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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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war.
    »Aber mit dem Unsinn ist es jetzt vorbei, Kr. Drak. Wir bringen die Hochzeitsgeschenke. Der Herrscher ist in Hoch-Zorcady. Die Prinzessin Majestrix ist ebenfalls dort. Und Kov Vektor.« Der Hikdar schien sich zu freuen, daß seine schwierige und unangenehme Aufgabe endlich zu Ende war. »Wo der Herrscher ist, dort findet dann auch die Hochzeit statt. Bei den Unsichtbaren Zwillingen – ich bin froh, daß die Sache bald ausgestanden ist!«
    Aduimbrev lag in der nördlichen Landesmitte von Vallia, und Stovang wäre am liebsten sofort nach Hause zurückgekehrt. Der Vomansoir-Kanal hatte Vektors Kovnat nicht berührt, und ich vermutete, daß wir es mit dem Eis-Flugboot überquert hatten. Jetzt schloß ich mich der Karawane an. O ja, ich wußte die Ironie zu schätzen, die darin lag, daß ich mit den Hochzeitsgeschenken meines Rivalen anreiste – doch dieser Rivale hatte sämtliche Trümpfe in der Hand!
    Nur wenige Kanäle führen durch die Blauen Berge; einer davon ist der Quanscott-Kanal, der durch den längsten vallianischen Tunnel verläuft. Er endet in Quanscott an der Westküste Vallias, im wichtigsten Hafen der Gegend. Doch der Herrscher ritt bestimmt auf dem Rücken eines Zorca in Hoch-Zorcady ein, wenn er nicht lieber wie die alten Frauen, Mönche oder Kinder einen Preysany benutzte.
    Hier im Hügelland, in den Vorgebirgen der Blauen Berge, mußte es Tausende, vielleicht sogar Millionen von Zorcas geben. Wir befanden uns in einem Zorcaland. Die gewaltige Zitadelle und die Stadt, die auf den Granitfelsen rings um das Bauwerk gewachsen war, hießen denn auch Hoch-Zorcady. An den meisten Tagen sind die höchsten Türme von Wolken verhüllt. Von den Wehrmauern kann man bei klarem Wetter so weit schauen, daß man die ganze Welt unter sich zu sehen glaubt.
    Doch wir hatten noch ein gutes Stück zurückzulegen, ehe wir den unzugänglichen Ort erreichten – jene zerklüftete Bergspitze, die in unmittelbarer Nähe donnernder Wasserfälle aufragt. In dieser Nacht lagerten wir in einem Seitental an einem Fluß, und ich vermochte meinen Hunger mit heißem Voskfleisch und Taylynesuppe zu stillen. Ich bemerkte, daß die Wachen verdoppelt worden waren. Stovang war nervös. Offenbar hatte er seine Hochzeitsgeschenke in ganz Vallia herumgeschleppt, ohne Delia zu erreichen, die vor den Heiratsplänen ihres Vaters floh – doch ich wußte, daß er sich nicht nur wegen der Geschenke Sorgen machte. Die Blauen Berge waren anscheinend berüchtigt. Nach Hikdar Stovangs Worten gab es Banditen und Räuber und Mörder in jeder Höhle und Felsspalte.
    Als zusätzlicher Kämpfer in seiner Truppe war ich ihm willkommen. Fünfzig Zorcareiter, diese Wachmannschaft war Kov Vektor nicht zu groß vorgekommen. In seinen Diensten standen auch Halblinge – Rapas, Fristles und einige Chuliks. Obwohl sie einigermaßen diszipliniert zu sein schienen, schlief ich mit der Hand auf dem Rapiergriff, und meine langjährige Erfahrung befähigte mich, jederzeit bereit zu sein, aufzuspringen und mich zu verteidigen. Die Fähigkeit, nur ganz leicht zu schlafen und sofort auf jedes bedrohliche Geräusch zu reagieren, hat mir schon oft genützt.
    Zu den Zorcareitern gehörten auch zwei Womoxes. Obwohl sie sich so gefaßt und diszipliniert gaben wie ihre Begleiter, spürte ich, daß sie innerlich besonders erregt waren. Ich hatte gegen Viridias Womoxes gekämpft, die mir große Schwierigkeiten gemacht hatten; mit den kurzen, kräftigen Hörnern auf ihrer Stirn können sie überraschend schnell zustoßen. In dieser Nacht verzichteten sie auf Schlaf und bewachten das Lager mit gezogenen Waffen.
    Als wir am nächsten Tag weiter nach Nordwesten ritten, gab mir Hikdar Stovang ohne es zu wissen hierzu eine Information. Er betrachtete mich als neuen Reisegefährten, der ihm etwas die Langeweile vertreiben konnte. Wie er mir berichtete, lag die Insel der Womoxes westlich von Vallia, etwa auf dem gleichen Breitengrad wie der Hafen Quanscott. Ehe Vallia die Vorherrschaft errang und alle Völker zu einem großen Reich vereinigten, hatte zwischen den Womoxes und den Bewohnern der Blauen Berge bittere Feindschaft geherrscht. Jetzt gehörten alle einer Nation an und dienten demselben Herrscher, doch die alte Antipathie bestand noch immer.
    Vektors Männer lebten gut, und sie neideten mir meinen Essensanteil nicht. In einigen Städten wurden wir freundlich willkommen geheißen, doch als wir dann immer tiefer in die Blauen Berge vordrangen und schmalen Saumpfaden

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