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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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seine Arbeit zu unterbrechen, warf Zhou einen fragenden Blick zu Martinez und riss die Augen weit auf, als er den Pistolengurt bemerkte. Martinez nickte knapp und ging zur Brücke hinüber.
    »Ich habe das Kommando«, verkündete er.
    »Der Wachoffizier hat das Kommando«, bestätigte Kadett Vonderheydte, der seinen Platz direkt hinter dem Kapitänssitz vor dem Kommunikationspult eingenommen hatte. Aus der Tasse Kaffee, die er sich griffbereit hingestellt hatte, wehte ein verlockender Duft in den Raum.
    Auch Vonderheydte riss die Augen auf, als er den Pistolengurt sah. »Äh, Schiffssysteme laufen normal«, sagte er. »Und … richtig, beim Geschirrspüler in der Mannschaftskombüse ist eine Sicherung durchgeschlagen. Es sieht schon jemand nach.«
    »Danke, Vonderheydte.« Er kehrte dem Kadetten den Rücken und ließ sich auf dem Platz des Kapitäns nieder. Die Polster seufzten unter seinem Gewicht, und er rückte die Pistole ein wenig zurecht, bis er es bequemer hatte. Dann griff er nach oben und zog die Displays des Kapitäns herunter, bis sie vor ihm einrasteten.

    Ein Display schaltete er auf die Überwachungskamera. Immer noch strömten Mannschaften an der Luftschleuse vorbei zum Ringbahnhof. Dort war nichts Ungewöhnliches zu sehen, doch damit war in den nächsten Stunden ohnehin nicht zu rechnen. Erst einmal hatten die Besatzungen zur Oberfläche des Planeten hinunterfahren müssen.
    In ein paar Stunden würden alle nur noch den Sport im Kopf haben.
    Er machte es sich auf seinem Platz bequem. »Wir führen gleich eine Übung durch und lassen die Maschinen an«, sagte er. Auf seine Worte folgte ein tiefes, erstauntes Schweigen.

    Sorensen auf Villa, Villa auf Yamana, zurück auf Sorensen und weiter zu Digby - und Tor. Vonderheydte stieß einen triumphierenden Ruf aus, als der Ball am Torwart der Beijing vorbei ins Netz flog.
    Stabsfeldwebel Mabumba stieß begeistert die Faust in die Luft. Er saß an der Maschinenkontrolle und hatte in seiner Freude über das zweite Tor der Coronas ganz vergessen, Martinez wegen der Übung zu hassen. Er musste jetzt auf der Brücke herumhocken, statt im Casino der Unteroffiziere gemütlich und mit einem Glas Bier in der Hand das Spiel zu verfolgen.
    Maheshwari war unterdessen im Maschinenraum und stoppte den Countdown bei fünf Minuten. Martinez wusste, dass er sich nicht gerade die Zuneigung der gesamten Mannschaft im Maschinenraum erworben
hatte, weil er sie während des Sportfests wegen einer Übung auf ihren Stationen festhielt.
    Auch die stummen Gesichter der Wachtposten verrieten, dass ihrer Ansicht nach mehr als nur ein Irrer an Bord war.
    Als Nächstes versuchte Martinez herauszufinden, ob es möglich war, Alarmmeldungen an andere Flottenteile und vielleicht sogar bis Zanshaa zu übermitteln. Er überprüfte die Lage beim Erkundungsdienst, der die Wurmlochstationen bemannte. Mit pulsierenden Laserstrahlen schickten die Kommunikationsoffiziere Meldungen zwischen den Systemen hin und her und hielten auf diese Weise das ganze Reich zusammen. Wie er feststellen musste, gab es keine Möglichkeit, eine Botschaft aus dem Magaria-System herauszuschicken. Im Laufe der letzten Monate waren, scheinbar routinemäßig, die Besatzungen sämtlicher Stationen ausgetauscht worden - gegen Naxiden.
    Es gab noch eine weitere Möglichkeit. Im System befanden sich derzeit einige zivile Schiffe, die bald aufbrechen würden. Er konnte ihnen Botschaften schicken und hoffen, dass wenigstens ein paar Informationen aus dem System hinausgelangten. Die Überprüfung der Navigationspläne ergab, dass es sechzehn zivile Einheiten waren. Er überprüfte die Registrierungen und musste drei gerade eingetroffene große Frachtschiffe von der Liste streichen, denn sie gehörten Premiere Axiom, einer auf Naxas angesiedelten Transportfirma. An die anderen konnte er sich möglicherweise im Notfall wenden.

    So weit war es aber noch nicht. Außerdem standen ihm die ortsfesten Kommunikationsanlagen zur Verfügung, mit denen er die anderen angedockten Schiffe der Flotte über Draht erreichen konnte. Vielleicht gelang es ihm, noch ein paar weitere zu retten.
    Eines von Martinez’ Displays zeigte in raschem Wechsel die Bilder verschiedener Überwachungskameras, vor allem im naxidischen Teil der Ringstation. Der Flottenstützpunkt war nahezu verlassen. Alle, sogar die zivilen Arbeiter, hatten Karten für das Sportfest und einen freien Tag bekommen. Die einzigen Lebewesen weit und breit waren die beiden Wachtposten,

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