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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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folgten, die viele hundert Meter über reißenden Bergströmen dahinführten, erkannten wir, daß wir nicht nur die Ebenen und Vorberge, sondern auch die Freundlichkeit dieser Menschen hinter uns gelassen hatten. Wir übernachteten in einem kleinen Bergdorf, dessen feindselige Atmosphäre förmlich greifbar war. Wir ritten weiter. Es war eine Gegend, in der Auseinandersetzungen und Fehden oft auf die Spitze getrieben wurden.
    »Wir sind doch alle ein Volk unter einem Herrscher, oder nicht?« klagte Stovang. »Wenn mein Herr in diese Familie einheiraten will, möge Opaz ihm helfen, bei Vox!«
    Ich war ratlos. Die Feindseligkeit der Bewohner der Blauen Berge machte sich unangenehm bemerkbar; wir waren unerwünschte und verabscheute Eindringlinge. Hier in den Bergen herrschte das Klandenken. Waren die Menschen der Blauen Berge wirklich nur Diebe und Halsabschneider, wie Stovang immer wieder betonte?
    Was für ein Gegensatz zu Delphond!
    Während wir uns über die schmalen Felsvorsprünge mühten oder einen Pfad zwischen Himmel und Abgrund zu bewältigen suchten, hörten wir oft lange, widerhallende Rufe.
    »Wir werden beobachtet, Opaz möge sie vernichten!« knurrte Stovang. Wir trieben unsere Zorcas vorsichtig an, die ihre schmalen Hufe mit großer Genauigkeit aufsetzten. Sie schienen die Lage genau richtig einzuschätzen. Zorcas sind sehr intelligent.
    Der mühsame Weg führte immer höher hinauf und durchquerte schließlich eine steile Wand. Links und rechts ragten die Gipfel empor; die unteren Hänge verschwanden in unvorstellbaren Schluchten und gingen tief unter uns in die Vorberge über. Viele Arten von Bäumen wuchsen hier, auch zarte Blumen, und wir sahen Bergponshos, die wie Impiter von Spalt zu Spalt hüpften. Die Gipfel waren in Eis und Schnee gehüllt. Die Schneegrenze war noch ziemlich weit entfernt, und das Wetter war nicht so unangenehm wie in den Bergen des Nordens. Dafür war ich dankbar.
    Als wir die Bergbarriere hinter uns gelassen hatten, die ein riesiges Oval bildete, führte der Weg auf der anderen Seite auf das riesige Zentralplateau der Blauen Berge. Doch so weit wollten wir nicht reiten, wie mir Stovang mitteilte; er schien sich zu freuen, daß unser Ziel nun in greifbare Nähe gerückt war. Hoch-Zorcady ragte an der Stelle auf, wo der Paß seinen höchsten Punkt erreichte. Umschlossen von Bergen, geschützt von Wolken, eingefriedet durch Felsspitzen – so blickte Hoch-Zorcady aus dem Nebel herab.
    Und als wir eben einen Hohlweg passierten, der uns den Blick auf Hoch-Zorcady freigab, griffen uns die Gesellen der Blauen Berge an.
    Sofort herrschte größte Verwirrung. Die Söldner zogen ihre Rapiere, einige schleuderten Wurfspieße, und ihre Zorcas wirbelten um die eigene Achse und prallten gegeneinander. Ich sah, wie Steine durch die Luft flogen und auf Helme krachten oder von schwarz-goldenen Brustpanzern abprallten. Ich sah Männer in buschigen Ponshofellen zwischen den Felsen hervorspringen und mit Knüppeln zuschlagen. Ich sah das hektische Durcheinander des Kampfes – und lag im nächsten Augenblick am Boden. Ein Mann hockte mir lachend auf der Brust und hob einen Felsbrocken.

11
     
     
    Ich griff nach oben, nahm ihm den Felsen ab, und er mußte loslassen, wenn er nicht seine Finger verlieren wollte. Ich umfaßte seine Handgelenke mit der linken Hand und seine Kehle mit der rechten und drückte zu – nur soviel, daß er wußte, wer von uns beiden der Stärkere war.
    »Ich könnte dich umbringen, Dom. Aber ich werde darauf verzichten. Ich gehöre nicht zu Kov Vektors Leuten. Du hättest das an meiner Kleidung erkennen müssen.«
    Er starrte mich entsetzt an, seine Augen waren weit aufgerissen und schimmerten hellblau. Das war interessant; die Vallianer haben fast ausnahmslos hellbraune Augen und braunes Haar.
    Ich lockerte meinen Griff etwas, und er begann zu husten.
    Ein schneller Blick in die Runde bestätigte mir, daß alle Zorcareiter am Boden lagen. Ich sah einen Womox mit einem abgebrochenen Horn. Ein Chulik stand mit dem Rücken an einem Felsen und erwehrte sich verzweifelt der Räuber, die ihn umringten. Ich suchte nach Stovang, sah ihn aber nicht. Im Hohlweg herrschte ein fürchterliches Durcheinander – Calsanys und Preysanys stampften durcheinander. Zorcas waren mit hängenden Zügeln stehengeblieben, und überall lagen Niedergeschlagene.
    »Hör zu, Dom. Ihr habt einen Anführer. Sag mir schnell seinen Namen!«
    »Korf Aighos!«
    Ich erhob mich. Der Name des Mannes leitete

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