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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Stengel lagen, schimmerten vor Ringen. Ihr gebräuntes Gesicht rötete sich von Minute zu Minute mehr. »Dray Prescot! Du trinkst ja gar nicht!«
    »Sobald ich weiß, was du von mir wolltest, nehme ich mir etwas Wein.«
    Sie runzelte die Stirn, als hätte ich sie beleidigt. Aber dann nahm sie sich zusammen.
    »Hast du Strom Erclan gesehen? Ich muß diesen Abschluß mit ihm besprechen. Für einen Chulik ist mir dieser Chekumte zu schlau.«
    Chekumte lachte auf, fuhr sich mit der Zunge über die goldenen Hauer und leerte seinen Kelch.
    Ich wollte nicht lügen. »Ich habe ihn noch vor einer halben Stunde am Strand gesehen.«
    »Wahrscheinlich mit einem Mädchen.« Viridia ließ sich mit mürrischem Gesichtsausdruck zurücksinken.
    Ich sagte ihr nicht die volle Wahrheit – denn ich wollte keinen Ärger. Stattdessen fuhr ich beiläufig fort: »Ein Zemzile-Schiff würde nicht in deine Flotte passen, Viridia; da es nur hundertundzwanzig Ruder hat, muß das Schiff kurz sein, und wenn es kurz ist, muß es schmal sein, um schnell zu sein, und wenn es schmal ist, nützt es uns bei schwerem Seegang nichts. Ich habe schon genug Mühe mit den Vartermannschaften auf dem ruhigen Deck deines Flaggschiffs.«
    Chekumte richtete sich auf. Seine Augen waren blutunterlaufen. Seine dünnen Lippen gaben die goldverzierten Hauer frei. Ein Chulik hat wenig Ähnlichkeit mit einem Menschen. Das einzig Positive, das ich je über die Chuliks gehört habe, ist ihre Treue gegenüber ihrem Arbeitgeber.
    Chekumte wandte sich wutschnaubend an Viridia: »Läßt du es zu, daß dir ein likshugezeugter Offal wie der in deine Geschäfte hineinredet, Viridia?«
    Viridia war wütend. Sie spielte mit dem Griff ihres Rapiers. Als wollte sie ihre Wut auf die Womoxes übertragen, die im Schatten hinter ihr warteten, stand sie auf. Einen Augenblick lang standen wir drei uns gegenüber, und allmählich verstummte der Lärm im Saal, als die anderen die wachsende Spannung spürten.
    Chekumte zog sein Rapier und hob es langsam, bis die Spitze meine Brust berührte. Meine Haut wurde nicht verletzt.
    »Diesem elenden Wurm muß ich eine Lektion erteilen, Viridia!«
    Ich sah sie an. Die Auseinandersetzung war ein Test für sie, das wußte ich. Ich fragte mich, ob sie es auch schon gemerkt hatte.
    »Beim verfluchten Armipand, Chekumte! Laß ihn in Ruhe!«
    »Erst wenn er vor mir kniet und mich um Verzeihung bittet!«
    Ich hatte keine Bewegung gemacht. Stirnrunzelnd starrte ich Viridia an. Unter ihrem Brustpanzer atmete sie schwer. Sie war sichtlich hin- und hergerissen – was mich doch sehr verwunderte.
    »Laß die Sache auf sich beruhen, Chekumte! Ich kaufe das Schwertschiff. Hier! Geben wir uns die Hand drauf!«
    Aber der Chulik nahm seine Rapierspitze nicht von meiner Brust.
    »Erst muß sich dieser Cramph entschuldigen!«
    »Diese Insel heißt die Insel der Ruhe«, sagte ich. »Ich hatte nicht damit gerechnet, hier in einen Streit verwickelt zu werden.«
    »Dies ist kein Streit, Cramph! Du, Prescot! Auf die Knie! Leck mir die Stiefel! Bitte mich um Verzeihung, oder ich spieße dich auf!«
    »Chekumte!« protestierte Viridia. Sie begann die Beherrschung zu verlieren, und ein Funke ihrer alten Wildheit glimmte in ihren Augen auf. »Ich habe meine Männer hier. Willst du, daß hier in unserem Versteck Blut vergossen wird?«
    »Es geht um meine Ehre, um Chulikehre! Bei Likshu dem Verräterischen! Ich mache den Kerl fertig!«
    Unverwandt starrte ich Viridia an – doch sie wollte meinen Blick nicht erwidern.
    Ein betrunkener Pirat, der weiter unten an der Tafel saß, lachte laut auf. Er stammte aus dem Verfluchten Menaham – oder Menaham; beide Schreibweisen sind gebräuchlich – und hatte wenig übrig für einen Mann aus Tomboram, das er für meine Heimat hielt. »Töte ihn, Chekumte! Worauf wartest du noch?« Er schwenkte seinen Weinkrug und verspritzte die Flüssigkeit über seine Schärpe, die in den Farben seines Landes blaugrün gemustert war.
    »Halt!« rief Viridia. Ihre blauen Augen blitzten mich nun mit einer Leidenschaft an, die jeden Augenblick ausbrechen und eine tödliche Auseinandersetzung auslösen konnte.
    »Anscheinend können wir diesen Chulik nicht mehr umstimmen, Viridia«, sagte ich. Mit einer schnellen und überraschenden Bewegung trat ich zurück, so daß Chekumte sein Rapier plötzlich ins Leere hielt. Ich erhob die Stimme und rief: »Hört mich an, ihr Inselpiraten! Ich werde diesen hitzigen Chulik im fairen Kampf besiegen! Die Sache geht nur

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