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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatten sie Fangzähne. Fristles hatten meine Delia gefangen nach Zenicce gebracht, als ich zum zweitenmal nach Kregen versetzt worden war.
    »Wengard hat Chulikwächter unter sein Kommando genommen«, sagte ich.
    »Ja«, erwiderte Genal. »Aber Fristles sind die Todfeinde der Chuliks, außer wenn sie als Söldner dem gleichen Herrn dienen.«
    »Wer ist kein Gegner der Chuliks?« fragte ich leichthin, denn ich wollte das Gespräch nicht fortsetzen. Die Herren der Sterne wollten sicher nicht, daß ich mich auf eine Revolte einließ, die fast chancenlos war.
    »Follon hat mich direkt gefragt, ob wir mitmachen – ob du mitmachst.«
    »Nein«, erwiderte ich und hielt das Thema damit für erledigt.
    Ringsum nahmen der Lärm, das Gemurmel der Männer, der Gestank, die nie endende Arbeit ihren Fortgang. Schwere Arbeit unter der Peitsche, unter der Knute des Balass-Stocks.
    Follon kam während der einzigen Pause des Tages zu mir, als die Sonnen hoch am Himmel standen. Sein Katzengesicht wirkte verkniffen, seine Schnurrbarthaare waren steif aufgerichtet.
    »Du, Schreiber. Wir haben dich kämpfen sehen. Wir brauchen dich.«
    Es gab immer Kämpfe und Streitereien im Sklavenbezirk, und als Fremder hatte ich meine unwilligen Kameraden überzeugen müssen, daß mit mir nicht gut Kirschen essen war. Dabei hatte es einige blutige Köpfe gegeben – und Follon der Fristle hatte die Bedeutung dieser Tatsache erkannt.
    »Nein«, sagte ich. »Du mußt dir woanders Hilfe suchen.«
    »Wir wollen dich haben, Schreiber.«
    »Nein.«
    Er richtete sich auf, obwohl er mir gerade bis zur Brust reichte. Auf seinem Katzengesicht stand ein Ausdruck, der deutlich zu erkennen war – Zorn, Widerwillen, Wut, daß ich ihm die Bitte abgeschlagen hatte – und auch Angst. Warum Angst? Er schlug nach mir. Ich wich zwei Schritte zurück – kein Taumeln, sondern eine bewußte Loslösung von ihm. Er folgte mir mit gekrümmten Händen. Ich trat zur Seite und versetzte ihm einen Hieb in den Nacken. Er stürzte zu Boden und blieb liegen.
    Eine Peitsche fuhr mir schmerzhaft über den Rücken, und ich starrte Wengard an, den Oberherrn zweiter Klasse. Sein geschützter Arm mit der Peitsche war zum zweiten Schlag erhoben.
    »Cramph! Ich dulde keine Kämpfe! Pugnarses! Dies ist dein Mann. Bestrafe ihn!« Als Pugnarses schwitzend herbeirannte, fuhr Wengard fort: »Laß ihn deinen Balass kosten, Pugnarses. Nein, du Calsany, nicht jetzt! Nach der Arbeit, damit er es die ganze Nacht auskosten kann. Ich werde mir seinen Rücken anschauen – dabei will ich Blut sehen, Pugnarses, Blut und Knochen! Und morgen früh soll er wieder arbeiten.«
    Der Oberherr stieß den bewußtlosen Follon mit dem Fuß an.
    »Und schaff diesen dummen Calsany fort – und wenn er aufwacht, bekommt er die gleiche Kur verpaßt. Hörst du mich, Sklave?«
    »Jawohl, Herr«, sagte Pugnarses. Ich sah, wie sich seine rechte Faust um den Balass-Stock krampfte, weiß wie Kleie, die Knöchel wie kleine Menschenschädel. Er wagte es nicht, dem mächtigen Oberherrn zu sagen, daß er kein Sklave war. Die Peitsche war erhoben und wartete hungrig.
    Ich rappelte mich auf und entfernte mich, bereit, eher eine Auspeitschung auf mich zu nehmen, von denen ich im Leben schon mehr als eine hinter mich gebracht hatte, als etwas zu tun, das die Pläne der Herren der Sterne störte und womöglich meine Rückkehr nach Strombor verhinderte.
    Die mächtigen Oberherren dieser Stadt konnten natürlich nicht wissen, was Sklaverei bedeutete. Wengard diente jetzt als Sklavenherr, weil er sich irgend etwas hatte zuschulden kommen lassen. Gewöhnlich kamen die Oberherren nur zum Vergnügen in die Sklavenbezirke – zu einem blutigen Vergnügen. Es wäre sicher ganz gut, wenn Wengard und seine Leute mal einen ganzen Tag lang an den Megalithen von Magdag hätten arbeiten müssen.
    Als sich die Zwillingssonne dem Horizont näherte, bereitete ich mich auf mein unangenehmes Zusammentreffen mit Pugnarses vor. Er würde mich wegen unserer gemeinsamen Freundschaft zu Genal und Holly nicht besser behandeln, denn er war ehrgeizig. Wenn er Glück hatte und weiter rücksichtslos und gesund blieb, konnte er eines Tages zum Oberaufseher ernannt werden und durfte dann selbst die Peitsche schwingen.
    Follon und nicht Pugnarses wartete auf mich in dem Lattenverschlag mit dem Strohdach. Ich legte sorgsam meine Tontafel und den Holzgriffel fort. Meine Bewegungen waren langsam und vorsichtig. Plötzlich erschien ein Fristle an der Tür und

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