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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wußte, was er sagen mußte, denn ich hatte mich vorher von den Tatsachen überzeugt. »Ich habe Männer losgeschickt, um Tilda und Pando umzubringen!«
    Nun mußte sich der König entscheiden. Er kannte den jungen Pando nicht, während er Murlock im Griff gehabt hatte. Ich ließ den Hals des Monarchen los und trat zurück. Die Wächter duckten sich, doch sie griffen nicht an. Durch meine Handlungsweise hoffte ich sie zu überzeugen, daß alles vorbei war. Tilda hob den Schleier und lächelte den König an.
    Vielleicht war es dieses Lächeln, das die Entscheidung brachte.
    Der König fällte sein Urteil an Ort und Stelle – und zwar zugunsten Pandos. Murlock hatte zwanzig Burs Zeit, um aus Tomboram zu verschwinden. Er schlich aus dem Zelt. Ich wußte, daß wir noch einiges von ihm zu erwarten hatten; aber dagegen war im Augenblick nichts zu machen – wenn wir ihn nicht töten wollten. Und kaltblütiger Mord gehört nicht zu meinen Steckenpferden.
    Jetzt war es an der Zeit, mich für mein schlechtes Benehmen gegenüber dem König zu entschuldigen. Ich brachte dies mit ernstem Gesicht hinter mich, und als das Frühstück kam, wir uns alle zu einer guten Mahlzeit zusammensetzten und Pando uns bewies, daß er seine Pflichten als Kov durchaus kannte, ja und als Tilda auch noch recht gut mit dem König auskam – da begann ich zu glauben, daß wir es geschafft hatten. Der König kehrte sofort den Staatsmann heraus.
    »Ich wollte Murlock besuchen, weil das Verfluchte Menaham die Absicht hat, in mein Reich einzufallen. Die Soldaten marschieren bereits vor deinen Grenzen auf, Kov Pando. Ich brauche viele Männer und viel Geld von dir, um das Land zu verteidigen.«
    Mit aller Begeisterung, derer er fähig war, rief Pando: »Du sollst alle Männer bekommen, die ich finde, und das gesamte Geld Bormarks, König Nemo! Wir werden dem Verfluchten Menaham eine blutige Lektion erteilen! Wir marschieren gegen sie. Wir töten sie und brennen ihre Farmen nieder! Es wird einen großartigen Sieg geben!« Erregt wandte er sich an mich – ich erkannte den kleinen zehnjährigen Jungen kaum wieder. »Habe ich nicht recht, Dray Prescot, Lord von Strombor?«
    Ich wollte ihn etwas beruhigen, doch da unterbrach mich der König. Er war bei bester Laune, was ich natürlich verstand. Er war auf ein hartes und unangenehmes Gespräch mit Murlock gefaßt gewesen – denn so sehr Murlock auch unter der Fuchtel des Königs gestanden hatte, kein Kov gibt gern Geld und Männer an seinen König. Nun hatte er es mit dem neuen Kov zu tun, einem kleinen Jungen, der ihm mit vollen Händen gab, was er verlangte.
    König Nemo schien der Meinung zu sein, er habe ein gutes Geschäft gemacht, und äußerte sich später ähnlich zu mir: »Du kämpfst gut, Kyr Dray nal Strombor. Wirklich gut. Ich brauche Männer wie dich in meiner Wache. Ich brauche einen Mann, der seinem Herrn treu ergeben ist.«
    Ohne zu zögern – was ein dummer Fehler war – sagte ich: »Das kann nicht sein, König. Ich habe ein Ziel im Leben, und nachdem ich nun meiner Pflichten gegenüber Kovneva Tilda und gegenüber Kov Pando ledig bin, muß ich weiterziehen.«
    Der König runzelte mißmutig die Stirn.
    So sehr ich die bloße Macht verabscheue – besonders wenn sie in Tyrannei und Unterdrückung mißbraucht wird, hatte ich doch einen Großteil meines Lebens auf Kregen unter Menschen verbracht, die Macht ausübten. Dennoch fühle ich mich im Grunde bei einfachen Leuten wohler und bin nicht der sicherste auf dem Parkett der hohen Politik. Ich lief König Nemo voll in die Falle, wie ich erkannte, als ich am nächsten Morgen nicht in dem Zelt erwachte, in dem man mich untergebracht hatte, sondern gefesselt und mit dem Gesicht nach unten im Bilgewasser eines Bootes. Da wußte ich, daß ich König Nemo erheblich unterschätzt hatte.
    Ich war bis auf einen grauen Sklavenschurz nackt. Kein Zweifel, welches Schicksal auf mich wartete!
    Während des Essens, das am Abend zuvor zu Ehren Pandos gegeben worden war, mußte mir ein Helfer des Königs ein Mittel in den Kelch getan haben. Der König hatte mich nicht gleich umgebracht, obwohl ich ihn vor seinen Wachen lächerlich gemacht hatte – vielleicht gedachte er nach meiner ersten Periode an Bord eines Schwertschiffs sein Angebot zu erneuern.
    Wahrscheinlich hätte ihm mein schneller Tod keine Genugtuung verschafft. Die lange Qual der Sklavenbänke mußte viel erfreulicher für ihn sein. So versuchte ich mir jedenfalls einzureden, als wir

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