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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einzige Lösung.«
    Korf Aighos war offensichtlich Pragmatiker. Wir zogen uns in eine Felsspalte zurück, und er musterte mich so eingehend, daß ich mich schon auf eine List oder Finte gefaßt machte. Statt dessen sagte er: »Du hast dich Drak ti Valkanium genannt. Ich habe dir den Ehrentitel Tyr gegeben, weil er dir zweifellos zusteht. Aber ich glaube, du würdest auch auf einen anderen Namen hören.«
    Ich sah ihn an. Wieder mußte der teuflische Ausdruck meine Züge entstellen, denn er schluckte und sprach hastig weiter.
    »Pur Dray, Dray Prescot, Lord von Strombor, Zorcander des Klans von Felschraung – ich weiß, daß ich mich nicht irre!«
    »Ja«, sagte ich verdattert.
    »Die Prinzessin hat gesagt, daß du kommen würdest. Schon lange wartet sie. Mit immer neuen Listen hat sie alle hingehalten – ihren Vater, den Herrscher, Opaz möge ihn schützen, und den parfümierten Idioten Vektor – und es gibt mehr. Sei dreifach willkommen, mein Lord von Strombor, in den Blauen Bergen!«
    »Also, da soll doch ...!« rief ich.
    Korf Aighos redete lebhaft weiter. »Die Prinzessin verwendet ihren Namen Lady von Strombor zur Täuschung. Sie vertraut mir!« Die letzten Worte klangen sehr stolz, und das konnte ich ihm nicht verübeln. »Es ist ihre Idee gewesen. Ohne Hochzeitsgeschenke kann keine Hochzeit stattfinden. Unsere mutige Prinzessin hat nämlich in Erfahrung gebracht, daß der echte Schatz mit dieser Karawane auf dem wenig benutzten Weg zur Burg gebracht wird, während die große Parade der Diener und Sklaven und Wächter auf dem Quanscott-Kanal nur einen falschen Schatz bei sich hat.«
    »Klingt ganz nach Delia.«
    »Jeder Mann in den Blauen Bergen würde sein Leben für sie geben! Die Gesellen der Blauen Berge sind ihre loyalsten Untergebenen!«
    Dieser Worte mußte ich mich würdig erweisen. Aus Aighos Bemerkungen war zu schließen, daß er meine Ehe mit Delia billigte, wenn er ihr dabei half, die Hochzeit mit Vektor zu verhindern. Ich mußte jetzt Energie und Begeisterung zeigen.
    »Ich möchte dir, Korf Aighos, für deine Liebe und Loyalität danken. Ich bin auch der Meinung, daß wir Vektors Wächter nicht töten sollten. Aber, mein Freund, ich finde nicht, daß die Beute in den Fluß gehört – sorgfältig verteilt, könnte sie den Menschen in den Blauen Bergen viel nützen.«
    »Beute!«
    War ich zu weit gegangen? War er womöglich ein ehrlicher Mann, der sich auf keinen Fall bereichern wollte!
    Hastig fuhr ich fort:
    »Aber da wir ja alle ehrliche Menschen sind, können wir den Schatz auch an Vektor zurückgeben, sobald die Prinzessin Majestrix und ich verheiratet sind.«
    »Darauf ein kräftiges Amen, mein Lord!« Dann kniff er die blauen Augen zusammen und sagte lachend: »Und wegen des Schatzes möchte ich mich umhören. Wir sind ja ziemliche Gauner in den Blauen Bergen!«
    Und damit hatte er wahrhaftig recht.
    Aighos kümmerte sich nun darum, daß die Wächter Vektors an den Händen gefesselt wurden. Man wollte sie den Rest des Wegs nach Hoch-Zorcady zu Fuß gehenlassen. Die beladenen Calsanys wurden auf Seitenwegen davongeführt. Ich blickte auf und sah eine Reihe Flugboote über einem Berg auftauchen. Sie flogen in präziser Formation. Offenbar sahen sie uns zwischen den Felsen nicht. Ich ahnte, warum der Schatz nicht durch die Luft zum Schloß gebracht worden war; niemand vertraute einem Flugboot solche Werte an.
    Hikdar Stovang stolperte blutüberströmt herbei; seine schwarz-goldene Tunika mit dem Schmetterlingszeichen seines Herrn war zerrissen und blutbefleckt.
    »Verräter!« brüllte er, als er mich neben Aighos stehen sah. »Ich habe dir vertraut, du opaz-vergessener Cramph! Drak ti Valkanium! Das werde ich dir nicht vergessen!«
    Ob-Auge schwang seinen Knüppel und schaute Aighos fragend von der Seite an, doch der Korf der Berge lachte nur und sagte: »Laß das Großmaul ziehen!«
    Seine Männer respektierten ihren Anführer, das war klar, und sogar der dickschädelige Ob-Auge widersetzte sich seinen Befehlen nicht. Auch mich erkannten sie an, da ich offensichtlich ein Freund von Aighos geworden war. Der Korf hielt es zunächst für das beste, meine wahre Identität zu verschweigen. Mit einer Mischung aus Belustigung und Zuneigung zu diesem Manne erkannte ich, daß ihm das Geheimnis großen Spaß machte, dieses Wissen, das er mit einer Prinzessin und einem Lord teilte.
    Aighos suchte sich den besten Zorca aus, das Tier, das Hikdar Stovang geritten hatte. Ich stieg auf den Rücken meines

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