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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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der Corona auf sechs Grav und dachte verzweifelt über Fluchtmöglichkeiten nach. Die Schwerkraft hätte ihn auszehren sollen, doch er überlegte die ganze Zeit fieberhaft - abrupte Kurswechsel, geschickter Einsatz von Attrappen, Selbstmordangriffe mit Pinassen auf die Ringstation. Alles sinnlos. Bisher hatte er nur den Zeitpunkt hinausgezögert, an dem die Raketen einschlagen würden, und seiner Mannschaft ein paar Minuten erkauft.
    »Zwölf Minuten, mein Lord.«
    Ihm wurde bewusst, dass er in Hektik geriet und nicht mehr vernünftig nachdenken konnte. So zügelte er sich und ging Schritt für Schritt noch einmal alles durch.
    Garcia hatte ihm erzählt, dass Koslowski auf dem Spielfeld niemals seinen Schlüssel trug. Er war der einzige Offizier der Corona, von dem Martinez definitiv
wusste, dass er den Schlüssel nicht trug. Also konzentrierte er sich auf diesen Mann.
    Der beste Platz wäre natürlich der Safe in der Kabine gewesen, doch Koslowski hatte sich anders entschieden und den Schlüssel auch nicht an einem anderen offensichtlichen Platz in der Kabine liegen lassen. Wo also war das Ding?
    Wohin gingen Offiziere überhaupt?
    In die Messe. Dort aßen die Offiziere, dort verbrachten sie ihre Freizeit. In einem abschließbaren Lager bewahrten die Offiziere ihre Getränke und Delikatessen auf.
    Die Messe war jedoch ein unsicherer Ort, weil dort andere Leute putzten, und auch der Steward und der Koch besaßen Schlüssel zum Lager. Also kam die Messe wohl eher nicht infrage.
    Vielleicht hatte Koslowski den Schlüssel jemand anderem anvertraut. Die naheliegenden Kandidaten spielten jedoch selbst in der Mannschaft.
    »Zehn Minuten, mein Lord.«
    Na gut, dachte Martinez. Wenn die Offiziere ihre Schlüssel nicht tragen, dann sollen sie sie dem Kapitän übergeben. Wenn Koslowski sich daran gehalten hat, wo hat Tarafah dann die Schlüssel versteckt?
    Nicht in seinen Safes, nicht im Schreibtisch, nicht in den Schubladen. Nicht unter der Matratze, nicht in einem Geheimfach in der handgefertigten Mahagonivertäfelung seiner Kabine.
    Er trägt sie um den Hals. Martinez verlor jeglichen
Mut, als er sich vorstellte, wie Tarafah sich die elastischen Bänder um den Hals legte und den Schlüssel in den Ausschnitt seines T-Shirts steckte, wo schon der Kapitänsschlüssel auf der behaarten Brust ruhte …
    Nein. Martinez verwarf diese Vorstellung. Die Schlüssel mussten woanders sein.
    »Neun Minuten, mein Lord.« Die Worte übertönten ein ausgedehntes Knirschen im stark beanspruchten Rumpf der Corona .
    Würde Fanaghee die Kapitulation der Corona überhaupt akzeptieren? Es war anzunehmen, dass sie die Fregatte zurückbekommen wollte. Wichtiger war allerdings, ob die Kommandantin eine Kapitulation annehmen würde, die Martinez aussprach.
    Wahrscheinlich nicht. Sein Blut würde noch feucht an den Wänden ihrer Kommandozentrale kleben, wenn sie den neuen Kapitän einsetzte. Vielleicht wäre es für alle einfacher, wenn er sich mit seiner Pistole eine Kugel in den Kopf jagte.
    Nein. Auch diesen Gedanken verwarf er. Wo ist der Schlüssel?
    Er stellte sich Koslowskis Kabine vor, die seiner eigenen sehr ähnlich war … das schmale kardanisch aufgehängte Bett, die Waschgelegenheit, der große Kleiderschrank, der eine beachtliche Anzahl vorschriftsmäßiger Uniformen enthielt, die Kommoden voller Zubehör, das ein Offizier mitschleppen musste, wenn er versetzt wurde. Die Regale, der kleine Schreibtisch mit dem Computer.

    Da war kein Platz, irgendetwas zu verstecken. Die Kabine war viel zu klein.
    Der Kapitän besaß natürlich eine größere Kabine, die Martinez allerdings noch nie betreten hatte. Auch sie unterschied sich jedoch vermutlich kaum von seiner eigenen.
    Dann das Büro des Kapitäns. Der Schreibtisch mit Computerzugang, der Safe, die Regale, all die Trophäen.
    Die Pokale . Die schimmernden Objekte, die gegen hohe Beschleunigung sicher befestigt sein Büro zierten, und die Leutnant Tarafah mehr bedeuteten als alles andere, wahrscheinlich sogar mehr als sein Kommando. Die Objekte, die er jeden Tag bewunderte und wahrscheinlich heimlich streichelte.
    Martinez war so von dem Bild beeindruckt, dass er die Worte nicht verstand, als jemand sich an ihn wandte.
    »Entschuldigung«, sagte er. »Bitte wiederholen.«
    »Ich glaube, ich habe die Pinasse richtig konfiguriert«, sagte Kelly.
    »Danke. Warten Sie.«
    Er rief Alikhan. »Haben Sie in den Pokalen nachgeschaut?«, fragte er.
    »Mein Lord?«
    »Haben Sie in die Trophäen

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