren Hauern grimmig die Marmorwände der Gehege zu bearbeiten.
    An diesem Morgen stieg die

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