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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein herrlich rotgefiedertes Raubtier mit einem goldenen Ring um den Hals und gekrümmten schwarzen Klauen. Ich kannte diesen Vogel. Es war der Gdoinye, der von den Herren der Sterne ausgeschickt worden war. Während ich noch hinaufstarrte, flog die weiße Taube über mir dahin, beschrieb einen Kreis, stieg auf und war verschwunden. Die weiße Taube der Savanti!
    In diesem Augenblick erfüllte mich ein großes Glücksgefühl. Ich war nicht vergessen! Die Herren der Sterne, die mich nach Kregen geführt hatten, und die Savanti, die mich ebenfalls auf diese Welt versetzt und mich dann aus ihrem Paradies Aphrasöe verstoßen hatten, wachten über mich. Natürlich würden sie nichts unternehmen, um die Gefahr von Speer oder Schwert abzuwenden. Sie wollten mich für ihre unwägbaren Ziele einsetzen. Wieder fragte ich mich, ob in Pandahem nicht Arbeit auf mich wartete.
    »Was war das für ein seltsamer Vogel, Dray?« fragte Pando.
    »Ein Vogel. Ein Omen.« Ich konnte dem Jungen nicht sagen, daß der Gdoinye von den Everoinye kam, den Herren der Sterne. »Der Vogel sagt uns, daß in Tomboram alles gut ausgehen wird.«
    »Natürlich bin ich ganz begeistert über die Reise, und über das Meer und die Schiffe und die Kämpferei – aber sag mir eins, Dray. Warum fährt Mutter nach Hause? « Er starrte mich fragend an. »Mein Zuhause ist Pa Mejab. Das weiß sie doch.«
    »Wenn du nach Tomboram kommst, Pando, haben wir viele wunderbare und aufregende Dinge zu tun. Du wirst ein Mann sein. Ich weiß, daß du dir Mühe geben wirst, auf deine Mutter aufzupassen. Immerhin steht sie allein.«
    »Sie hat mich einmal gefragt, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie wieder heiratet.«
    »Was hast du geantwortet?«
    »Ich sagte, ich hätte nichts dagegen, wenn sie dich heiratet, Dray.«
    Ich stieß mich von der Reling ab und schwankte sanft mit der Bewegung des Schiffes hin und her.
    »Das kann nicht sein, Pando«, sagte ich ernst – von Mann zu Mann. »Deine Mutter ist eine wunderbare Frau. Du mußt sie verehren. Ja, sie wird eines Tages wieder heiraten, das spüre ich, das hoffe ich – aber ich kann sie nicht heiraten ...«
    Er warf mir einen so niedergeschlagenen Blick zu, daß mir fast übel wurde. »Du magst sie nicht!«
    »O doch!« Ich blickte über das breite Deck, das auf unserer Seite ziemlich verlassen war; die meisten waren an Steuerbord und sahen zu, wie das Land unter dem Horizont versank. »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«
    »Natürlich!« Er war entrüstet; seine Lippen waren schmollend verzogen.
    »Ich bin mit einem Mädchen verlobt – einem wunderbaren Mädchen – und ich ...«
    »Ist sie eine Prinzessin?« Verächtlich.
    Ich betrachtete ihn. Er war gekränkt. Aber ich wollte jetzt nicht lügen. Offenbar stand für ihn nicht einmal eine Prinzessin über seiner Mutter – wie richtig diese Einstellung war! –, aber wenn meine Verlobte eine Prinzessin war, mochte das in Pandos Augen mein rücksichtsloses Verhalten erklären. Trotz allem würde ich in seinen Augen nicht mehr derselbe sein.
    Er wurde erwachsen.
    »Weißt du, was ein Kov ist, Pando?«
    »Natürlich – das weiß doch jeder. Er hat viel Geld, reitet auf einem Zorca und ist mit Edelsteinen übersät – und er hat eine große Flagge – und ...«
    »Gut.« Kov war ein Rang, der auf der Erde vielleicht mit dem eines Herzogs gleichzusetzen war; und Delia hatte mich mehr oder weniger in dieser Position bestätigt, als ich Drak, Kov von Delphond, gespielt hatte, um mich vor den Oberherren Magdags zu schützen. Der Titel war mir verliehen worden, und sie hatte ihn bestätigt; allerdings war ich nicht so dumm anzunehmen, daß ihr Vater ebenso handeln würde. Und was den Lord von Strombor anging – so stand der doch immerhin noch eine Stufe über einem Kov.
    »Soweit es mich betrifft, Pando, ist deine Mutter eine Kovneva.«
    Er starrte mich an und hüpfte dabei auf und ab, wie es kleine Jungen manchmal tun. »Eine Kovneva? Dann wäre ich also ein Kov?«
    Ich versuchte zu lachen. »Und ich bin der Kapitän eines Schwertschiffes!«
    Da begann er zu lachen, und wir waren wieder Freunde; aber es war ziemlich knapp gewesen. Ich spürte, daß Pando, so jung er war, vielleicht ein Geheimnis in mir erspürte, das ich ihm nicht offenbaren durfte, etwas Gewaltiges, mit dem man Berge versetzen konnte. Daß es sich in Wirklichkeit nur um die Liebe eines ganz gewöhnlichen Sterblichen für seine Prinzessin handelte, wäre ihm vielleicht allzu schal

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