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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Spaß!«
    »Es gibt Arbeit für mich heute nacht«, sagte Holly. Ich starrte sie fragend an, weil ich nicht wußte, was sie meinte. Aber ich sollte es erfahren.

5
     
     
    Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln, der größte Mond Kregens, schwebte am wolkenlosen Himmel. Das Mondlicht ergoß sich hellrosa über den verlassenen Platz im Außenbezirk des Sklavenviertels. Vor vielen Türen warteten Mädchen mit blitzenden Augen. Durch den hellen Schein des Mondes – er ist fast doppelt so groß wie der Erdbegleiter – war der Platz so erleuchtet wie an einem düsteren Wintertag auf der Erde. In den Schatten warteten die Mädchen. Bald kamen die Soldaten, die Söldner, die Wächter. Sie kamen mit lüsternem Lächeln, Geld, Geschenken und ihrer Geilheit.
    In einem schattigen Hauseingang stand Holly; nur ein langes, wohlgeformtes Bein war in dem rosa Mondlicht zu sehen.
    »Seid ihr sicher, daß es klappt?« fragte ich.
    »Ja«, erwiderte Genal. »Wir haben das schon mehrmals gemacht.«
    »Ruhe, ihr dummen Calsanys!« fauchte Pugnarses mit schlecht verhohlener Ungeduld. Sein Balass-Stock war verschwunden; statt dessen umklammerte er einen Knüppel aus festem Sturmholz. Genal war ähnlich bewaffnet. Wir sahen, wie die Männer in ihren prunkvollen Roben mit frisch frisiertem und parfümiertem Haar und schimmernden Ringen durch die Arkaden des Platzes schritten. Immer mehr Männer erschienen und begannen den Platz zu füllen. Hollys Bein wirkte fast unanständig nackt und verlockend.
    Die Oberherren trugen heute nacht ihre Rüstungen nicht, die hätten sie nur bei ihrem ›Anliegen‹ behindert.
    Einer der Männer näherte sich Holly. Er war groß und dunkel, mit herabhängendem, schwarzem Schnurrbart und einem Mund wie ein Rast. Er trug eine herrliche grüne Robe mit reicher Silberstickerei. Ein Münzbeutel klimperte ihm am Schenkel. An seinem Gürtel hing ein langer Dolch.
    Holly fragte: »Gefalle ich Euch nicht, Herr?«
    Seine Augen musterten sie prüfend. »Dein Aussehen schon, Mädchen. Aber kannst du mich auch sonst zufriedenstellen?«
    »Komm mit, Herr, dann lernst du Freuden kennen, die selbst die unsterbliche Geliebte Gyphimedes ihrem geliebten Grodno niemals schenken konnte.«
    In den Augen des Mannes blitzte es auf, und er fuhr sich mit der Zungenspitze über die schmalen Lippen. »Zwei Silberruder.«
    Holly schürzte keck die Lippen und drehte die Hüften, um sie unter dem dünnen Material des Shush-chiff besser zur Geltung zu bringen – einer sarongähnlichen Robe, die von den Mädchen bei festlichen Gelegenheiten getragen wurde. »Drei Silberruder, Herr«, forderte sie.
    »Zwei.«
    Genal trat neben mir von einem Bein auf das andere, und Pugnarses knurrte: »Makki-Grodno soll das Mädchen holen! Was kommt es auf das Geld an! Beeil dich!«
    Genal sagte hastig: »Sie muß doch ihre Rolle glaubhaft spielen.«
    Man wurde sich schließlich bei zwei Silberrudern und zwei Kupferrudern handelseinig; dabei handelte es sich um die Münzen Magdags mit gekreuzten Rudern auf der Rückseite, während die Vorderseite von einer Galerie dicker nichtssagender Gesichter von magdagischen Oberherren geziert wurde. Der Mann beugte den Kopf, um Holly ins Haus zu folgen, ein lüsternes Lächeln um die Mundwinkel. Seine Hände wollten bereits das Shush-chiff von ihren Hüften streifen. Er war spitz und hatte es eilig. Genal und Pugnarses, die links und rechts von der Tür Aufstellung genommen hatten, schlugen dem Mann über den Schädel, und als er lautlos in meine Arme sank, zerrte ich ihn ins Haus. Keiner von uns sagte ein Wort. Ich starrte Holly in ihrer Aufmachung an – sie war wirklich sehr schön, jung und frisch – süß in ihrer Jugend. Ich spürte, daß sich auch bei mir der Appetit regte.
    Dann stellte sie sich wieder vor die Tür, um ihre Schönheit im rosa Mondschein darzubieten – ein glänzender Lockvogel.
    In jener Nacht, in der ich zum erstenmal an diesem Unternehmen teilnahm, erwischten wir sechs Männer, die Holly beschlafen wollten. Wir fesselten und knebelten sie und nahmen ihnen Schmuck, Juwelen, Geld und Waffen ab. Diese Facette von Hollys Wesen verblüffte mich; ich merkte, daß sie mit der Sicherheit einer reifen Frau zu handeln verstand. Die Männer wurden auf bestimmten Wegen, die nur Holly kannte, in die Slums geschickt. Von dort kamen sie nackt und gefesselt zu anderen Sklavengruppen auf der anderen Seite des Gebäudekomplexes. Es war unmöglich für sie, ihre Identität zu beweisen, wenn die

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