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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aber noch im Schatten lag.
    »Du weißt, wo wir sind, Lilah?«
    »Ja! Der Weiße Felsen ist in ganz Havilfar bekannt. Er steht an der Nordküste von Gilmoy, und ich habe ihn oft überflogen. Ich hatte keine Vorstellung, daß Faol so dicht am Festland liegt.« Sie erschauderte.
    »Dann müssen wir ein Boot finden.«
    Die Herren der Sterne hatten mir in letzter Zeit verboten, das Meer zu befahren; ich konnte nur hoffen, daß dieser Bann gebrochen war. Denn sie hatten mich nun beauftragt, Prinzessin Lilah zu retten, und dazu mußte ich ein Boot besteigen. Wir gingen am Strand entlang; aber ich fand keine Boote.
    Aus dem Schornstein eines Hauses, das sich vor einer Kette ginsterbedeckter Hügel erhob, stieg ein Rauchfaden auf. In einem Gehege rechts davon flatterten zwei Dutzend Flugwesen mit den Flügeln und kreischten laut, als wir näher kamen. Sie saßen auf Lenkholzstangen, in die sich ihre Klauen tief eindrückten, und waren mit Eisenketten festgemacht. Sie schienen nicht so groß zu sein wie Impiter, die großen pechschwarzen Flugtiere der Stratemsk, aber doch größer als Corths. Ihr Gefieder war unterschiedlich gefärbt – meistens jedoch beige und lindgrün, und ihre Köpfe waren nach der Art von Pteranodons mit großen Windflossen versehen. Es schien sich um ziemlich bösartige Tiere zu handeln. Lilah eilte auf das Gehege zu.
    »Fluttrells!« rief sie. »Wir haben Glück, Dray! Die Windraser werden uns schnell über die Meerenge nach Gilmoy bringen – und von dort nach Hyrklana!«
    Ehe ich etwas erwidern konnte, sprang die Tür des Hauses auf, und ein Haufen Männer drängte waffenschwingend heraus. Sie hielten keinen Augenblick inne, sondern stürmten mit einer Entschlossenheit auf mich zu, die mir nur zu gut bekannt war. Das Gehege war ganz in der Nähe, so daß es nur eine Lösung gab. Ich packte Lilah und warf sie förmlich über den Sturmholzzaun. Dann wählte ich den nächstbesten Fluttrell aus und versetzte ihm einen energischen Schlag mit der flachen Hand in das schnauznasige Gesicht, um erst gar keinen Zweifel aufkommen zu lassen, wer hier der Herr war. Ich hatte keine Scheu vor den wilden Kreaturen, denn der Tod war uns sehr nahe. Im nächsten Augenblick schob ich Lilah auf den Rücken des Vogels.
    »Kannst du ohne Steigbügel, Clerketer und Zügel fliegen?«
    »Mit Sattelvögeln bin ich aufgewachsen!«
    Die Berührung mit dem Flugtier hatte Lilah völlig verändert – oder sie ahnte, wie nahe ihre Heimat war. Sie sah mich triumphierend an.
    »Steig auf, Dray! Wir müssen fort!«
    »O nein, Prinzessin.« Mit schnellen Handbewegungen löste ich die Kette, die den Fluttrell hielt. »Du fliegst sofort nach Hause. Wenn ich mit dir starte, folgen uns die Männer, und dann gibt es kein Entkommen. Du mußt losfliegen – ich halte sie auf, bis du in Sicherheit bist.«
    »Aber Dray! Sie werden dich töten!«
    »Ich glaube es nicht, Lilah.«
    Ich versetzte dem Fluttrell einen Hieb, und mit übellaunigem Kreischen breitete das Wesen die Flügel aus und erhob sich in die Luft. Lilah mußte sich am Hals des Vogels festhalten und den Kopf einziehen, um nicht von der großen Windflosse am Hals getroffen zu werden. Sie blickte auf mich herab. Ich ergriff ein Stück Holz aus dem Gehege und erwartete den Angriff der Männer aus dem Haus.
    »Du wirst sterben, Dray Prescot!« rief sie.
    »Du bist in Sicherheit, Lilah! Flieg los!«
    Sie trieb das Flugwesen mit den Fersen an. »Ich werde dich nicht vergessen!« Ihre Stimme verklang, als sie in den hellen Morgenhimmel aufstieg: »Remberee, Dray Prescot!«
    Ich erinnere mich deutlich und erkenne und begreife meine damaligen Gefühle – ich muß zugeben, daß ich den Kampf förmlich willkommen hieß. Ich war lange genug geflohen und hatte mich dem Willen anderer lange genug unterworfen. Der unvermutete Angriff dieser Männer mochte berechtigt sein, weil wir dabei waren, ihnen ihre Tiere zu stehlen, aber sie sollten den Tag bereuen, an dem sie sich mit mir einließen.
    Zweifellos hielten die Herren der Sterne das für völlig überflüssig, denn als ich grimmig den Stock hob, um den Burschen ein bißchen Schwertfechterei vorzumachen, spürte ich plötzlich eine seltsame Leichtigkeit. Das verhaßte Leuchten umgab mich – und wieder einmal ging ich hilflos in der blaustrahlenden Leere unter.

8
     
     
    Der typische Gestank von Sklavengehegen drang mir beißend in die Nase.
    »Ich kann dich in die Freiheit führen, Golan. Aber du mußt laufen ...«, sagte eine

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