Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
die bunte Vielfalt der kregischen Blumen leuchtet. Es ist ein klimatisch warmes Land, ein aufgeschlossenes Land, ein Ort der Ruhe und Erholung, des glücklichen und sorglosen Daseins, ein Gebiet, das der Tradition seiner Bevölkerung verhaftet ist. Es liegt an einem nach Süden ausschwingenden Teil der vallianischen Küste und genießt die volle Wirkung des Zim-Stroms, des warmen Meeresstroms, der durch das Cyphrische Meer aus den unbekannten südwestlichen Ozeanen heraufzieht. Aus Delphond kommt der beste Klaretwein Kregens, jedenfalls bin ich dieser Meinung. Hier wachsen Äpfel, Birnen, Gregarians und Squishes, und die Menschen hier züchten eine Art Ponsho, dessen Fell seidenweich und dessen Fleisch von ausgesuchter Köstlichkeit ist – frisch, knusprig, wohlschmeckend, mit herrlichen Zutaten bereitet.
    Auch gibt es in Delphond gemästetes Vieh, das eine große Ähnlichkeit mit unseren irdischen Rindern hat, und die Sahne, die hier erzeugt wird ...
    Ein solches Mahl verzehrte ich in einem freundlichen Bierhaus während das Licht der Doppelsonne durch das offene Fenster hereinströmte und die Bienen die malvenfarbenen und weißen Loomin-Blumen umschwärmten, die in Töpfen auf dem Fensterbrett standen. Die gutmütige Frau des Schänkenwirts bediente mich und tischte die schönsten Dinge auf; und ich aß heißhungrig, denn es war ein schneller Ritt gewesen. Nach dem Essen kaute ich eine Handvoll Palines und überdachte meine Lage.
    In meinem Lederbeutel klimperten noch drei einsame Kupfer-Obs ... Ich hatte den Rest meines Geldes für dieses letzte Mahl ausgegeben. Die Menschen in Delphond sind fröhlich und lachen gern, und sie lieben ihre Herrin Delia, das schönste und vollkommenste Mädchen von ganz Kregen.
    Doch ich war nicht zufrieden.
    Der Herrscher hatte Delphond tatsächlich besucht und war mit dem Zeremoniell empfangen worden, das ihm zustand. Er war auf dem Wasserwege gekommen, wie es sich geziemte, mit einer langen Kette von Kanalbooten, in Begleitung von tausend Leibwächtern, Bogenschützen aus Loh und zahlreichen Höflingen, Dienstboten und Sklaven. Delia erkennt durchaus an, daß unter gewissen Bedingungen Sklaven wirtschaftlich arbeiten können, aber auch, daß sie in vielen Gebieten der Wirtschaft eher eine Last sind. Jedenfalls ist Delia aus Delphond gegen die Sklaverei. Es hatte Unruhen gegeben, als sie ganz Delphond befreit hatte, sobald die Provinz als Erbe von ihrer Großmutter an sie übergegangen war – so wie es auch Ärger gegeben hatte, als sie die Sklaven der Blauen Berge befreite. Jetzt war das Land bestens in Schuß. Delias Hofstaat trug Ärmel, die lavendelblau und laypomfarben gestreift waren – die Laypom ist eine pfirsichähnliche Frucht, die eine besonders intensiv gelbe Tönung hat –, und ihre Bediensteten traten mit der Gelöstheit freier Männer und Frauen auf.
    Aber all dies vermochte mich nicht zu bezaubern, denn der Herrscher hatte Delia in Delphond nicht angetroffen. Sie war verschwunden, und er war ihr gefolgt. Man sagte mir, sein Ziel liege in den Blauen Bergen.
    Der Herrscher brauchte dabei nur die Hand zu heben, und die Sklaven an den Schleppleinen zogen ihn und seine Karawane weiter. Aber ich mußte sehen, wo ich blieb. Nun, das war für mich nichts Neues, und es war sicher nicht das letztemal. Mit einer guten Mahlzeit im Bauch spornte ich nun meinen getreuen Zorca wieder an und hielt auf die Blauen Berge im Westen zu.
    Die Menschen in Delphond waren von einer seltenen Sanftheit und Fröhlichkeit, und sie würden Delia in Friedenszeiten sicher gute Dienste leisten. Aber ich hatte meine Zweifel, ob ich in dieser Gegend notfalls eine Armee zusammenbekäme, die wirklich kämpfen würde. Aber damit tat ich den Delphondi unrecht, wie Sie noch hören werden. In meiner Niedergeschlagenheit tilgte ich diese Menschen aus meinen düsteren Plänen, wenn auch aus der Erkenntnis heraus, daß ich kein Recht hatte, Krieg und Blutvergießen in dieses freundliche Land zu tragen.
    Delia hatte mir erzählt, daß Delphond, das Erbteil einer ihrer Großmütter, eine winzige Provinz sei. Es dauerte zwei Tage, bis ich von der Hafenstadt Delphond aus die Westgrenze des Landes erreichte. Ich durfte nicht vergessen, daß die Kreger mit der größeren Landmasse ihres Planeten auch andere Größenvorstellungen hatten.
    Auf dem Rücken meines Zorca sagte ich Delphond Remberee, das die Delphondi das gesegnete Delphond nennen, und ritt in Thadelm ein, in die Nachbarprovinz, die von Vad * Selnix

Weitere Kostenlose Bücher