Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
von dieser Frage abgelenkt. Diese Frau suchte nun offenbar Verbündete gegen die Racters.
    »Valka ist eine reiche Insel. Reicher als Rahartdrin, möchte ich sagen.«
    Sie beherrschte sich nur mühsam und biß sich auf die Lippen. »Seit mein Mann gestorben ist, haben sich die Dinge übel entwickelt.«
    »Du brauchst einen Mann, Katrin.«
    Das hätte ich natürlich nicht sagen dürfen.
    Und es stimmte natürlich nicht unbedingt. Ich bin durchaus nicht der Meinung, daß die Männer den Frauen in der Verwaltung von Provinzen auf jeden Fall überlegen sind; zum Beispiel wußte ich, daß Delia mit Delphond mühelos fertig wurde. Aber Katrin mißverstand meine Einstellung und legte eine Bedeutung in meine Worte, für die mein häßliches Gesicht und mein schlechtes Betragen die Grundlage gelegt hatten.
    Sie trank von dem Wein. Dann öffnete sie ihre Silberrobe, ließ sie zu Boden fallen, kam auf mich zu und legte mir die Arme um den Hals. »Drak, Drak – du könntest Kov werden!«, als wäre die Sache damit schon entschieden.
    Sanft löste ich ihre Arme von mir. Ihr juwelenbesetztes Haar war herabgefallen, und ein Vermögen an Edelsteinen rollte über den kostbaren walfargschen Teppich.
    »Ich bin ein Mann, Katrin, nicht Strom oder Kov oder Prinz – diese Titel haben keine Bedeutung für mich.« Allerdings verschwieg ich ihr, daß ich großen Wert auf den Titel Krozair von Zy legte. »Du mußt dir einen Mann suchen, der deinen Wünschen mehr entgegenkommt.«
    Da ließ sie einen Augenblick lang von mir ab und trank Wein, und die vermischten Lichtstrahlen Zims und Genodras' huschten über ihren nackten Körper. Sie würde den Kampf gleich fortsetzen; nicht umsonst hatte sie die Tür verschlossen. Doch ich lernte immer mehr dazu. Wenn ich sie heiratete, würde ich Kov sein. Ich war auf völlig legalem Wege Strom geworden – ich hatte mir die Stellung erobert. Wie sehr diese Würdenträger konspirierten und feilschten und nach Macht strebten! Und wie sehr sie sich vor den Räubern in acht nehmen mußten, die sich stets an ihre Fersen hefteten! In Vallia war ein Mann das, was er aus sich machen, was er festhalten konnte.
    Natürlich neigte man wie bei allen derartigen Systemen dazu, Reserven aufzubauen, sobald man erst einmal im Sattel saß und die Peitsche schwingen konnte. Dann wollte man die Macht natürlich nicht mehr verlieren.
    »Nein«, sagte ich. »Nein, Katrin, ich bin gern dein Freund, wenn du das möchtest. Ich will mich gern mit Peitsche und Kontobuch in Rahart umsehen. Aber mehr kann ich dir nicht bedeuten.«
    »Einen Mann wie dich habe ich noch nicht kennengelernt! Das wußte ich nach wenigen Burs! Als du so gemein und barsch zu mir warst, wußte ich, daß du der Gesuchte bist! Ich kam mir völlig willenlos vor.«
    Ich hätte lachen können, doch ich tat es nicht. Arme Frau! Sie meinte es todernst.
    »Ich will dir einen Vorschlag machen, Katrin. Ich bin dein guter Freund. Ich reite nach Rahartdrin und sehe nach dem Rechten. Und du wischst dir dein Gesicht ab, legst dein Kleid wieder an und bringst deine Haare in Ordnung – und dann hilfst du mir beim Herrscher.«
    Wenn sie sich dem widersetzte und ihre eiskalte Herablassung herauskehrte – mir war es recht. Ich wollte nur wissen, wo wir standen. Aber sie war bereit, meine herablassende Abweisung zu schlucken, und sie tat, was ich ihr sagte, und verwandelte sich von einer leidenschaftlich erregten Frau wieder in eine befehlsgewohnte, kalte Kovneva zurück.
    Kurz darauf wurden wir durch die Sprechröhre informiert, daß wir die Grenze Vindelkas überquert hätten und uns nun Delka Ob näherten. Delka Ob war die Hauptstadt Vindelkas, der Provinz, die von Tharu und nun von Vomanus beherrscht wurde. Bei Delka Dwa an der Nordwestgrenze der Provinz begannen die kargen Landstriche, Gebiete, die ich als Sklave des Herrschers durchwandert hatte.
    Dort gab es nur wenige Seen, der Boden war wenig fruchtbar, und der Wind hatte in der Landschaft bizarre Formen entstehen lassen. Nur Leemjäger und Gold- und Edelsteinsucher fanden ein befriedigendes Auskommen in dem Ödland, im Süden begrenzt vom Fluß der Schimmernden Speere. Man nannte die Öde die Ockerwüste. Dahinter lag das Kovnat Falinur.
    Katrin und ich gingen an Deck, als das Flugboot zur Landung ansetzte. Im Westen lagen ungewöhnlich gefärbte Wolkenbänke, von Sonnenstrahlen durchbrochen, die phantastische Farbeffekte hervorriefen.
    »Wir sind gerade noch rechtzeitig gelandet, Lady Kovneva«, sagte der

Weitere Kostenlose Bücher