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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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treiben, und als wir wieder Segel setzen konnten, war der Südländer verschwunden. Ich werde später noch mehr von diesen schrecklichen Schiffen zu berichten haben.
    Die Tage vergingen, und Valka und ich arbeiteten mit den Vartermannschaften. Wir zogen von einem Schiff Viridias zum nächsten, und wenn ich an Bord eines Schiffes zurückkehrte, auf dem wir schon gewesen waren, und dabei feststellte, daß die Calsanys alles wieder vergessen hatten, setzte es Tritte und gab es Veilchen. Ich war nicht sehr beliebt. Doch Valka sagte, die Männer respektierten mich trotzdem, denn sie begriffen meine Absicht.
    »Sie wissen, wie gefährlich das Rammen und Entern ist. Wenn du einen Argenter zwingen kannst, sich zu ergeben, ohne daß die Piraten ihr Leben riskieren müssen, sind sie dir sehr dankbar.«
    Valka war mir in dieser Zeit wirklich eine große Hilfe.
    Und hauptsächlich mit seiner Hilfe suchte ich mir aus verschiedenen Mannschaften eine ausgezeichnete kleine Gruppe – Menschen und Halblinge – zusammen, die nicht nur mit Varters umgehen konnte, sondern mir – nach Valkas Ansicht – Respekt und Loyalität entgegenbrachte. Natürlich wußte ich um die Gefahren und ging entsprechend vorsichtig mit den Männern um. Es ging mir darum, sie zu einer Mannschaft zusammenzuschmieden, mir ein Schiff zu besorgen und dann davonzusegeln.
    Das Problem lag in der Frage, wohin ich mich wenden sollte.
    Nach Tomboram? – Oder nach Vallia?
    Meine Verpflichtung gegenüber Tilda und Pando betrachtete ich als erledigt, so daß ich durchaus nach Vallia fahren konnte. Dort würde mir Valka als Vallianer eine unschätzbare Hilfe sein.
    Im Grunde bin ich ein Einzelgänger. Ich arbeite gern allein. Gleichzeitig bin ich mir einer seltsamen Macht bewußt – Wie soll ich sie nennen? –, Anziehungskraft? Wie auch immer, es ist die unheimliche Fähigkeit, die Loyalität und Ergebenheit anderer Männer auf mich zu ziehen. Ich lege es nicht darauf an, und nicht selten bringt mich dieses Talent sogar in Verlegenheit. Ich spüre, daß sich Männer mir zuwenden und auf meine Entscheidung warten. Vielleicht läßt sich dies aus der Tatsache erklären, daß ich einen Mitmenschen nie im Stich lasse, wenn es irgend möglich ist. Aber das kann nur ein Teil der Erklärung sein.
    Dieses Charisma bringt natürlich auch Gefahren. Wenn Viridia oder einer ihrer Adjutanten erfuhr, daß eine Gruppe Männer zu mir aufsah, würden sie sofort an eine Meuterei denken, und die Klinge eines Meuchelmörders würde sich rot färben. Ich mußte meine Pläne also sehr vorsichtig in die Tat umsetzen.
    Sie halten mich wahrscheinlich für einen heißblütigen Barbarenkrieger, der sich ohne nachzudenken in den Kampf stürzt – doch das ist ein Irrtum. Der Offizier eines 74-Kanonen-Schiffs hört nie auf zu denken und zu planen, weder auf Freiwache, noch im Kampfgetümmel, das dürfen Sie mir glauben.
    Meine Angewohnheit des Vorausdenkens, die während meiner Nachtwachen dazu führte, daß ich mir jede mögliche Katastrophe ausmalte und meine Reaktion darauf festlegte – diese natürliche Vorsicht hat sicher auch zu meiner Entscheidung geführt, keinen Versuch zu machen, die Viridia Jikai in meine Gewalt zu bringen. Das Flaggschiff war von den sechs Schwertschiffen umringt. Selbst wenn ich die Piratenanführerin in meine Gewalt brachte und sie zu töten drohte, mochten die Kapitäne der anderen Schwertschiffe, Viridias Leutnants, angreifen.
    Eines schönen Morgens machten wir am östlichen Horizont ein Segel aus und begannen das Schiff zu jagen. Wir holten mit einer Geschwindigkeit auf, die mich auf den Gedanken brachte, daß der Fremde ungewöhnlich langsam war. Seine Segelform war mir fremd. Das Schiff nahm Tempo auf und versuchte immer wieder nach Westen auszubrechen und die Inseln zu erreichen.
    Valka kam zu mir auf die vordere Steuerbord-Varterplattform und starrte über die unruhige See. Das Wetter war gut, die kräftige Brise angenehm kühl.
    »Was hältst du davon, Valka?«
    Er sah mich überrascht an. Ich hatte ihm sehr wenig von mir erzählt, und auch er war nicht sehr redselig gewesen; unsere Freundschaft, so zerbrechlich sie war, gründete sich einzig und allein auf unsere gemeinsame Sklaverei und unsere Stellung als Varteristen.
    »Erkennst du das Schiff nicht, Dray?«
    Unvorsichtigerweise sagte ich: »Müßte ich das? Zwei Masten, viereckige Segel, Bugspriet. Sieht ein wenig plump aus. Heck hoch, aber schmal. Ich würde wahrscheinlich die Masten anders setzen,

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