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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vorraum räkelten sich andere Wächter, deren Hikdar mürrisch nähertrat. »Hikdar!« sagte ich, und meine Stimme klang rauh. »Ich bin Lord von Strombor. Wecke den König. Ich habe eine Nachricht für ihn.«
    Der Hikdar zögerte, und mir entging nicht, daß seine Männer die Waffen hoben. In diesem Augenblick trat ein kleiner dicker Mann aus dem Zelt, der die Insignien eines Pallan trug.
    »Was geht hier vor?« fragte er nicht ohne Schärfe. »Der König kleidet sich gerade an und verlangt, daß ihm der Mann, der die Störung verursacht, vorgeführt wird.«
    Der Hikdar erbleichte. »Es lag nicht an mir, Pallan Omallin, nicht an mir! Dieser Mann – er behauptet Lord Sowieso zu sein ...«
    Ich stieß beide Männer zur Seite, wobei der Hikdar zu Boden ging, und drängte mich in den Hauptraum des Zelts.
    Gleichzeitig rief ich über die Schulter: »Bring sie rein, Inch! Komm sofort durch! Kümmere dich nicht um diese Idioten!«
    Das Zelt des Königs entsprach meinen Erwartungen. Überall Luxus. Kostbare Teppiche, schwere Brokatdecken, Kissen, doppelte Zeltbahnen, Waffen an den Zeltstangen – dies alles sah und übersah ich. Auf einem weich gepolsterten Diwan saß ein korpulenter Mann mit aufgedunsenem Gesicht, der damit beschäftigt war, riesige schwarze Stiefel anzuziehen. Die Sporen mußten selbst einem Zorca höllische Schmerzen bereiten. Der schmale schwarze Schnurrbart hob sich, als der Mann mich anstarrte. In seinen hellen Augen lag ein fanatischer Blick. Er fuhr sich zu oft mit der Zunge über die purpurnen Lippen. Der Mann gefiel mir nicht, und doch war er König Nemo, dem ich mich und meine Freunde nun auslieferte. Ich wußte, daß er zu Murlock tendierte – doch würde er sich gegen das Gesetz stellen? Es gab Zeugen; Pallan Omallin war uns keuchend gefolgt, ebenso die Wächter und ihr Hikdar.
    »Du bist der Störenfried«, sagte der König mit unangenehm näselnder Stimme. »Man wird dich zur Klippe bringen, auspeitschen und dann ins Meer werfen.« Er winkte den Hikdar herbei. »Bringt ihn fort.«
    »Du irrst dich, König«, sagte ich und betrachtete den Mann. »Ich bin Lord von Strombor. Dir sind die letzten Wünsche deines Bruders, des Kov von Bormark, hinsichtlich seines Enkels bekannt?«
    Der König richtete sich kurzatmig auf und starrte mich wütend an. Er wollte etwas sagen, doch in diesem Augenblick betrat Inch das Zelt, wobei er sich ziemlich bücken mußte, um nicht mit dem Kopf anzustoßen. Über der Schulter trug er Murlock. Tilda folgte ihm; sie führte Pando an der Hand.
    »Du bist ja verrückt!« brüllte der König. »Ihr werdet alle sterben!«
    »Wir sind nicht verrückt, König, und ich glaube, du wirst mich anhören – sonst bist du derjenige, der hier stirbt!«
    Mit diesen Worten packte ich ihn mit der Linken an seinem dicken Hals und zeigte ihm meinen Dolch. Er zuckte zusammen. Ich dachte schon, ihm würden die Augen aus dem Kopf fallen und wie Murmeln über die Teppiche kollern.
    »Ich komme in aller Freundschaft, König. Ich möchte dir nichts tun, aber du mußt mich anhören. Du weißt, was dein Bruder Marsilus verlangt hat. Der falsche Murlock hier ist ein toter Mann, wenn er mir nicht zu Willen ist. Und hier ist auch der Kov von Bormark.«
    Bei diesen Worten stieß Murlock einen schrillen Laut aus, und Inch warf ihn auf den Teppich. Dort kauerte er sich nieder, und ich hätte ihn fast bedauern können.
    »Gnade! Gnade!« flehte Murlock. »Diese Männer sind wahnsinnig.«
    »O nein.« Solange der König von meinem Dolch bedroht wurde, war niemand so dumm, eine Waffe gegen uns zu erheben.
    »Was wollt ihr?« fragte der König mit zitternder Stimme. »Ich sehe den Kov von Bormark vor mir – Murlock ...«
    » Hier ist der Kov von Bormark«, sagte ich. Tilda schob Pando vor. Der Junge stand in seiner Zhantiltunika vor dem König und umfaßte den Griff seines Dolchs, und er machte einen ziemlich entschlossenen Eindruck – und auf seinem Gesicht spiegelte sich eine Energie, die nicht unbemerkt blieb. Ich wußte, daß der König in dem jungen Gesicht auch die Merkmale der Familie Marsilus wiedererkannte.
    »Nach den Gesetzen Tomborams«, sagte ich mit lauter Stimme, »ist Pando, der Enkel Marsilus', Kov von Bormark. Verbanne den falschen Kov, oder er stirbt von meinem Schwert.«
    Inch hatte inzwischen seine große Axt von der Hüfte gelöst und schwang sie hin und her, wobei er leise durch die Zähne pfiff.
    Murlock quiekte auf und rief: »Tötet mich nicht! Ja, ich habe es getan!« Er

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