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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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gepunkteten Lippen wütend zusammengepresst. »Falls Sie nicht gehorchen, werde ich Befehl geben, Ihr Schiff zu beschießen.«
    »Nur, weil ich mit meinem Kapitän sprechen will?«, sagte Martinez und riss in gespieltem Erstaunen die Augen weit auf. »Lassen Sie mich das Wort von meinem Kapitän hören, dann ist alles in Ordnung.«
    »Gehorchen Sie meinem Befehl oder fürchten Sie die Konsequenzen!«, gab Deghbal mit erbost funkelnden Augen zurück.
    Martinez schwieg dazu, lehnte sich zurück und blickte unbeteiligt in die Kamera. Etwas anderes fiel ihm nicht mehr ein, um die Sache noch weiter hinauszuzögern. Er und Deghbal starrten einander einige lange Augenblicke an … Martinez zählte acht Sekunden. Dann wedelte Deghbal verächtlich mit der Hand.
    »Ende der Sendung.« Das orangefarbene Zeichen erschien, und Martinez schaltete das Display ab.
    Jetzt werden wir sterben, dachte er.
    Vorläufig geschah jedoch noch nichts. Die Maschinen der Corona beschleunigten das Schiff weitere neun Minuten lang, bevor sich auf der Ringstation etwas tat.
    »Die Ferogash manövriert, mein Lord!«, meldete Tracy.
    »Die Ferogash zündet die Haupttriebwerke!«, stimmte Clarke ein.
    Martinez’ Herz raste. »Welcher Kurs?«

    »Zero-zero-eins zu zero-zero-eins. Direkt nach Norden, mein Lord. Zwei Grav, beschleunigt weiter.« Der Kompass der Shaa hatte nur 313 Grad und keine Null. Er begann mit der Eins, der ungeraden Zahl, die sich nach der Teilung einer Primzahl durch sich selbst ergibt. Natürlich stand die Eins auch für den einzigen wahren Weg der Praxis.
    Die Ferogash verfolgte sie nicht, sondern flog nach Norden, um sich möglichst rasch vom Ring zu entfernen und das Feuer zu eröffnen.
    »Saavedra rufen«, befahl Martinez.
    Das hochmütige Gesicht des Unteroffiziers erschien sofort auf dem Bildschirm.
    »Wir werden gleich von einem Kreuzer beschossen, der doppelt so groß ist wie wir«, erklärte Martinez. »Wenn Sie eine Idee haben, wo der Kapitän seinen Schlüssel aufbewahrt, sollten Sie es mir jetzt sagen.«
    »Ich habe keine Vorstellung, Lord Leutnant«, erwiderte Saavedra. »Ich hatte auch noch nie den Wunsch zu erfahren, wo der Kapitän seinen Schlüssel aufbewahrt, und habe daher nicht darauf geachtet.«
    »Raketen abgefeuert!«, rief Clarke. »Drei, fünf, sechs … acht Raketen im Anflug, mein Lord!«
    »Jetzt kommen acht Raketen auf uns zu«, sagte Martinez zu Saavedra. »Falls Ihnen doch noch einfällt, wo der Schüssel sein könnte, sollten Sie es mir schnell sagen.«
    Saavedra starrte Martinez mit versteinerter Miene an. »Sie könnten sich ergeben und zur Basis zurückkehren,
mein Lord. Ich bin sicher, dass die Flottenkommandantin die Selbstzerstörung der Raketen anordnet, wenn Sie dem Befehl Folge leisten.«
    Dieser schreckliche halsstarrige Idiot, knurrte Martinez innerlich. Ein Schuss ins Knie wäre noch viel zu harmlos für ihn.
    »Vierzehn Minuten bis zum Einschlag, mein Lord«, sagte Tracy.
    »Sie haben weniger als vierzehn Minuten, um sich etwas auszudenken, auf das wir bisher nicht gekommen sind«, sagte Martinez. »Dann dürfen Sie mit allen anderen sterben.« Er schaltete ab und wandte sich an Kelly. »Waffenkontrolle, bereiten Sie den Start einer Pinasse als Attrappe vor.«
    »Ja, mein Lord.« Sie zögerte, dann wandte sie sich wieder an Martinez. »Mein Lord, wie, äh, wie genau soll ich das machen?«
    »Wir stoßen die Pinasse auf dem gleichen Kurs ab, jedoch mit niedrigerer Geschwindigkeit. Hoffentlich nehmen die Raketen die Pinasse und nicht uns ins Visier.«
    Ohne den Schlüssel des Kapitäns waren die beiden Pinassen alles, was Martinez überhaupt starten konnte. Leider waren die Beiboote nicht bewaffnet und konnten nicht offensiv eingesetzt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der Raketen die Pinasse mit der Fregatte verwechselte, war verschwindend gering.
    Kelly betrachtete ihr Pult. »Ich glaube, das schaffe ich, mein Lord.«

    »Gut. Sagen Sie es mir, wenn Sie bereit sind, dann überprüfe ich es noch einmal.«
    Das schien sie zu beruhigen. »Danke, mein Lord.«
    Martinez rief Alikhan. »Haben Sie auch Koslowskis Kabine noch einmal durchsucht?«
    »Das haben wir, mein Lord.«
    »Überhaupt nichts Neues?«
    »Absolut nichts, mein Lord.«
    »Gut. Legen Sie sich mit Ihren Leuten in die Offizierskojen. Wir schlagen wieder ein paar Grav drauf.« Dann sagte er zu Mabumba: »Beschleunigungswarnung.«
    Der Alarm heulte durch das Schiff. »Jawohl, mein Lord.«
    Er erhöhte die Beschleunigung

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