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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mich als Vovetier an, obwohl der Name genaugenommen nur auf einen Anführer zutraf, der vier oder mehr Klans unter seinem Kommando vereinigt hatte. Hap erklärte mir nun, daß niemand gewußt habe, ob ich tot sei, daß man angenommen habe, ich würde zurückkehren. Er sei also nur eine Art Halb-Zorcander. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Ich möchte, daß du Zorcander der Klans bist, Hap. Wenn ich die Männer um Hilfe bitte, dann als einer von ihnen, nicht als Zorcander, nicht als Kommandant.«
    Er wäre beleidigt gewesen, wenn ich ihm Gelegenheit dazu gegeben hätte.
    »Ich weiß, daß ihr mir helfen werdet, Hap, aber ihr sollt wissen, daß ich nicht den Befehl dazu gebe und eure Hilfe nicht für selbstverständlich halte. Ich bin euch wirklich dankbar.«
    »Aber du bist unser Zorcander, Dray Prescot. Auf immer und ewig.«
    »So sei es denn.« Ich erzählte ihm von dem Plan, und später kamen die anderen hinzu, meine Jiktars, und ich freute mich, Loku in ihrem Kreise zu sehen. Ein Jiktar befehligt nicht unbedingt tausend Mann, oder die anderen Ränge hundert oder zehn Leute – die Namen bezeichnen einen Rang, und die Männer kommandieren wie ein Zenturio im alten Rom die Zahl von Soldaten, die die derzeitige Militärorganisation vorsieht.
    Laut waren die Freudenschreie, als der Angriff besprochen wurde. Der Plan war kindlich einfach wie die meisten guten Pläne und verließ sich auf den Überraschungseffekt, auf unsere Vorsicht und auf die schreckliche Kampfkraft der Klansleute.
    Loku sprang begeistert auf. »Wir könnten Nath den Dieb suchen. Er wird uns helfen, denn er kennt die Stadt wie eine Laus meine Achselhöhle.«
    »Nath?« fragte ich. »Loku, ihr habt dem Burschen nicht die Kehle durchgeschnitten?«
    Loku lachte brüllend.
    »Eine fabelhafte Idee«, sagte Rov Kovno heftig, »mit Waffen in den Händen dorthin zurückzukehren.«
    »Hauptsächlich Pfeil und Bogen«, warf ich ein, nun wieder der Vovetier der Stämme. »Und Äxte. Ihr wärt sicher im Nachteil, wenn ihr mit den Breitschwertern gegen die Rapiere und Dolche der Bürger kämpfen müßtet. Das Kurzschwert dagegen ...«
    Die Männer nickten bedächtig. Sie wußten von den unterschiedlichen Kampftechniken, die für den Kampf auf dem Rücken eines Vove bei einem massiven Angriff auf freier Ebene und für einen Nahkampf in den Straßen einer Stadt erforderlich waren. Sie hatten das Tempo und die Schlagkraft, um einen mit Rapier und Dolch Bewaffneten niederzuzwingen, und das wußte ich, denn ich hatte eingeführt, daß meine Männer mit der linken Hand ein Kurzschwert führen konnten, während sie mit der Rechten das Breitschwert oder eine Axt schwangen; aber in einem längeren Kampf waren sie zu langsam. Vielleicht war es das beste, sich auf den Kampfstil zu verlassen, den sie kannten – also bestand ich darauf, daß jeder Kämpfer eine main gauche bei sich hatte. Dennoch sagte ich zögernd: »Natürlich könnte ein besonders langes Breitschwert, beidhändig geführt, einen Rapierkämpfer kitzeln, ehe er an euch herankommt.« Ich muß offen gestehen, daß ich mir große Sorgen über den Kampf zwischen meinen nomadischen Kriegern und den geschickten Rapierkämpfern der Stadt machte.
    Schließlich ist ein Rapier eine äußerst bewegliche Waffe, ganz im Gegensatz zu dem kleinen Schwert, mit dem nach französischem Stil gekämpft wird. Vielleicht verhalfen Übermacht und Muskelkraft meinen Männern zum Durchbruch.
    »Wenn ihr euch nur bereitfinden könntet, Schilde zu tragen, wären eure Kurzschwerter unschlagbar«, begann ich, doch ihre Reaktion trug die Idee sofort zu Grabe.
    Beim Zusammenprall zweier Kulturen siegt niemals das Neue; aber immerhin waren die Klansleute keine unerfahrenen Kämpfer, keine Neulinge. Damals war es mir nicht bewußt, doch heute erkenne ich die Ironie, daß ich mir bei dem bevorstehenden Konflikt, der so wichtig war, in erster Linie um meine Männer Gedanken machte, um einen Haufen angsteinflößender, wilder Kämpfer, wie ich sie nie zuvor erlebt hatte.
    Ursprünglich hatte ich nur eine Nacht und einen Tag bei meinen Klansleuten verbringen wollen. Schon hatte ich erkannt, wie fest Hap Loder die Zügel in der Hand hielt, und wenn auch ein Großteil seines Erfolgs im Umgang mit den Klans seinen Erfahrungen als mein Adjutant zu verdanken war, bildete ich mir deswegen nichts ein, denn Hap ist ein großartiger Bursche. Er nimmt Obi in Mengen wie er Klanwein säuft. Er vermag mit der linken Hand aus der Flasche zu

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