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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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die vor jeder Schleuse standen.
    Auf einem dritten Display verfolgte er das Spiel zwischen den Coronas und den Beijings. Tarafahs Offensivtaktik hatte bisher zu zwei Torerfolgen geführt, während die Gegner erfolglos geblieben waren. Martinez musste die strategischen Fähigkeiten seines Kapitäns bewundern. Auf dem Spielfeld war er sicherlich ein großes Vorbild und ein ausgezeichneter Taktiker.
    Auf einem vierten kleineren Bildschirm waren die anderen, gleichzeitig ablaufenden Wettkämpfe zu sehen. Sein Freund Aragon von der Declaration hatte in der zweiten Runde seinen Wushu-Kampf mit einem Hebelgriff siegreich beendet, doch Aidepones Mannschaft von der Utgu schlug sich beim Fatugui nicht besonders gut. Bei diesem Spiel ging es darum, einen großen eiförmigen Ball mit Geräten, die an übergroße Kaffeelöffel erinnerten, auf dem Feld hin und her zu schleudern.
Zwei Spieler aus Aidepones Mannschaft waren für tot erklärt worden, was im Fatugui jedoch nur ein vorübergehender Zustand war, so dass die Daimong im gegnerischen Team in der Überzahl waren und mehrere Punkte erzielen konnten. Zudem stolperten Aidepones Leute ständig über die eigenen »Toten«.
    Das Team der Flottenkommandantin Fanaghee, Kulukrafs und der anderen höheren Offiziere wurde vom Thron gestoßen, als die beiden besten naxidischen Mannschaften beim Lighumane gegeneinander antraten. In dieser Sportart waren Position und Bewegung gleichermaßen von Bedeutung. Dem unbefangenen Beobachter kam es vor wie eine Mischung aus Schach und Rugby. In einem Augenblick schleppten die Spieler große weiße oder schwarze Tafeln umher und führten auf dem grünen Feld ungeheuer komplizierte Manöver durch, im nächsten ging alles in einem Tumult und wilden Gewaltausbrüchen unter. Die Kamera erfasste immer wieder Fanaghee, wie um allen zu beweisen, dass sie tatsächlich das Sportereignis verfolgte, statt - beispielsweise - an Bord der Majestät eine Meuterei auszuhecken.
    All diese Displays empfand Martinez jedoch eher als störend und ablenkend. Viel wichtiger war ihm das fünfte Display in der Mitte, das einige Kursberechnungen anzeigte. Er hatte versucht, einen guten Fluchtweg für die Corona zu entwickeln, sobald sie das Dock verlassen hatte. Es sah nicht sehr einladend aus. Das direkt nach Zanshaa führende Wurmloch blockierte der Kreuzer
Judge Kybiq , der drei Tage zuvor auf dem Weg nach Zanshaa von der Station abgelegt hatte.
    Abgesehen von Zanshaa gab es auch in Felarus größere Flottenverbände. Dort war die Dritte Flotte beheimatet, doch klugerweise hatte Fanaghee diesen Fluchtweg mit dem schweren Kreuzer Bombardierung von Turmag versperrt, der sich nach einer Überholung auf einer Probefahrt befand. Martinez nahm an, dass die Wartungsarbeiten genau abgestimmt gewesen waren, um Fanaghee einen Vorwand zu geben, den Kreuzer im richtigen Moment auf die Reise zu schicken.
    Die Corona musste also, um nach Zanshaa zu fliegen, einen langen Umweg in Kauf nehmen. Erst durch das Wurmloch Magaria Vier, dann durch drei weitere, die in unbewohnten oder dünn besiedelten Systemen lagen. Das würde die Fahrt um zwanzig bis dreißig Tage verlängern, je nachdem, wie stark Martinez zu beschleunigen wagte.
    Außerdem musste er mit der Möglichkeit rechnen, dass den Rebellen bis dahin die Hauptstadt in die Hände fallen würde. In diesem Fall konnte er nur noch alles auf Zanshaas Ringstation abfeuern, was er hatte, um möglichst viele feindliche Schiffe zu zerstören, bevor es um ihn geschehen war. Danach würde er als größter Narr aller Zeiten in die Geschichte eingehen.
    Seine Kursplanung wurde außerdem dadurch erschwert, dass er nach der Grundausbildung, die zudem schon lange her war, kaum echte Erfahrungen als Navigator gesammelt hatte. Martinez überprüfte alles zweifach
und dreifach und nutzte ausgiebig die Unterstützung des Computers. Als ihm bewusst wurde, dass er seine Berechnungen bereits eine ganze Weile angestarrt hatte, ohne auch nur einen bewussten Gedanken zu fassen, streckte er die Hand aus, um in der Offizierskombüse eine Kanne Kaffee zu bestellen. Dabei bemerkte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Das zweite Display zeigte automatisch wechselnde Bilder verschiedener Überwachungskameras im naxidischen Teil des Rings, und auf einmal gerieten dort die Dinge in Bewegung.
    Sehr heftig sogar, wie jetzt sämtliche Kameras zeigten.
    Die Naxiden strömten aus ihren Schiffen. In langen Kolonnen rannten

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