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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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»Die Ferogash ist gestartet!«
    Es war ein Kreuzer, ungefähr doppelt so groß wie die Corona . »Haben Sie schon den Kurs erfasst?«, fragte Martinez.
    »Ihre Maschinen haben noch nicht gezündet, mein Lord. Sie hat sich gerade erst von der Ringstation gelöst.«
    »Sagen Sie mir Bescheid, falls sie Fahrt aufnimmt.«
    »Jawohl, mein Lord.«

    Die Naxiden hatten irgendetwas mit der Ferogash vor, und Martinez war sicher, dass es mit der Corona zu tun hatte.
    Er überlegte kurz, dann rief er den Sekretär des Kapitäns. »Saavedra«, sagte er. »Sie kennen unsere Situation.«
    Saavedra beäugte ihn misstrauisch, die Lippen unter dem breiten Schnurrbart zu einem Strich zusammengepresst. »Ich kenne Ihre Erklärung der Situation, Leutnant.«
    Martinez entwickelte eine akute Abneigung gegen Unteroffiziere, die derartige rhetorische Unterscheidungen für nötig hielten.
    »Begreifen Sie, dass die Corona in Gefahr ist und beschossen werden könnte?«
    Saavedra nickte knapp. »Ich verstehe, mein Lord.«
    »Um die Verteidigungswaffen zu aktivieren, benötige ich den Schlüssel des Kapitäns. Wissen Sie, wo er ihn aufbewahrt?«
    Saavedras Blick wurde hart, und er reckte das Kinn. »Das weiß ich nicht, mein Lord.«
    »Sind Sie sicher? Möglicherweise steht das Leben aller Menschen an Bord dieses Schiffs auf dem Spiel.«
    »Ich weiß nicht, wo der Schlüssel ist, mein Lord.«
    »Haben Sie ihn nie gesehen? Haben Sie nie gesehen, wie der Kapitän ihn abgenommen, aus einer Schublade geholt oder in den Safe gelegt hat?«
    »Bei den wenigen Gelegenheiten, wenn ich den Schlüssel tatsächlich bemerkte, trug ihn der Kapitän stets um den Hals.«

    Martinez fand, dass er Unteroffiziere, die sich förmlich und unnahbar gaben, erst recht nicht leiden konnte. Er spielte mit dem Gedanken, Saavedra in der Kabine aufzusuchen, in der er sich gerade verkrochen hatte, und ihm ein Loch ins Knie zu schießen, um seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Das war aber nur eine Fantasie. Er konnte es nicht wagen, die Brücke zu verlassen.
    Die Vernunft musste siegen.
    »Sie müssen jetzt scharf nachdenken«, drängte Martinez ihn. »Überlegen Sie, wo der Kapitän seine Wertgegenstände aufbewahrt und wo er etwas Wertvolles verstecken könnte. Sagen Sie mir, was Ihnen einfällt.«
    Saavedra blickte ihm unbeeindruckt entgegen. »Ich werde mein Gedächtnis bemühen, mein Lord.«
    »Tun Sie das«, sagte Martinez entnervt. »Ende der Sendung.«
    In den nächsten vierzehn Minuten entfernte sich die Ferogash stetig vom Ring, ohne die Haupttriebwerke zu zünden. Alikhan meldete keinen Erfolg, und als die beiden Helfer eingetroffen waren, schlug Martinez vor, die Vertäfelung auf Geheimfächer abzuklopfen und die Vorratskammer des Kapitäns zu öffnen. Hätte es Teppiche im Büro gegeben, hätte er angeregt, auch sie herauszureißen.
    Dann ging eine weitere Sendung vom Ringkommando ein. »Es ist Deghbal, mein Lord«, meldete Vonderheydte.
    »Sagen Sie ihr, sie soll einen Moment warten.«

    Martinez zählte anderthalb Minuten ab, so lange, wie er es wagte, ehe er sich meldete.
    »Martinez hier, meine Lady.«
    Deghbals schwarzgrüne Augen funkelten im Licht ihrer Kommandozentrale. »Ihr Kapitän hat sich an das Passwort erinnert, das er Ihnen gegeben hat«, sagte er. »Das Passwort lautet ›Abseits‹.«
    Martinez tat so, als wäre er erleichtert, als wäre dieses Wort das Wichtigste auf der Welt und nicht das Erstbeste, das Tarafah einfiel, wenn die Schmerzen zu stark wurden.
    »Danke, meine Lady«, sagte Martinez. »Darf ich nun das Wort noch von Lord ElCap Tarafah selbst hören?«
    »Lord Tarafah ist unabkömmlich«, antwortete Deghbal. »Ihre Mannschaft hat soeben mit vier zu eins gesiegt, und auf dem ganzen Spielfeld herrscht ein großes Durcheinander. Die Leute wollen feiern. Ich glaube, wir könnten Kapitän Tarafah jetzt nicht mehr finden, selbst wenn wir es wollen.«
    Martinez setzte ein, wie er hoffte, gewinnendes Lächeln auf. »Ich möchte es wirklich gern von meinem Kapitän hören, wenn ich darf.«
    »Sie dürfen nicht!«, antwortete Deghbal aufgebracht und scharf. »Allmählich reicht es mir. Sie werden sofort mit der Corona zum Liegeplatz zurückkehren.«
    »Ich würde das Codewort wirklich gern von meinem Kapitän hören.«
    »Sie kehren sofort zurück!« Deghbals Stimme vibrierte, was bei den Naxiden einem bösen Knurren entsprach.
»Für heute habe ich genug von Spielen. « Die Kommandantin beugte sich drohend vor, die schwarz

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