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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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beim Sprechen die Reißzähne störten, klang in diesem Augenblick eher drohend als komisch. »Warum wurden die Vorgaben für die Destiny und die Recovery überschritten? Warum bekomme ich kein verlässliches Datum für das Ende der Arbeiten an der Dauntless und der Estimable? «
    Es blieb dabei, sie gaben ihm keine genauen Antworten.
All das hängt von vielen anderen Faktoren ab , lautete die beste Antwort, die der Oberbefehlshaber der Heimatflotte bekam. Genau das hatte auch Lord Richard immer wieder gehört, seit er sein Kommando übernommen hatte. Sein Schiff war voller lärmender Arbeiter, es stank nach erhitztem Metall, auf den großen Gummiplatten, die vorübergehend ausgelegt worden waren, rumpelten Stahlräder, aber das Schiff schien der Fertigstellung nicht näher zu sein als am Tag seiner Ankunft.
    Auch die Privatfirma, die er mit einigen zusätzlichen Arbeiten beauftragt hatte, wurde allmählich unruhig. Sie sollte die Suite der Offiziere und seine eigene Kabine einrichten, Schränke und eine Bar einbauen, sein Bad mit den hübschen rauen Schieferplatten ausstatten, die Terza ausgesucht hatte, und schließlich den Rumpf, die Pinassen und die Raketen mit seinen persönlichen Farben lackieren: ein vornehmes Burgunderrot, das raffiniert mit purpurnen Linien abgesetzt war. Die Firma konnte allerdings erst beginnen, wenn die Wartungsarbeiten beendet waren. Mittlerweile ließen sie durchblicken, im Falle weiterer Verzögerungen müssten sie die Arbeiten möglicherweise monatelang aufschieben, weil sie noch andere Verpflichtungen hatten.
    Das war ausgesprochen ärgerlich. Lord Richard hatte angenommen, der neue Flottenkommandant könne doch sicher Auskünfte einholen, was in seiner Werft vor sich ging. »Mein Rang ist leider nicht hoch genug, um diesen Leuten Antworten abzuverlangen«, hatte er Jarlath
erklärt. »Ihnen gegenüber müssen sie sich jedoch rechtfertigen.«
    Nun entdeckte der Kommandant der Heimatflotte, dass auch er nicht genügend Einfluss besaß.
    »Ich ziehe die Revisoren hinzu«, knurrte Jarlath, als sie nach der Sitzung auf der Ringstraße zum Skyhook-Terminal gingen. »Vermutlich liegt es an Diebstählen. Nur der Stolz auf den Dienst hält mich davon ab, die Legion der Gerechten zu rufen.«
    Jarlath bot einen beeindruckenden Anblick, als er über den mit Gummi ausgelegten Weg schritt. Um die viel zu warme formelle Trauerkleidung nicht anziehen zu müssen, hatte er sein Fell weiß gefärbt und trug nur ein weißes Hemd und eine Weste, beide mit dem Grün des Militärdienstes gerändert und schwer vor Rangabzeichen. Seine kräftigen Beine und die starken Schenkel bewegten seinen Körper mit dem runden Hinterteil zielstrebig und energisch in die gewünschte Richtung. Jetzt konzentrierte sich der Befehlshaber voll und ganz darauf, das Chaos in der Werft zu beheben.
    Lord Richard Li hatte allen Grund, mit sich zufrieden zu sein. Schon malte er sich aus, wie er an Bord der Dauntless inmitten der Schieferplatten ein Bad nahm, wie die Armaturen aus Porzellan und Kupfer schimmerten, wie der Dampf vom duftenden Wasser aufstieg, während er in die Wanne glitt … doch dann bemerkte Jarlath den Geschwaderkommandanten Elkizer und riss Lord Richard abrupt aus dessen Tagtraum.
    Der Kommandant des schweren naxidischen Kreuzergeschwaders
stand mit einer Gruppe von Offizieren und erfahrenen Gemeinen vor der großen Luftschleuse, die zu Jarlaths Flaggschiff, der Ruhm der Praxis, führte. Elkizer deutete auf die Luftschleuse, und seine Chamäleonjacke übertrug rot auf schwarz die Farbwechsel seiner Schuppen.
    Als Jarlath den Untergebenen sah, marschierte er sofort auf ihn zu. Einer der Naxiden wurde auf den Flottenkommandanten aufmerksam und alarmierte Elkizer, der seinen vierbeinigen Körper sofort herumwarf, zwei Beine nach vorn und zwei nach hinten streckte und Haltung annahm. Auf der Chamäleonjacke blitzte noch ein letztes Muster auf. Jarlath hielt überrascht inne, dann lief er mit gesenktem Kopf weiter.
    »Was meinen Sie mit ›Trottel‹?«, fragte er.
    Lord Richard fand diese Frage überraschend, doch das war nichts gegen die Bestürzung des Geschwaderkommandanten, der beinahe rücklings umgefallen wäre, als er vor Schreck den Rücken durchbog. »Ich bitte um Verzeihung, Lord Flottenkommandeur«, quetschte er heraus. »Dieses Zeichen habe ich nicht benutzt.«
    Jarlath nickte mit seinem Pelzkopf, als er sich vor Elkizer aufbaute. Das Nicken war jedoch keine Zustimmung, sondern eine Art Peilung, mit

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