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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Ordnung, Dray«, sagte Inch. Er überlegte einen Augenblick lang und fügte hinzu: »Wenn er diese Sache überlebt.«
    »Die Totenbettklagen des alten Kov und sein Wunsch, daß Pando als sein Erbe anerkannt wird«, sagte ich. »Das sind nur schwache Waffen – aber mehr haben wir nicht.«
    »Wenn Pallan Nicomeyn die Wahrheit gesprochen hat – was ich annehme –, dürften sie aber ausreichen.«
    »Erst einmal müssen wir Murlock haben!«
    »Aha!«
    Der Palast der Familie Marsilus erhob sich am höchsten Punkt schroffer Klippen, die steil zum Meer hin abfielen. Hellgrüne Vegetation bedeckte den roten Fels. Das Schloß, das ebenso rot war wie die Klippen, ragte stolz empor. Viele Flaggen prangten hier, und überall waren bewaffnete Wächter zu sehen. Während wir in einer Schänke ein Glas tomboramischen Wein tranken, erfuhren wir, daß der König durch Tomboram reiste und im Augenblick auf der malerischen Küstenstraße unterwegs war, um seine Domänen zu besichtigen. Er reiste langsam und mit großem Gefolge.
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagte ich zu Inch. »Sobald sich der König im Palast einquartiert hat ...«
    »Bei Ngrangi! Wir müssen schnell handeln, Dray!«
    So kam es, daß Inch und ich an diesem Abend schwerbewaffnet die gewaltige rote Klippe erstiegen, wobei uns nur der Schein der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln begleitete. Wir gingen mit den Wächtern sanft um, denn wir hofften natürlich, daß Pando bald die Herrschaft antrat, und wollten keine bösen Gefühle gegen ihn wecken. So ließen wir eine Reihe von Bewußtlosen zurück, während wir uns zu Murlocks Schlafkammer durcharbeiteten, wo Inch das rundliche Mädchen fesselte, das sein Bett teilte, und ich ihm meine Dolchspitze zeigte.
    »Du kommst mit uns, Murlock«, sagte ich, und als er mein häßliches Gesicht erblickte, wich er unwillkürlich zurück. Er war ein dicker, wenn auch kräftiger Mann, und seine wabbeligen Wangen bebten, als ich mit der Waffe näherkam. »Zieh dich an oder nicht, wie es dir beliebt – aber beeil dich!«
    Murlock bibberte vor Angst und fragte sich bestimmt, wie wir in seinen Palast hatten eindringen können – er konnte nicht wissen, daß uns Tilda die Geheimgänge verraten hatte, die sie von Marker kannte. Er legte hastig seine Kleidung an, und zu dritt stürmten wir aus der Bettkammer und ließen ein säuberlich in kostbare Seide gefesseltes Mädchen zurück.
    Auf dem Rücken trugen wir Murlock die Klippe hinab, wobei wir ihn wie einen Teppich weiterreichten. Er war fast gelähmt vor Angst, doch er wußte, daß ihn ein einziger Schrei das Leben kosten würde – daran hatte ich keinen Zweifel gelassen.
    Wir luden ihn auf ein Packtier, fesselten ihn an Handgelenken und Füßen zusammen und ritten dann durch das dunstige rosa Mondlicht über die metallisch schimmernde Straße. Tilda wollte uns zuerst nicht glauben, als wir ihr von unserem Abenteuer berichteten, doch ich überzeugte sie schnell. Murlock trug eine Augenbinde, damit er nicht erfuhr, wo sich Tilda versteckt hatte, und dafür war uns ihre Familie sehr dankbar. Mit Tilda und ihrem Sohn ritten wir dann im Galopp nach Osten, durch eine fruchtbare Gegend, wobei wir den Farmen aus dem Wege gingen. Wir näherten uns schließlich wieder der Küste und hatten bei Sonnenaufgang ein gutes Stück zurückgelegt. Drei Tage lang ritten wir zügig weiter, ohne mit anderen Menschen in Berührung zu kommen; wir lebten von den Vorräten, die wir mitgenommen hatten. Am Morgen des vierten Tages drangen wir kühn in das Lager des Königs ein. Sein Gefolge, die Bediensteten, Pferdeknechte, Höflinge und Wächter, standen eben erst auf, reckten sich, gähnten und dachten an den bevorstehenden Tag.
    Ich hielt auf das größte Zelt zu und sprang vor dem Wächter aus dem Sattel. Es handelte sich um einen Mann mit Halbpanzer und einer blauen Tunika; als Waffe trug er einen raffinierten langschäftigen Speer, wie ich ihn auf Kregen bisher noch nicht gesehen hatte. Natürlich war er außerdem mit Rapier und Main-Gauche bewaffnet.
    »Bleib stehen, Rast!« knurrte er, und seine Speerklinge näherte sich meinem Bauch.
    »Gib dem König Nachricht, du Unverschämter, daß der Lord von Strombor über einen Verratsfall mit ihm sprechen will.«
    Der Speer rührte sich nicht. »Verschwinde, du Umnachteter ...« Der Mann hätte sicher noch weitere Beleidigungen geäußert, doch ich trat zur Seite, schlug den Speer beiseite, versetzte ihm einen Kinnhaken und eilte ins Zelt.
    Im

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