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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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sie, immer vier nebeneinander, aus den Luftschleusen.
    Martinez richtete sich erschrocken auf und konnte gerade noch den Warnruf unterdrücken, der ihm schon auf der Zunge gelegen hatte.
    Es passiert tatsächlich, dachte er.
    »Verdammt, verdammt!«, fluchte Mabumba. Martinez brauchte einen Augenblick, um zu erkennen, dass der Mann über ein Gegentor der Beijings jammerte.
    Er wollte auf den Alarmknopf drücken, doch sein aufgeregter Daumen verfehlte das Ziel und rutschte über die glatte Metallkonsole. Dann presste er die ganze Hand auf den Schalter und legte ihn um. Zornige, drängende Glocken ertönten jetzt im ganzen Schiff.
Mabumba wäre vor Schreck fast vom Stuhl gefallen. Mit wilden, ungläubigen Augen starrte er Martinez an.
    Dieser griff nach dem Headset, in das neben Kopfhörer und Mikrofon auch Projektoren für die virtuelle Darstellung eingebaut waren, setzte es sich auf und ließ das Kinnband einrasten. Es dauerte noch einen Augenblick, bis er seine Nervosität unter Kontrolle hatte und ins Mikrofon sprechen konnte.
    »Kommunikation«, wies er den Computer an. »Allgemeine Durchsage für das ganze Schiff.«
    Er wartete eine halbe Sekunde, ehe er weitersprach.
    »Kampfbereitschaft«, begann er. »Hier spricht der wachhabende Offizier. Alle auf ihre Posten.«
    Er dachte noch daran, die Worte Dies ist keine Übung hinzuzufügen, entschied sich aber dagegen. Es war nicht der richtige Augenblick, die Gutgläubigkeit der Besatzung über Gebühr zu beanspruchen.
    Er wiederholte den Befehl noch zweimal und schaltete den plärrenden Alarm ab, der ihn nur noch nervöser machte.
    »Ende der Durchsage«, sagte er, und dann: »Kommunikation. Besatzungsmitglied Alikhan rufen.«
    Auf dem winzigen Display erschien das Gesicht seines Dieners. »Mein Lord.«
    »Ich brauche Sie an der Schleuse. Möglicherweise haben wir gleich eine Buena-Vista-Situation.«
    »Sehr wohl, mein Lord.«
    »Ende der Durchsage.«

    Anschließend stellte Martinez seine Displays neu ein, um noch mehr Überwachungskameras zu überprüfen und zu beobachten, was die Naxiden im Schilde führten. Inzwischen waren Hunderte auf der Ringstraße unterwegs und näherten sich den elektrischen Zügen, mit denen Personal und Ausrüstung zwischen den verschiedenen Flottenteilen auf der Ringstation befördert wurden.
    Der erste Zug setzte sich gerade in Bewegung, als sich die Tür der Brücke öffnete und der Navigator zur Ausbildung Diem mit dem Piloten Zweiter Klasse Eruken hereinkam. Sie blickten Martinez mit Mienen an, die zwischen Empörung und Sorge um dessen geistige Gesundheit schwankten.
    »Darf ich fragen, was los ist, mein Lord?«, wollte Eruken wissen.
    »Noch nicht, Pilot. Nehmen Sie Ihren Platz ein.«
    Martinez spielte mit dem Gedanken, die anderen Schiffe zu alarmieren. Das würde natürlich auch die Naxiden warnen, doch inzwischen war es für sie zu spät, um die Pläne zu ändern.
    »Kommunikation«, wies Martinez Vonderheydte an, »schalten Sie mich auf den Rundrufkanal.«
    »Jawohl, mein Lord.«
    Es gab eine kurze Pause, dann erfüllten das Kreischen einer riesigen Menge und die aufgeregten Rufe der Kommentatoren die Brücke. Martinez nahm an, dass der Torwart Koslowski gerade eine brillante Parade hingelegt hatte.

    Die schlaksige Kadettin Kelly, die in diesem Moment ihren Platz an der Waffenkontrolle einnahm, stimmte in den Jubel ein.
    »Nicht das Spiel, Vonderheydte«, rief Martinez. »Schalten Sie mich auf den …«
    »Entschuldigung, mein Lord.« Vonderheydte musste brüllen, um das Getöse zu übertönen. »Irgendjemand sendet das Spiel über den Rundrufkanal.«
    »Dann nehmen Sie den Notkanal.«
    Es knackte einige Male, als er den Kanal wechselte, dann dröhnte wieder das Spiel aus den Lautsprechern.
    »Tut mir leid, mein Lord. Auf dem Notkanal ist es genau das Gleiche.«
    Martinez ballte die Hände zu Fäusten. »Suchen Sie irgendeinen freien Kanal.«
    Er wusste jetzt schon, dass Vonderheydte auf sämtlichen Kanälen die Übertragung vorfinden würde. Vielleicht hätte er laut rufen und mit seiner Warnung die Zuschauer und Kommentatoren übertönen können, aber wer wusste schon, ob ihm überhaupt jemand zuhören würde?
    »Dann gehen wir über Draht«, befahl er. Die Kabelverbindungen zur Ringstation waren noch nicht unterbrochen.
    Hinter sich hörte er, wie Vonderheydte auf seinem Pult einige Eingaben machte. »Kabelverbindungen sind gestört, mein Lord.«
    »Was hat das bloß zu bedeuten?«, murmelte Mabumba gerade laut genug, dass

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